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Schluck du es doch! Diese Verhütungsmethode holt endlich die Männer ins Boot

Eine Verhütungsmedikament, das sowohl von Frauen als auch von Männern eingenommen werden könnte? Was verrückt klingt, könnt schon ziemlich bald Wirklichkeit werden.

 

Endlich eine Verhütung für beide Geschlechter?

Immer wieder gab es Meldungen, dass es endlich neue Verhütungsmethoden neben dem Kondom geben solle, die von Männern direkt verwendet werden könnten. Die Vorstöße reichten von der „Pille für den Mann“ – angeblich zu viele Nebenwirkungen – bis zu einem Verhütungsgel, das immerhin schon bei Affen funktioniert. Jetzt soll es allerdings keine Ausreden mehr geben, denn eine Verhütungsmethode, die unabhängig vom Geschlecht angewandt werden kann – Männer dürfen also mitmachen – könnte laut eines Berichts des Online-Magazins Wired innerhalb der nächsten drei Jahre auf den Markt kommen. 

Und so soll diese Methode funktionieren: Sobald Spermien die Gebärmutter erreichen und der Eizelle näher kommen, bewegen sie sich immer schneller, da die Spermienschwänze schneller schlagen. Forscher der University Berkley fanden jetzt heraus, dass dieser Prozess durch das Hormon Progesteron, das an die Rezeptoren in den Spermienschwänzen andockt, den Prozess in Gang setzt. Kurz bevor die Spermien, die Eizellen erreichen, nehmen sie noch einmal richtig Fahrt auf, um so leichter in die Eizelle eindringen zu können. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten dann, welche chemischen Komponenten den Rezeptor blocken könnten, damit der „Endspurt“ der Spermien verhindert werden könnte. Die gute Nachricht: Die beiden vielversprechendsten Substanzen sind pflanzlich! Zum einen Lupeol, das unter anderem in Mangos, Aloe Vera und Oliven vorkomme, und Primistin, das in der Wilfords Dreiflügelfrucht vorkommt und bereits in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz kommt. 

Spermien werden ausgebremst

Als Verhütungsmittel eingesetzt können die beiden Wirkstoffe potenziell verhindern, dass Spermien sich in die Eizelle „bohren“ können. Für Männer sehen die Forscher aktuell eine orale Einnahme oder ein Verhütungspflaster vor, für Frauen einen Vaginalring – alle Varianten wären hormonfrei. Zudem ist es denkbar, eine Notfallverhütung daraus zu entwickeln, die erst nach dem Sex zum Einsatz kommt und die Befruchtung einer Eizelle verhindern könnte. Polina Lishko, Studienleiterin an der UC Berkeley, hält diese Methode nicht nur für effektiver als andere Notfallverhütungsmittel, sie betont außerdem gegenüber Wired, dass selbst Abtreibungsgegner die Methode befürworten könnten, weil sie die Befruchtung verhindere: „Es gibt zu diesem Zeitpunkt keinen Embryo.“ 

Das Mittel wird aktuell schon an Affen getestet, damit die Forscher feststellen können, wie lange es den Spermien die Kraft raubt, sich in eine Eizelle zu bohren und wie es dosiert werden müsste. Bis Ende des Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen. Die Wissenschaftlerin Lishko nennt es ein „universelles Verhütungsmittel“, da es sowohl von Männern als auch von Frauen angewandt werden kann. Dafür, dass es Männer überzeugen könnte, das Verhütungsmittel anzuwenden, spricht nicht nur die Reversibilität, also dass die Fruchtbarkeit nach einem Einnahmestopp zurückkehrt, sondern auch, dass die Nebenwirkungen, die typischerweise bei hormonellen Verhütungsmitteln auftreten, nicht auftreten sollten. Denn diese waren es vor allem, die die Pille für den Mann bislang verhindert haben. Die Ausreden für Männer, sich mit dem Thema zu beschäftigen und die Verantwortung für die Anwendung zu übernehmen, dürften bei Erfolg des Forscherteams weniger werden.

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