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Equal Pay: Die BBC entschuldigt sich bei einer Mitarbeiterin – und zahlt nachträglich

Die Journalistin Carrie Gracie gab ihren Job als China-Korrespondentin auf, weil die BBC sich weigerte, ihr das gleiche Gehalt wie den männlichen Kollegen zu zahlen. Nun hat der Sender sich entschuldigt – und nachträglich bezahlt.

 

Gleiche Position – schlechtere Bezahlung

Carrie Gracie war eine der dienstältetesten Mitarbeiter*innen der BBC, als sie Anfang des Jahres ihren Job als Chefkorrespondentin für China aufgab und in den Londoner Newsroom des Senders zurückkehrte. Sie wollte nicht länger hinnehmen, dass sie als Korrespondentin schlechter bezahlt wurde als männliche Kollegen, die in ähnlichen Positionen arbeiteten.

Nun hat sich die BBC vor wenigen Tagen bei ihrer Mitarbeiterin offiziell entschuldigt – und zugesichert, ihr nachträglich das Gehalt zu bezahlen, das die männlichen Kollegen im Gegensatz zu Gracie jahrelang bekommen haben. 

Damals hatte Gracie gesagt, die BBC hätte ihr zugesichert, das gleiche Gehalt wie die männlichen Kollegen zu bekommen, aber erst als die BBC durch die in Großbritanninen neu eingeführte Transparenzpflicht verpflichtet wurde, die Gehälter der Mitarbeiter*innen offenzulegen, sei herausgekommen, dass das nicht gestimmt habe. Männer in vergleichbarer Position, schrieb Gracie damals in einem offenen Brief, hätten bis zu 50 Prozent mehr verdient als sie, und selbst durch eine von der BBC angebotene Gehaltserhöhung wäre sie nicht einmal in die Nähe des Gehaltsniveaus der männlichen Kollegen gekommen.

Eine einfache Forderung: Equal Pay

In ihrem Brief hatte sie auch betont, dass es ihr keinesfalls um mehr Geld gehe, sie sei durchaus der Meinung, genug Geld zu verdienen – es gehe ihr schlicht um die gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit – von Männern und Frauen.

Der Schritt der BBC, eigentlich eine Selbstverständlichkeit, zeigt dennoch, dass der Protest von Mitarbeiter*innen etwas bewirken kann. In einem gemeinsamen Statement schrieben die Verantwortlichen der BBC und Gracie, sie hätten sich zusammen entschieden, ihren Streit beizulegen. Carrie Gracie spendet das ihr nun nachträglich zugesprochene Gehalt der Fawcett Society, die Frauen in ihrem Kampf für gleiche Bezahlung unterstützt.

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