Ein Wettbewerb, der ohne Bikinis, Highheels oder Abendkleid auskommt. Mit „The real Miss America“ werden Frauen geehrt, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, Limits austesten, für Toleranz sorgen. Und das ganz ohne Performance auf dem Laufsteg.
Der klassische Wettbewerb: Wer ist die schönste im ganzen Land?
Eine junge Frau nach der anderen stolziert über den Laufsteg. Es ist bereits ihr dritter Durchlauf. Nach einem Interview und dem Talentwettbewerb, zieren ihre schmalen Körper nun nur noch ein paar Streifen Stoff, auch Bikini genannt, an den Füßen – wie soll es auch anders sein – tragen sie High Heels.
Und wenn alle durch sind, geht es wieder von vorne los: Dieses Mal im glitzernden Abendkleid. Immer mit dabei das wichtigste Accessoire des Abends: das Gewinner-Lächeln – und die Hoffnung darauf, dass sie den schönsten Körper, die hellsten Zähne, das makelloseste Gesicht haben. Und vor allem die beste Performance des Abends abliefern.
Ihr gemeinsames Ziel heißt: Miss America, und damit: die Schönste im ganzen Land werden.
Wer ist die wahre Miss America?
Am 13. September 2015 findet die Wahl zur Miss America zum 95. Mal statt. Josh Randle, der als Manager für die Leitung und Organisation zuständig ist, sagt gegenüber Mashable:
„Unser großes Ziel ist es, Frauen die Kraft zu geben, zu sein, was sie sein wollen.“
Das ist ja ein hehres Ziel. Doch das Magazin Mashable findet: Frauen eine Bühne zu geben, das geht auch anders – und startet einen Wettbewerb, mit einem gänzlichen anderen Ansatz. Mit „Die wahre Miss America“ werden Frauen geehrt, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen und ihr Leben von Prinzipien wie Gleichheit und Fairness leiten lassen.
Eine Anerkennung für Frauen mit Potential
Mit ihrem „Wettbewerb“ wollen sie weder die traditionelle Miss America-Wahl angreifen, noch jemandem die Krone wegnehmen, so Mashable. Sie wollen das Potential der Frauen nicht auf ihren Körper und ihre Schönheit beschränken, sondern vor allem ihr Engagement honorieren. Es gehe darum, diejenigen Frauen zu ehren, die sich nachhaltig für ihre Mitmenschen einsetzen.
Die erste von insgesamt vier Folgen von „Miss Equality“ ist bereits erschienen. Eine der dort vorgestellten Frauen ist die 45-jährige Bamby Salcedo. Seit ihr im Alter von 19 Jahren ihre Transsexualität bewusst wurde, engagiert sie sich für verschiedene Transgender-Organisationen und Programme. Seit kurzem ist sie nun CEO der TransLatin@ Coalition. Gegenüber Mashable sagt sie:
„Auch, wenn ich nicht das bin… was die Menschen für eine Frau halten, bin ich eine Frau.“
Ihre wichtige Message: „Frau-sein“ lässt sich nicht an (femininen) Körpermerkmalen festmachen.
Und sie ist nur eine von vielen inspirierenden Frauen, die zeigen, welche Strahlkraft innere Schönheit entfalten kann. Frauen, die Haltung beweisen, ihre Stärken für ihre Ziele einsetzen und sich für ihre Mitmenschen engagieren. Die nicht nur nach vorne schauen, sondern auch mal zur Seite blicken.
Wir sind gespannt, welche inspirierenden Persönlichkeiten in den drei weiteren Teilen folgen.
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