Frauen möchten nicht sexuell belästigt werden – so weit, so simpel. Und Cate Blanchett hat nun die beste Antwort darauf gefunden, es allen klar zu machen.
So einfach ist es nicht
Wenn es so einfach wäre, Belästigung und sexualisierte Gewalt zu verhindern, hätten Frauen schon den unförmigen Schneeanzug erfunden, den man auch im Sommer tragen kann. Doch es gibt nichts, was effektiv vor Übergriffen schützt – aber viel wichtiger: Derjenige, der belästigt, trägt daran die Schuld und niemals die Person, die etwas „Falsches“ anhatte. Es sollte zu unserer Definition von Freiheit gehören, dass jede Frau das tragen kann, was sie möchte und das auch bei Nacht, ohne Gefahr zu laufen, Gewalt oder Belästigung zu erfahren.
Eigentlich ist das relativ simpel. In der breiten Masse hat sich jedoch längst nicht herum gesprochen, dass die Kleidung von Frauen kein Freibrief für Männer ist, sie zu belästigen. Ob eine Frau an einem Mann Interesse hat, findet dieser am besten in einem Gespräch heraus. Röcke können nicht sprechen. Wenn also jemand denkt, ein Kleidungsstück sei ein Symbol für die Botschaft „Bitte leg mich flach“, ist das Projektion.
Die Schauspielerin Cate Blanchett hat das in aller Deutlichkeit mit einem humorvollen Vergleich deutlich gemacht, der klar zeigt, wie unpassend es ist, von Äusserlichkeiten darauf zu schließen, was eine Person möchte und wer sie ist. Bei den InStyle-Awards 2017 am Montag sagte sie in ihrer Dankesrede:
„Frauen mögen es, sexy auszusehen, aber es bedeutet nicht, dass wir euch ficken wollen. Niemand sagt zu Steve Bannon: ,Du siehst aus wie ein Müllsack. Möchtest du, dass ich dich nach draußen werfe?“
„Women like looking sexy, but it doesn’t mean we want to fuck you. No one says to Steve Bannon, ‘You look like a bag of trash. Do you want me to throw you out?’”
Dass sie dabei ausgerechnet Steve Bannon spüren ließ, dass der Schluss vom Aussehen auf die Persönlichkeit deplatziert ist, macht ihren Kommentar umso besser. Denn Bannon ist nicht nur der Gründer des rechtspopulistischen Portals Breitbart News, das nicht gerade frauenfreundlich und fortschrittlich ist, sondern beriet zudem Donald Trump, dem selbst in mehrfachen Fällen Belästigung und Übergriffe vorgeworfen werden. Nachhilfe in Sachen Frauen mit Respekt begegnen, brauchen Bannon und sein Netzwerk ganz sicherlich.
Titelbild: Depositphotos.com
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