Vielleicht geht es vielen gerade wie mir vor ein paar Jahren. Super Uni Abschluss, Auslandserfahrung, ein so genanntes „High Potential“, dann ein guter Job, ja richtig guter Job und dann bin ich Mama geworden. Ein Wunschkind! Es ist mir nicht passiert. Dafür bin ich zu viel „Kontrollfreak“. Und meine Freude war natürlich groß.
Vielleicht geht es vielen gerade wie mir vor ein paar Jahren.
Super Uni Abschluss, Auslandserfahrung, ein so genanntes „High Potential“, dann ein guter Job, ja richtig guter Job und dann bin ich Mama geworden. Ein Wunschkind! Es ist mir nicht passiert. Dafür bin ich zu viel „Kontrollfreak“. Und meine Freude war natürlich groß.
Mein Drang zur Verwirklichung
Arbeiten war für mich immer wichtig. Also ganz, ganz wichtig, quasi überlebenswichtig. Ich war immer ambitioniert, weil ich etwas bewirken wollte, einen Unterschied machen, abseits von Spielplatzgesprächen, Windeln & co.
Mir war das so wichtig, dass ich mit 3 Kindern sogar einen Vollzeitjob angenommen habe. Einen Traumjob. Naja, zumindest bist ich knapp vor dem Burnout stand.
Das gibt es doch nicht, habe ich mir gedacht, das darf doch nicht wahr sein, dass mir das „passiert“. Das muss doch gehen Kinder und Karriere. Sagt doch die Gesellschaft mit Worten wie „Hab dich nicht so“ bzw. „gib dich zufrieden“.
Überfliegerin und jetzt Versagerin?!
Mein Fazit: Ja, es geht. Aber, ich will es nicht um jeden Preis. Nicht zum Preis nur mehr grantig, angespannt und ungeduldig zu sein als Mama. Und eine, die abends fertig ins Bett fällt.
Dabei war doch mein Plan mich auch im Job zu verwirklichen, um eben ausgeglichen zu sein, alle meine Facetten zu leben. Doch mir war alles zu viel und gleichzeitig viel zu wenig. Nach außen hin habe ich das beste für alle gemacht. Nur innerlich fühlte mich immer leerer, erschöpft und als Verliererin.
Kurz vor dem Burnout habe ich für mich die Reisleine gezogen. Nein, nicht die Rückkehr ins Biedermeier als brave Ehefrau zuhause, die ihren werten Gatten, der Karriere macht, den Rücken frei hält, sondern um die Schwere abzuschütteln und mich wieder lebendig zu fühlen.
Zurück ins Biedermeier? Nein, danke!
Ich habe mir den Kopf zermartert, wie das verd**** noch mal für mich funktionieren kann: Kind(er) ins Leben zu begleiten und für sie da zu sein UND Karriere machen UND auch noch Ich zu sein.
Mein Weg hat mich in die Selbständigkeit geführt. Nie hätte ich mir das gedacht. Heute habe ich mein Business zum Mitnehmen.
Nein, selbstständig zu werden ist nicht die Lösung für jede. Für viele eine echte Alternative. Aber es geht um etwas anderes.
Man muss sich glasklar werden, wie man Karriere für sich definiert, sicherlich anders als Gesellschaft Karriere definiert. Sprich, was willst du wirklich im Leben, was sind deine Bedürfnisse und was brauchst du, damit es es dir gut geht. Es muss Hand in Hand gehen und nicht auf Kosten eines anderen Lebensbereiches.
Im zweiten Schritte habe ich meinen roten Faden im Leben erkannt. Man muss sich nicht komplett neu erfinden, einfach seine Talente und Fähigkeiten erkenne, aktiv nutzen und anders einsetzen.
Daraus ergeben sich neue Jobideen, für mich war es die Selbstständigkeit, für viele andere eine neue Position oder neue Jobperspektiven, nach denen begeistert Ausschau gehalten wurde.
Das war unglaublich befreiend. Davon geht Energie und Kraft aus. Da „passiert“ auf einmal Karriere, mit Spass. Ich war auf einmal mehr als zufrieden, als Unternehmerin, als Mama, und als Partnerin.
Karriere schaut für jeden anders aus. Wir dürfen uns von gesellschaftlichen Regeln nicht davon abhalten lassen unser eigenes zu finden und zu leben.