Wir sollen uns selbst treu bleiben, heißt es immer so schön. Doch leider ist es nicht immer einfach, diesen Worten auch tatsächlich Taten folgen zu lassen. Hier erfährst du, wie du es trotzdem schaffst!
Sich selbst treu bleiben: Mehr als nur Floskeln?
Es gibt Ratschläge, die hören sich an wie ausgelutschte Floskeln. Wir
haben sie schon 1.000 Mal gehört und verstehen prinzipiell die Worte,
die umfassende Bedeutung davon bleibt uns jedoch ein Rätsel.
„No risk, no fun!” – Was genau muss ich riskieren und welchen Spaß habe ich dadurch?
„You only live once!” – Okay, ich lebe nur einmal. Das mag stimmen oder nicht, aber was genau heißt das jetzt für mich?
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden!”
Klar, gebe ich gerne jedem Tag eine Chance, aber heute muss ich acht
Stunden an einem Projekt arbeiten und am Abend noch zur Fortbildung.
Ebenso uneindeutig waren für mich immer die Worte: „Du musst dir selbst treu bleiben!”.
„Yes, klar, mach ich!”, denke ich mir im ersten Moment und eine Sekunde später dann: Aber, wie?
Man
ist sich allgemein relativ einig darüber, wie man einem Partner treu
bleibt. Aber sich selbst? Wie soll das funktionieren und warum genau ist
es so wichtig – egal was man anpackt?
Die Frage ist doch: Wer bin ich?
Die wichtigste Frage, die sich jeder zuerst
einmal ernsthaft stellen sollte, ist simpel und gleichzeitig die wohl
komplexeste von allen: Wer bin ich?
Denn dass umfasst wiederum
die Fragen: Was kann ich und was nicht? Was mag ich und was nicht? Was
sind meine Werte? Wofür stehe ich? Was ist mir in meinem Leben wichtig?
Es mag noch so banal klingen, jedoch fällt es vielen Menschen selbst im hohen Alter noch schwer, sich selbst zu beschreiben. Die
eigenen Stärken wertschätzen, zu den Schwächen stehen, wissen was einem
gut tut und was nicht, was einem Glücksgefühle beschert und was einem
die Nackenhaare aufstellt.
Erst ein tiefgreifendes Verständnis davon, mit wem man sich denn da überhaupt
tagtäglich herumschlägt, ist die Basis, um sich selbst auch
tatsächlich die Treue zu halten.
Widerstehe der Versuchung, dich selbst zu enttäuschen
Wenn ich weiß, wer ich bin, dann weiß ich auch, wer ich nicht bin.
Ich
werde unzählige Male in Versuchung geraten, mein ‘Ich‘ zu enttäuschen.
Doch genauso wie wir die Liebe unseres Lebens nicht betrügen, so sollten wir
es auch mit uns selbst handhaben. Mit jedem noch so verlockenden
und schnellen Erfolg versprechenden Angebot ins Bett zu springen, kann
in manchen Fällen zwar kurzfristig recht befriedigend sein, wird sich
aber auf längere Sicht nie auszahlen. Entweder beginnt die Welt um dich
herum dich nicht mehr ernst zu nehmen, oder aber du selbst weißt nicht
mehr, wer dir da eigentlich aus dem Spiegel entgegen blickt.
Eine
Band, die Musik spielt, die ihr nicht gefällt. Ein Künstler, der Bilder
malt, die ihm keine Freude bereiten. Eine vegane Managerin, deren
Unternehmen Tierversuche unterstützt.
Macht, Geld,
Erfolg, Anerkennung – diese Dinge werden dir immer schöne Augen machen. Sich
aber auch in schweren Zeiten für das zu entscheiden, was einen glücklich
und stolz macht, ist wahre Stärke.
Manchmal bedeutet dies einen
Umweg zu gehen, Rückschläge zu erleben und aus der Reihe zu tanzen. Aber
ich persönlich tanze lieber alleine im Regen, als mit 1.000 Nazis auf
einem Heavy Metal Konzert bei strahlendem Sonnenschein.
Wichtig zu klären: Für wen mache ich das überhaupt?
Ein
stressiger Tag, an dem nichts so wirklich nach Plan verläuft, verleitet
schnell zu der Frage: „Für wen mache ich das überhaupt?”. Wenn du dir
selbst treu bist, lautet die Antwort stets: „Für mich!”. Nicht für deine
Eltern, deinen Partner, deine Freunde oder deinen Ruf bei irgendwelchen
Fremden. Es ist dein Leben, dein Projekt und deine Zeit. Und, you know – you only live once!
Klar
gibt es Dinge, die man gerne einmal jemand anderem zuliebe macht.
Jedoch sollten diese Gefälligkeiten nicht dein ganzes Leben bestimmen.
Wer immer nur für andere lebt, verliert sich selbst.
Aber wie merkt man nun, dass man sich selbst treu geblieben ist?
Warst du schon einmal auf einer Party, auf der du dich völlig fehl am
Platz gefühlt hast? Falsche Musik, falsche Leute, falsche Location und
falsche Stimmung. So fühlt es sich nicht an.
Sich
selbst treu sein, fühlt sich an wie ankommen. Nach Hause kommen, nach
einer langen Reise. Das Gefühl am
richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Eine innere Zufriedenheit und
die Gewissheit, dass egal welche Steine man vor sich auf den Weg gelegt
bekommt, es sich immer lohnen wird weiter zu gehen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Blog www.valeriannala.com. Wir freuen uns, ihn auch bei uns veröffentlichen zu können.
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