Foto: unsplash | Kris Atomic

Keine Ahnung, was ihr richtig gut könnt? Mit diesen zwei Schritten findet ihr es heraus

Ihr wisst nicht was eure Stärken sind? Mit diesen Tipps von unserem Partner Business Insider werdet ihr es herausfinden.

Talent oder Norm?

Einem selbst fällt es oft schwer zu beurteilen, ob man etwas besonders gut kann oder vielleicht sogar besser als viele andere. Meistens sind unsere Talente für uns selbstverständlich, weil wir es nicht anders kennen. Dass aber andere bei der gleichen Herausforderung schier verzweifeln, fällt uns oft gar nicht auf.

Unser Partner Business Insider hat einen Auszug aus dem Buch „Do over: Rescue Monday, Reinvent your Work, and never get stuck“, von Jonathan Acuff veröffentlicht, indem erklärt wird, wie man seine Stärken selbst erkennen kann.

Was sind eigentlich meine Stärken?

Würdet ihr in einem Gespräch nach euren Stärken gefragt, würdet ihr wahrscheinlich erstmal so antworten:

1. Ich weiß nicht, was meine Stärken sind.

2. Ich habe keine.

Die erste Antwort kommt vermutlich daher, dass ihr über diese Frage noch nicht häufig nachgedacht habt. Die zweite Antwort ist einfach nur menschlich, denn nichts fällt uns schwerer als unsere eigenen Fähigkeiten zu erkennen. Für uns sind unsere Stärken nichts Besonderes – vielmehr einfach das, was wir nun einmal tagtäglich tun.

Zunächst also geht es darum herauszufinden, welche Fähigkeiten ihr bereits habt. Ihr könntet eine Liste auf dem PC oder in eurem Smartphone anlegen, aber es ist etwas ganz anderes, Ideen tatsächlich aufzuschreiben. Nehmt also Karteikarten und legt los! Einzig wichtig ist zu sehen, was ihr bereits könnt, was fehlt und wo genau ihr euch verbessern müsst. Ihr werdet euch wundern, wie schnell ihr etwas über euch lernt. Die Übung besteht also nur aus zwei Schritten:

1. Notiert Ideen für eure weitere Karriere

2. Erkennt Zusammenhänge

Schritt 1: Notiert Ideen

Die Karteikarten müssen nicht vollständig, nicht perfekt sein. Nur eines ist wichtig – dass ihr schreibt. Es geht hier einzig um Quantität. Eine Fähigkeit pro Karte, so viele wie möglich. Es geht nicht ums Sortieren, Aufbereiten, Verwerfen. Nur darum zu zeigen, dass ihr viele Fähigkeiten habt. Diese beiden Fragen können euch dabei helfen:

1. Worin seid ihr gut?

Keine falsche Bescheidenheit, keine Demut! Worin seid ihr gut, oder vielleicht sogar sehr gut? Kennt ihr euch mit Marketingstrategien aus? Löst euch auch von eurem jetzigen Job, werft einen Blick in die Vergangenheit. Habt ihr mal voll Begeisterung Zeitungen ausgetragen? Wenn ja, notiert „Pünktliche Lieferung“.

2. Was fällt euch leicht?

Nicht jeder kann das, was ihr könnt. Wenn ihr locker eine Dinnerparty schmeißen könnt, zeigt das, dass ihr gut im Planen großer Events seid. Nur weil ihr denkt das ist leicht, heißt es nicht, dass es keine Stärke ist. Werdet ihr beneidet, weil ihr Kleider für eine zehntägige Reise in einen kleinen Koffer packen könnt? Habt ihr eine perfekt aufgeräumte Garage, dachtet aber, dass sich dafür niemand interessiert?

Schritt 2: Erkennt Zusammenhänge

Nachdem ihr euch einiger eurer Stärken bewusst seid, erkennt ihr schnell: Viele sind miteinander verbunden. Teilt sie so ein, dass sich ein Bild ergibt, vielleicht „Fähigkeiten, die mir besonders wichtig sind“, „Fähigkeiten, mit welchen ich viel Geld verdienen kann“ oder „Fähigkeiten, die ich gerade wiederentdeckt habe“. Und macht euch keine Gedanken, wenn euch nicht gleich etwas einfällt. Platziert eure Karten an einer Stelle, an der ihr sie täglich sehen könnt – am Arbeitsplatz, Zuhause, sogar in eurer Jackentasche. Die Angst vor den eigenen Fähigkeiten darf euch nicht hemmen! Lasst euch auch nicht von anderen davon abhalten! Es mag seltsam klingen, aber jeder, der euch schief anglotzt, weil ihr Ideen notiert und über euch selbst nachdenkt, ist ein Idiot.

Ziel dieser Übung ist, euch selbst über eure Fähigkeiten klar zu werden. Wenn ihr zum Beispiel zehn Stärken notiert habt, und neun davon kommen bei eurem jetzigen Job nicht zur Geltung, muss sich etwas ändern. Dann gibt es drei Möglichkeiten: Findet einen Job, der stärker euren Fähigkeiten entspricht, verändert euren Job so, dass er besser zu euren Fähigkeiten passt oder lernt das, was ihr bei eurer aktuellen Arbeit wirklich braucht.

Es geht bei der Übung mit den Karteikarten um zwei Dinge: Hoffnung und Selbsterkenntnis. Hoffnung ist dabei ernst gemeint: Setzt man sich derart mit sich selbst auseinander, kann es schnell passieren, dass man entmutigt wird und glaubt, keine karriererelevanten Fähigkeiten zu haben. Das zweite Ziel, Selbsterkenntnis, soll euch helfen, Stärken zu erkennen, die ihr vielleicht weiterverfolgen wollt. Denn darum geht es eigentlich: Egal, ob ihr in eurem jetzigen Job besser werden oder doch einen neuen Job finden wollt – es ist gut möglich, dass ihr neue Fähigkeiten braucht. Diese Übung soll euch dabei helfen herauszufinden, welchen Weg ihr in Zukunft gehen könnt.

Aus: Jonathan Acuff: „Do over: Rescue Monday, Reinvent your Work, and never get stuck“, mit Erlaubnis von Portfolio, ein Abdruck von Penguin Publishing Group, Penguin Random House LLC, Jonathan Acuff 2015

Acuff ist ein „New York Times Bestseller“-Autor von fünf Büchern. Sein aktuellstes: „Do over: Rescue Monday, Reinvent your Work, and never get stuck“. Er arbeitete mit einigen der weltweit größten Firmen, wie u. a. Home Depot, Staples und Bose, zusammen.

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