Die Levermann Strategie ist eine aktive Anlagestrategie basierend auf quantitativen Auswahlkriterien von Susann Levermann, einer ehemalige, erfolgreichen DWS Fondsmanagerin. Sie bietet uns Privatanlegern ein einfaches Framework, in dem man ohne emotionales Risiko unterbewertete Aktien finden kann.
Die Levermann Methode
Mögliche Aktien werden konsequent nach 13 bestimmten Kennzahlen bewertet, unter anderem der Eigenkapitalrendite, Ebit-Marge, KGV, aber auch Analystenmeinungen und Reaktionen auf Quartalszahlen fließen mit ein. Es gibt -1 (für schlechte Werte), 0 (neutral) oder +1 (gute Werte) Punkt je Kennzahl. Anschließend werden alle Punkte addiert. So erhält die Aktie am Ende eine Punktzahl zwischen -13 bis +13.
Eine Kaufempfehlung gibt es je nach Unternehmensgröße ab einer gewissen Punktzahl. Bei Large Caps gilt die Kaufempfehlung ab 4 Punkten, bei Mid + Small Caps ab 7 Punkten. Verkaufsempfehlung gibt es bei Large Caps ab 2 Punkten oder weniger und bei Mid und Small Caps ab 4 Punkten. Um eine ausreichende Diversifikation zu erreichen empfiehlt sie mindestens 10-15 Aktien ins Depot zu legen.
So sieht dann beispielsweise eine Analyse von Adidas aus:
Jetzt noch entspannter: Aktien Analyse Plattformen basierend auf der Levermann Strategie
Da die Levermann Methode mittlerweile sehr bekannt ist, gibt es nun Plattformen die diese Aktienanalyse automatisiert haben. Du musst also nicht mehr selber alle Kennzahlen je Aktie heraussuchen, sondern kannst sofort die Gesamtpunktzahl der Aktien, und bei Interesse auch die einzelnen Kennzahlen einsehen. Außerdem kann man auf diesen Plattformen Aktien nach Top-Performern sortieren und so interessante Investmentmöglichkeiten finden. Einige dieser Plattformen sind aktien.guide, aktienassistent.de, levermann24.com. Allerdings kosten tagesaktuelle Bewertungen eine Premium-Gebühr. Eine Alternative wäre einen Aktien Finder zu verwenden und einfach einige der kritischen Kennzahlen als Filter eingeben und so schon mal die Aktienauswahl einschränken.
Fazit: Entspannt, aber sinnvoll?
Da sich Aktienwerte aber ständig verändern sollte man die Punkte einmal im Monat überprüfen. Das ist der Teil der jetzt leider nicht mehr so entspannt ist, aber sinnvoll bzw. nötig. Denn entgegen der passiven Anlagestrategie mit ETF’s, bei der man ja in eine breite Masse von Unternehmen investiert, investiert man mit der Levermann Methode in Einzelaktien, was natürlich ein deutlich größeres Risiko birgt. Aktive Anlagestrategien sind immer zeitaufwendiger, doch wenn man gewillt ist diese Zeit zu investieren ist die Levermann Methode ein sinnvolles Framework durch das man das Bauchgefühl umgehen kann und nur noch rationale Kauf und Verkaufsentscheidungen treffen muss.