Ja, Angela Merkel könnte von Obama in seiner verbleibenden Amtszeit noch eine Sache lernen: Warum Feminismus wichtig ist und man immer wieder darüber sprechen sollte.
Männer müssen Sexismus bekämpfen!
Nach zwei Amtszeiten ist in den Vereinigten Staaten Schluss: Barack Obama kann nicht erneut kandidieren, sondern muss sich nun eine neue Aufgabe suchen. Das Gute daran: Als Präsident muss man sich in den letzten Monaten in der alten Aufgabe keine großen Gedanken mehr darum machen, ob die Wählerinnen und Wähler das jetzt eigentlich gut finden, oder nicht. Ein feministischer Präsident? Barack Obama hat gestern exklusiv für die amerikanische Glamour einen Artikel geschrieben, in dem es genau darum geht: Warum es wichtig ist, Feminist zu sein – als Vater, Mann, Präsident … als Mensch. Es ist aber auch nicht das erste Mal, dass er dieses Thema aufgreift. Er hat insbesondere das Thema Gewalt gegen Frauen in seiner Präsidentschaft immer wieder angesprochen und insbesondere die Rolle der Männer und die der Väter darin betont. Denn vor allem diejenigen, von denen Gewalt und Diskriminierung ausgeht, können sie beenden.
In seinem aktuellen Text wirft er einen umfassenden Blick auf Feminismus und erkennt ganz richtig, dass es in den Bewegungen um viel mehr geht, als Frauen gleichzustellen: Es geht um Freiheit.
Besonders berührend ist, dass er erzählt, wie seine eigene Familie ihn zum Feministen gemacht hat. Er wurde von einer alleinstehenden Mutter großgezogen, und dass er selbst zwei Töchter hat, lässt ihn die Welt auch aus ihren Augen wahrnehmen. Aber: Männer sollten nicht erst Töchter bekommen müssen, um verstehen zu können, mit welchen Hürden Frauen und Mädchen nach wie vor umgehen müssen.
„Wenn du der Vater von zwei Töchtern bist, wird dir noch stärker bewusst, wie sehr Geschlechterstereotype unsere Gesellschaft durchdringen. (…) Du siehst den enormen Druck, dem Mädchen ausgesetzt sind, auf eine bestimmte Art und Weise auszusehen, sich zu verhalten und sogar zu denken.“
Und Barack Obama präsentiert zugleich ein paar Ideen, welche Einstellungen sich ändern müssen, damit sich das Erleben ein Mädchen oder ein Junge und eine Frau oder ein Mann zu sein, nicht vor allem in ungleichen Chancen und doppelten Standards unterscheidet. Er betont außerdem noch einmal, dass Mädchen of Color noch einmal stärker von Stereotypen und Diskriminierung betroffen sind, als weiße Mädchen. Der alltägliche Rassismus ist nach wie vor überall vorhanden.
Feminismus kann die Welt verändern und selbst dann, wenn man sich als feministischer Vater vielleicht ein wenig allein fühlt und sich fragt, „Was bringt das eigentlich?“, hat Barack Obama eine gute Antwort, die ermutigen sollte:
„Es ist wichtig, dass ihr Vater ein Feminist ist, denn jetzt erwarten sie das von allen anderen Männern.“
(„It’s important that their dad is a feminist, because now that’s what they expect of all men.“)
Den ganzen Text in der Glamour lest ihr hier.
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