Viel wurde geschrieben über die Generation Y. Also jene die zwischen 1980 und dem Jahr 2000 geboren sind. Meist ist die Berichterstattung negativ, aber steht es wirklich so schlimm um sie?
Eine verschmähte Generation
Wir sind die Generation „Vielleicht“, also die die sich nicht festlegen wollen, sei es im Beruf, im Alltag oder in der Liebe – so zumindest das Klischee. Oft wird geschimpft über diese „Millennials“. Verweichlicht sollen wir sein, keinen Durchhaltewillen haben und sowieso, wollen wir alles auf dem Präsentierteller serviert bekommen. Zarte Schneeflocken, die ihren „safe space” brauchen, um klarzukommen. „Social Justice Warriors“, die alles viel zu persönlich nehmen. Als unpolitisch werden wir verschrien und unsere Unentschlossenheit verpönt.
Wenn man sich den Großteil an Artikeln über die Generation Y durchliest, könnte man meinen, einen so selbstverliebten und unqualifizierten Haufen hätte die Menschheit noch nicht hervorgebracht. Aber sieht die Zukunft wirklich so düster aus? Steuert unsere Generation wirklich ohne funktionstüchtige Bremsen auf einen Abgrund zu. Die Augen aufs Smartphone geheftet?
Ach was, ganz im Gegenteil! Entgegengesetzt dem von Babyboomern und der Generation X propagierten Negativbild, bringt es einige Vorteile mit sich, Teil dieser Generation „Vielleicht“ zu sein. Hier sind 14 Gründe warum es toll ist ein Millennial zu sein und das negative Bild von uns ausgedient hat.
1. Wir ernähren uns gesünder und vielfältiger
Instagram und Co. haben unser Essverhalten maßgeblich verändert. Nicht nur, dass es niemanden mehr verwundert, wenn wir beim Mittagessen unser Handy zücken, um noch schnell ein Bild von unserem Essen zu machen. Auch das was bei uns auf den Teller kommt, hat sich mit den Jahren geändert. Durch das Netz kommen wir mit unterschiedlichen Esskulturen aus aller Welt in Verbindung. Dieser globale Einfluss macht uns kreativer bei unseren eigenen Kochkünsten. Wir wollen jetzt Farbenfreude auf dem Teller. Außerdem haben wir mehr Zugang zu Informationen rund um das Thema Ernährung und wissen deshalb besser bescheid darüber, was gut für unseren Körper ist und was nicht.
2. Und überhaupt leben wir gesünder
Nicht nur, dass wir weniger Zigaretten rauchen als die Babyboomer und die Generation X vor uns, Millennials treiben auch mehr Sport und trinken im Durchschnitt weniger Alkohol als ihre Vorgänger.
3. Wir können (fast) überall hinreisen
Die Expansion der Billigfluggesellschaften in den 90er Jahren hatte zur Folge, dass wir heutzutage weiter und häufiger fliegen können als jede Generation vor uns. Mal ganz davon abgesehen, ob wir diese Vielfliegerei mit unserem CO2-Bilanz vereinbaren können, brauchen Wochenenden in Rom, Paris oder Stockholm viel weniger Planung, als das noch bei unseren Eltern der Fall war. Und durch das Reisen, lernen wir nicht nur andere Kulturen kennen und können unseren Horizont erweitern, sondern wir üben uns auch in Toleranz und Flexibilität. Nützliche Eigenschaften in unserer globalisierten Welt.
4. Wir sind technikaffin
Für uns, die erste Generation der „Digital Natives“, also jene die ins digitale Zeitalter hineingeboren wurden, sind neue Technologien und digitale Innovationen etwas Alltägliches. Die Routine, mit der wir uns durch soziale Medien bewegen, ist etwas, um das uns vorherige Generationen beneiden. WhatsApp, Instagram, Facebook sind für uns nützliche Mittel zur Verständigung mit unserer Umwelt, die wir mit Leichtigkeit bedienen. Wir verzweifeln auch nicht sofort, wenn das Internet mal ‘kaputt’ ist, sondern setzen uns selbst daran, das Problem zu lösen.
