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Schwanger sein – Don’t touch, don’t ask

Schwangerschaft ist Privatsache

 

Seitdem ich schwanger bin, scheint jeder das Bedürfnis zu verspüren mich darauf anzusprechen. Die Tatsache, dass mein Bauch dick ist, genügt offensichtlich, um die Leute glauben zu machen sie hätten die Erlaubnis an meinem Privatleben teilzuhaben. Als hätte ich selbst entschieden, dass jeder meinen Bauch sehen kann, und nicht die Natur. Ich habe es mir aber nicht ausgesucht, Leute. Und ich bin der Ansicht, dass Schwangersein Privatsache sein sollte.

Ich möchte nicht, dass die Frau an der Tanke mich fragt “wann es denn bei mir soweit sei”. – “Das geht Sie gar nichts an”. Ich will auch nicht, dass meine Schwiegermutter mir zur Begrüßung den Bauch tätschelt, geschweige denn irgendwer, dem ich noch weniger nahe stehe. Wir würden doch sonst auch nicht auf die Idee kommen, andere einfach so aus heiterem Himmel ohne ihre Erlaubnis anzufassen. Warum glauben wir dann angesichts eines Babybauchs, diese soziale Regel sei ausgehebelt? 

Auf der Arbeit fragt mich meine Chefin, ob sie mir die Umstandshose und den Still-BH mitbringen soll, den sie noch zuhause hat. Sehr nett, aber – wir sind auf der Arbeit. Und ich finde das sowas gehört hier nicht her. Auf der Arbeit möchte ich in meiner professionellen Rolle wahrgenommen werden und nicht vordergründig als Schwangere. Auch wenn ich jetzt einen Babybauch habe, gibt es noch andere Themen in meinem Leben und ich bin froh, wenn sich nicht zehn Monate lang alles nur darum dreht. Ich bin auch als Schwangere noch all das, was ich vor meiner Schwangerschaft war, und will nicht nur noch darauf reduziert werden. 

Bevor ihr also das nächste Mal eine Frau über ihre Schwangerschaft ausfragt oder ihren Bauch anfasst – denkt nach!

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