Eine Geschichte aus meinem echten Leben.
Heute ist Sonntag und da mein Co-Working Space zu hat, sitze ich in einem Café, um an meiner Website aka Selbstverwirklichung zu arbeiten. Während ich mich schon ziemlich gut fühle, weil ich so produktiv bin neben den anderen Leuten, die hier abhängen, scheint es einer dieser Tage zu sein, an denen ich mich besonders besonders fühle.
Um die Mittagszeit rum bemerke ich einen Typen, der mir gegenüber sitzt. Er schaut in meine Richtung und zeichnet in sein Notizbuch. Zuerst denke ich mir nichts groß dabei. Wer kennt das nicht, dieses kreative Starren während der Arbeit. Aber dann bemerke ich, dass es sich wiederholt. Er schaut – er malt – er schaut nochmal – und malt dann wieder. Wie selbstverständlich kam mir der Gedanke in den Kopf geschossen – der Typ malt MICH! Dann dachte ich, neeee – das kann doch nicht sein. Oder doch? Naja, sind wir mal ehrlich. Warum sollte er mich nicht malen, während ich hier so zielstrebig an meiner bedeutsamen Arbeit sitze?
Eine Welle der Bestätigung überkommt mich, ich mache mir meinen Lieblingssong auf YouTube an und mache weiter als hätte ich keine Ahnung, was hier gerade abläuft – schließlich entschloss er sich mich zu malen während ich mich tief versunken darauf konzentriere die Welt zu verändern. Diese Erscheinung will ich bewahren.
Das Gefühl, das ich bereits schon zu Beginn des Tages hatte, verstärkt sich. Meine Aura der Einzigartigkeit wurde von einer anderen Person wahrgenommen und diese andere Person entschloss sich dazu mich und meine Aura auf Papier zu verewigen.
Zehn Minuten später steht er auf und kommt auf ….
… den Typen am Tisch neben mir zu. WTF?! Ich schau auf das Bild, und sehe – einen durchschnittlichen Typen mit ‘ner Mütze, ‘ner Brille und einem orangenen Baumwollpulli. Ich drehte mich um und stelle fest: das Bild ist eine optimierte Version der Realität.
/giphy in your face
Die einzige vernünftige Reaktion auf meine Feststellung, ist in Gelächter auszubrechen. Aber weil es mir unangenehm wäre, so viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, grinse ich in mich hinein und beginne, die Lektion, die ich gerade gelernt habe, aufzuschreiben.
Während ich darauf warte, dass mich jemand auserwählt – wie es so üblich ist für die Charaktere meiner Lieblingsgeschichten, ich denke an Harry, Wolverine oder Peter Parker – dann kann es gut sein, dass jemand die Person neben mir auswählt. Bis ich erkenne, dass ich bereits gut genug bin, um ein Superheld zu sein – einer, der ihre eigene Story schreiben kann – gebe ich Macht an Kräfte außerhalb meiner Kontrolle. Während ich darauf warte, dass jemand an meine Tür klopft und mir den Brief mit meiner Mission gibt, die mein Leben für immer verändert, bemerke ich nicht, dass dieser Moment wohl niemals kommen wird. Deswegen stehe ich jetzt besser auf, öffne die Tür und beginne damit, meine eigene Geschichte zu schreiben.
Gefällt dir die Geschichte?
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