5. Unsere Unterhaltungsmöglichkeiten sind endlos
Das Internet bietet uns eine nicht enden wollende Informations- und Beschäftigungsquelle. Ob wir uns eine Folge unserer Lieblingsserie auf Netflix anschauen, den neusten Song auf Spotify anhören oder einfach nur die Nachrichten im Web verfolgen. Wenn uns danach ist, selbst aktiv zu werden, können wir uns mit unseren eigenen Youtube-Videos vermarkten oder unsere Meinung in persönlichen Blogs kundtun. Langeweile kommt bei uns selten auf.
6. Wir machen uns das Leben einfacher
Von Uber, über Evernotes bis hin zur Öffi-App. Es gibt inzwischen zahlreiche Apps, die nur dafür gedacht sind uns das Leben komfortabler zu machen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Sollte es sie noch nicht geben, dann wird sie eben erfunden. Die Generation Y gilt nicht umsonst als die innovativste Generation bisher.
7. Wir nehmen unsere psychische Gesundheit genauso ernst wie unsere physische
Die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist zwar immer noch ein ernstzunehmendes Problem unserer Gesellschaft, aber die Dialoge, die wir rund um das Thema führen, sind verständnisvoller und offener geworden. Die Generation Y hat verstanden, dass Krankheiten wie Depressionen und Angstzustände nicht länger unter den Teppich gekehrt werden dürfen.
8. Wir verschaffen uns online Gehör
Wir werden zwar als Tastaturkrieger verschrien, unsere Hashtags kritisiert und unser fehlender Aktivismus angeprangert – dabei wird aber oft vergessen, dass viele Themen es überhaupt erst in die Mainstreammedien schaffen, weil wir sie vorher ausführlich in den sozialen Medien diskutiert haben.
9. Wir erwarten mehr von unseren Arbeitgebern
Millennials geben sich nicht mit dem Status quo zufrieden. Sie wollen mehr Verantwortung in ihren Jobs übernehmen. Die Tage, in denen der Chef oder die Chefin ganz oben den Ton angegeben hat und die Mitarbeiter folgen, ohne zu hinterfragen, sind vorbei. Flache Hierarchien, Eigeninitiative und ein reger Austausch sind in vielen Unternehmen jetzt die Devise oder stehen zumindest immer mehr zur Debatte, weil wir uns nicht mehr mit einem „Das-war-schon-immer-so“ abspeisen lassen.
10. Millennial-Frauen sind selbstbestimmter, was ihren persönlichen Lebensweg betrifft
Immer mehr Frauen entscheiden sich dazu, keine Kinder zu bekommen und das ist auch okay so. Wir reklamieren als Frauen das Recht über unsere Körper zu bestimmen und unsere Leben zu bestimmen und fühlen uns nicht nur auf dem „richtigen Weg“, wenn wir unser Leben nach veralteten Richtlinien führen. Gleichzeitig verurteilen wir niemanden, der sich für ein traditionelleres Familienbild entscheidet.
11. …und ihr Berufsleben
12. Wir sind die gebildetste Generation
13. Wir sind beziehungsunfähig?
Auf den ersten Blick scheint es, als hätte die Generation Y verlernt sich ewig zu binden, als würden Millennials von Partner zu Partner springen, immer auf der Suche nach etwas Besserem. Vielleicht haben wir aber auch verstanden, dass Alleinsein manchmal besser ist, als sich mit einer Beziehung zu begnügen, in der man nicht glücklich ist. Die Generation Y hat beschlossen, dass sie die Welt auch alleine erobern kann.
14. Wir sind tolerant
Ein Kritikpunkt, den sich Millennials oft anhören müssen, ist der, dass sie zu Hochsensibilität neigen, oder zu sehr aufpolitische Korrektheit bedacht sind. „Früher konnte man das noch sagen“, ist ein Satz, der uns nicht selten um die Ohren fliegt. Wir haben jedoch erkannt, dass rassistische und sexistische Witze oder Sprüche in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr haben und weigern uns diesbezüglich Stillschweigen zu bewahren. Studien zeigen außerdem, dass wir offener gegenüber Vielfalt sind, als alle Generationen vor uns.
Es steht also nicht alles schlecht für diese Generation „Vielleicht“. Trotz starkem Gegenwind, schaffen wir es nicht nur uns in dieser Welt zu behaupten, sondern auch Impulse zu setzen, um sie zu ändern.
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