Foto: Tech Crunch

Ein Chef prüft 16.000 Gehälter: Bei ihm soll keine Frau mehr weniger verdienen

Um sicherzustellen, dass Frauen in seinem Unternehmen auch wirklich das gleiche wie Männer verdienen, nimmt er 16.000 Gehälter unter die Lupe.

 

Wenn, dann richtig: Gehaltscheck

Es gibt einige Unternehmen, die sich das Vorhaben auf die Fahne geschrieben haben, den geschlechterbedingten Pay Gap auszumerzen. Aber wohl die wenigstens gehen dabei so umfassend vor, wie es Marc Benioff, CEO von Salesforce, plant.

Bei dem Anbieter für Cloud Computing Lösungen soll der alte Mief von Geschlechterungerechtigkeit endlich verschwinden. Um das sicherzustellen, will CEO Marc Benioff sich die Gehälter der Mitarbeiter vornehmen. Und zwar das von allen 16.000 Mitarbeitern. Denn nur so ist sicherzustellen, dass der Pay Gap zwischen Männern und Frauen endlich geschlossen wird.

Wie groß dieser Graben noch ist, hat Benioff selbst überrascht. „Ich habe bereits das Gehalt einiger Frauen erhöht. Aber ich dachte, ich hätte schon wesentlich mehr erreicht“, sagt er der Huffingtonpost. Bis die Gleichstellung umgesetzt ist, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern. Aber, so versichert Benioff, wenn er fertig sei, dann gebe es keinen Gehaltslücke mehr.

Warum jetzt die Gehaltsüberprüfungen?

Warum der, immer wieder in Sachen soziale Gerechtigkeit in den Medien auftauchende Manager gerade jetzt mit diesem Vorhaben in Aktion tritt? Anregung könnte wohl eine von dem Beratungsunternehmen Mercer durchgeführten Studie gewesen sein, die ergab dass viele Firmen, die sich für geregelte Elternzeiten oder mehr Flexibilität am Arbeitsplatz einsetzen, im Vergleich weniger Frauen in Top-Positionen haben. Und das obwohl sie meist mehr Frauen beschäftigen. Wie kommt das?

Die eigentlich begrüßenswerten Regelungen führten in den Unternehmen offenbar zu einer Blindheit bezüglich der Weiterführung von Frauenförderung. Denn die Ansätze hatten zwar das Resultat von mehr Mitarbeiterinnen, diese wurden über diese Punkte hinaus jedoch nicht weiter supportet. Die Attraktivität der Firmen für Frauen nahm also zu, eine reale Chance für eine Karriere blieb jedoch aus. 

Zwei Dinge helfen wirklich

Zwei Faktoren, ergab die mit 164 Firmen durchgeführte Studie, trugen jedoch wesentlich zu einer Minderung des Pay Gaps bei: Die Involvierung von Führungskräften und speziell Männern in das Geschechterthema sowie die Einführung eines festen Teams, dass sich mit dem Pay Gap im Unternehmen auseinandersetzt. Etwas, das auch Benioff umsetzen will.

Salesforce steht mit seinem Unterfangen sicherlich nicht alleine da. Viele US-Unternehmen nehmen das Thema nun endlich mit konkreten Vorschlägen in ihrer Agenda auf. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der Erfolg und die Aufmerksamkeit um Sheryl Sandbergs Plädoyer für den weiblichen Willen zu beruflichem Erfolg „Lean in“. Aber, so Benioff, „Frauen können das nicht ganz alleine schaffen, Unternehmen müssen das ihrige für eine Änderung der Verhältnisse beitragen”, sagte er gegenüber der Huffington Post.

Sein Angriff des Pay Gaps ist Teil einea größeren, unternehmensinternen Programms: „Women’s Surge“ soll die Situation von Frauen bei Salesforce grundsätzlich verändern und dazu beitragen, sie nun nicht nur zu beschäftigen, sondern auch in die Top-Positionen zu holen.

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