Ich habe “Quit and jump” ins Leben gerufen, eine kleine Gruppe von Frauen, die sich in der beruflichen Neuorientierung unterstützen. Gemeinsam sind wir stark und unheimlich inspirierend. Wir wagen uns auf neue Karrierewege mit der nötigen Portion Mut und Selbstwertschätzung.
Vor ein paar Wochen verfolgte ich in der Female Future Force Gruppe eine spannende Diskussion zum Thema “Berufliche Neuorientierung”. Eine junge Frau suchte über die Gruppe einen Austausch unter Gleichgesinnten, die sich ebenfalls in dieser Phase befinden. Diese Neuorientierung kann verschiedene Gründe haben, aber heutzutage entscheiden sich auch einige Menschen bewusst dafür, ihren Job zu beenden, um sich neuen Dingen zu widmen und die eigene Entwicklung zu hinterfragen.
Berufliche Neuorientierung, aber wie?
Wer sich beruflich neu orientieren will und vielleicht auch eigeninitiativ seinen Job an den Nagel gehängt hat, steht dann einigen Herausforderungen gegenüber. Wie geht es für mich weiter ist eine der wichtigsten Fragen, wenn ich noch keinen konkreten Plan verfolge. Viele Neubeginner wagen den Schritt in die Selbstständigkeit, wenn sie eine zündende Idee haben. Andere widerum müssen erst einmal raus aus dem Arbeitshamsterrad und die Zeit nutzen, um sich darüber klar zu werden: wo will ich hin und was will ich tun?
In Berlin gibt es bereits viele Initiativen, die bspw. Frauen fördern und unterstützen, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Aber was ist mit denjenigen, die sich einen neuen Job suchen möchten, um ein neues Angestelltenverhältnis zu finden, das sie erfüllt? Oft stellen wir uns die Fragen: Geht es anderen genauso? Wie sind ihre Erfahrungen im Bewerbungsprozess? Was muss ich in Bezug auf das Arbeitsamt beachten?
Wo aber finden wir Gleichgesinnte?
Mir ging es selbst so, dass ich in der beruflichen Neuorientierung – trotz Berufserfahrung und guter Ausbildung – über 30 Bewerbungen geschrieben habe ohne einen durchschlagenden Erfolg. Die Bilanz war bis dato wenige Vorstellungsgespräche, 80% davon ohne Rückmeldung, 11 Absagen ohne ein persönliches Kennenlernen und beim Rest keine Reaktion oder lediglich – aber zumindest – eine automatische Eingangsbestätigung. Woran liegt das? Geht es anderen genauso? Habe ich noch nicht das Richtige gefunden? Die berufliche Neuorientierung ist ein Prozess, den wir gestalten und der Zeit in Anspruch nimmt, um sich selbst zu formen und zu lernen! Jeden Tag hast du also die Aufgabe, dich selbst zu motivieren und deinen Karriereweg weiter erhobenen Hauptes zu verfolgen.
Durch die Diskussion in der Gruppe wurde klar: ich suche Gleichgesinnte, mit denen ich mich austauschen kann! Also postete ich selbst einen Beitrag in der FFF-Gruppe und erhielt ein unerwartetes, positives Feedback von unzähligen Frauen, die sich u.a. erfolgreich selbstständig gemacht haben oder sich erfolgreich neu orientiert haben oder in der gleichen Phase stecken. Der Bedarf nach einem direkten Austausch war tatsächlich da!
Quit & jump – Erstes Treffen in Berlin
Meine Freundin Katja Thiede, Mit-Gründerin des JuggleHub (Coworking Space mit Kinderbetreuung in Prenzlauer Berg), las den Beitrag und hat sofort angeboten, dort ein Treffen zu organisieren. Und so riefen wir “Quit & jump” ins Leben – eine kleine Gruppe von Frauen in Berlin, die sich in der beruflichen Neuorientierung befinden, sich nun einmal im Monat treffen und dabei austauschen und unterstützen. Wir trafen uns in einem kleinen, vertrauensvollen Kreis und hörten uns gespannt die unterschiedlichen Lebens- und Berufssituationen an. Uns geht es ähnlich und wir sind nicht allein.
Was unsere Gruppe ausmacht: wir sind nicht auf dem Sprung in die Selbstständigkeit, sondern es geht um die berufliche Neuorientierung mit einer Festanstellung. Jeder befand sich an einem anderen Punkt und hatte doch die gleichen Ängste, Zweifel und Fragen.
Diese gehen wir an und unterstützen uns nun gegenseitig – denn wir können alle voneinander lernen. Ich bin sehr gespannt, wie sich unsere Teilnehmer entwickeln und wir schöpfen unheimlich viel Inspiration aus jeder einzelnen Lebensgeschichte.