Viele junge Mädchen wachsen mit dem Gefühl auf, dass das was sie ausmacht, nicht genug ist, um ihren Wert in der Welt zu rechtfertigen.
Viele junge Mädchen wachsen mit dem Gefühl auf, dass das was sie ausmacht, nicht genug ist, um ihren Wert in der Welt zu rechtfertigen. Sie wachsen mit dem Gefühl auf, irgendeinem gesellschaftlichen Idealbild einer Frau entsprechen zu müssen.
Schon von klein auf wachsen wir mit gesellschaftlichen Normen auf, wie eine Frau zu sein hat. Sie soll hübsch sein, aber nicht zu hübsch. Lustig, aber bloß nicht vorlaut. Clever, aber bloß nicht zu clever, denn das könnte ja abschreckend wirken. Und ambitioniert, aber nicht zu sehr, denn das wäre ja verbissen. Außerdem „wuppt“ sie selbstverständlich alles perfekt, was sie sich vornimmt, bloß keine Schwäche zeigen.
Keine Zweifel mehr
Solange ich denken kann, habe ich mit mir gehadert. Habe mich selbst kritisiert. Habe mich beispielsweise mit den Frauen auf den Zeitschriften-Covern verglichen und hoffte im Stillen, dass es mir gelingt, einmal so auszusehen, wie die perfekte Frau auf dem Bild. Wie oft habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was irgendwelche Leute über mich denken würden. Habe mich und mein Können hinterfragt. Und wenn ich mit Freundinnen darüber rede oder mache Insta-Story ansehe, so sehe ich, das sich viele von uns ständig hinterfragen.
Dieser Druck, einem vermeintlichen Idealbild hinterherjagen zu müssen, ist etwas, was das Leben vieler Frauen bestimmt.
Ob auf Facebook, Instagram oder in Magazinen, ständig werden wir ja auch mit vermeintlich perfekten Leben und Frauenkörpern konfrontiert.
Häufig vergleichen wir uns auch untereinander. Wir bewerten uns, stehen miteinander in Konkurrenz. Dann sind wir oft fies, hart und kalt, stecken einander sogar in Schubladen. Haben Angst, dass das Licht der Einen, unseres in den Schatten stellt.
Wir sind neidisch aufeinander, weil wir Angst haben. Angst, dass wir selbst nicht genug sind. Dass wir nicht klug, hübsch, charmant, lustig, sportlich oder wertvoll genug sind. Angst, dass jemand merkt, dass wir nicht dem Idealbild der perfekten Frau entsprechen. Dabei gibt es keine perfekte Frau. Wir sind unperfekt perfekt.
Fast 4 Milliarden Frauen
Es gibt fast 4 Milliarden Frauen auf der Welt. Wie anders würden all diese Leben verlaufen, wenn wir uns mehr füreinander einsetzen würden? Ehrlicher zueinander wären und uns unterstützen würden? Wenn wir beispielsweise der Kollegin sagen würden, was für eine tolle Arbeit sie leistet? Wenn wir unseren Mädels sagen würden, wie großartig und wertvoll sie sind, bis sie selbst nicht mehr daran zweifeln? Unseren Müttern sagen würden, wie dankbar wir ihnen sind, für all das, was sie für uns getan haben? Uns vor die fremde Frau im Supermarkt stellen würden, die wegen ihres schreienden Kindes, von umherstehenden genervten Menschen blöd angemacht wird?
Wenn wir uns dafür einsetzen würden, dass alle Mädchen die gleiche Chance auf Bildung bekommen würden und sie somit ihr Potenzial frei entfalten könnten? Lasst uns einander begleiten, fördern und uns Kraft geben.
Wir verdienen es
Denn wir verdienen es. Wir verdienen alles und noch mehr. Wir verdienen Liebe, Karriere, Frieden und magische Momente. Wir verdienen es, von ganzem Herzen Freude zu empfinden und nach mehr zu streben. Wir verdienen es, uns nicht nur mit dem Zweitbesten zufriedenzugeben.
Wir verdienen es, unsere vermeindliche Schwäche in Stärke zu verwandeln und unsere Verletzlichkeit in Kraft.
Wir werden nicht den Rest unseres Lebens damit verbringen, uns zu optimieren oder uns
kleinzuhalten, oder uns so wir, wir sind, nicht genug zu fühlen.
Denn wir sind es, wir sind genug.