„Ring, ring!“ Das Dauergebimmel und Gesumme ist für die Generation Smartphone so selbstverständlich wie das Läuten der Kirchenglocken. Wenn ihr allerdings vom Aufs-Handy-Starren bereits viereckige Augen bekommts, dann ist es Zeit für eine digitale Entgiftung!
„Hello from the other side …“ Adeles Stimme lässt die Herzen aller Handysuchties gleich doppelt höherschlagen: Ein Lied, das sich nicht nur als Klingelton gut anhört, sondern auch noch vom Telefonieren handelt. Besser geht’s ja wohl nicht! Und ganz ehrlich: Wenn selbst die Queen of Pop bei einer tragischen Liebeserklärung nicht das Telefon aus der Hand legen kann, wie sollen wir Normalsterblichen es dann schaffen?
Ihr kennts es doch selbst: Wecker, aufstehen, Handy checken – das Smartphone ist in eurem Tagesablauf fest integriert. Ein ganzer Tag ohne den kleinen rechteckigen Freund, das ist kaum mehr vorstellbar. Deswegen habe ich das Handy mal zwei Stunden bewusst weggelegt und ich kann euch sagen: Was ich beim digitalen Entgiften erlebt habe, war super spannend!
Schluss mit dem Spam!
Jetzt überlegts mal, was ihr in zwei Stunden alles tun könnts. Ihr könntets zum Beispiel eine leckere, vitalstoffreiche Mahlzeit kochen und essen. Oder euch umziehen, ausgiebig trainieren und dann genüsslich duschen. Oder ihr hättets eure Wohnung komplett aufgeräumt und sauber gemacht und müsstets daran nicht mehr denken.
Klar ist, dass ihr viel Sinnvolles schaffen könnts in dieser Zeit, anstatt zum fünften Mal zu checken, ob es was Neues auf Facebook gibt oder ob außer Spam noch andere Mails reingekommen sind.
Handy rauffahren? Lieber runterkommen!
Jetzt wunder’ ich mich nicht, wenn von euch das Gegenargument kommt: „Die meiste Zeit, die ich im Internet bin, sind Wartezeiten – an der Bushaltestelle, beim Arzt, in der Bahn!“
Nur: Genau das sind die Zeiten, in denen ihr mal wieder runterkommen könntets. Stattdessen gönnts ihr euch keine Ruhe, seids ständig unter Strom. Dadurch bleibt euer Adrenalinspiegel hoch, was ungesund ist. Euer Körper und eure Psyche brauchen Ruhezeiten, in denen der Adrenalinspiegel sich normalisieren kann.
Im 21. Jahrhundert könnts ihr euch der Erreichbarkeit natürlich nicht völlig entziehen – das gehört dazu. Aber lassts sie nicht überhandnehmen: Ihr fangts an, ein Buch zu lesen, das Handy klingelt dazwischen. Ihr habts ein gutes Gespräch und ein Anruf unterbricht euch. Ein Freund läuft vorbei und ihr merkts es nicht, weil ihr mit Facebook beschäftigt seids. So rauscht das Leben an euch vorbei.
Handy aus, flashen lassen
Darum machts doch mal ‘nen Relax-Check: Spürts mal in euch hinein und fragts euch, wie angespannt ihr gerade seids. Gibt’s da noch Energie für den Chat oder hättets ihr nicht lieber kurz Zeit für euch, um mal runterzukommen? Ihr werdets wahrscheinlich merken, wie sehr ihr das Entspannen brauchts.
Dann könnts ihr zum Beispiel einen Abend in der Woche ein digitales Entgiften einlegen. Schaltets nach der Arbeit euer Handy ab und am besten auch alle anderen digitalen Geräte, das Telefon und den TV.
Ich hab’s ausprobiert und hey, ich war total geflasht, wie
viel mehr ich von der Welt mitbekomme: Wie der Schnee auf den Bergen glitzert und wie viele Leute auf der Straße sind. Und es macht auch so viel mehr Spaß, sich mit Freunden zu treffen, gemeinsam zu
kochen und zu essen oder sich zu unterhalten, wenn nicht dauernd irgendein Telefon klingelt.
Denn ein gemeinsames Ablachen mit den Freunden ist doch eh der schönste Klingelton.
