Wie ging das nochmal, die Sache mit dem Respekt? Warum wir unsere Kinder respektieren müssen, bevor wir von Ihnen Respekt verlangen!
Wenn ich mir einige Familien auf der Strasse ansehe wird mir manchmal
richtig schlecht. Da ist also dieses kleine Kind, es schreit, warum
auch immer. Einige Eltern denken doch wirklich, wenn sie zurück
schreien, hört das Kind auf wie am Spiess zu brüllen. Teilweise wird
gedroht, dass mir das Blut in den Adern gefriert und ich am liebsten hin
gehen würde. Doch wir wissen ja alle wo das enden kann wenn sich eine
fremde Person in die Erziehung mischt. Doch stellen wir uns mal die
Frage: Wie reagieren wir, wenn uns jemand anschreit im Streit, oder gar
droht? Beruhigen wir uns, oder macht es die Sache nicht nur noch
schlimmer? Weil wir uns unverstanden fühlen, nicht Respektiert in
unseren Wünschen.
Ich frage mich wirklich, ist es nur die Situation die sie überfordert
oder haben sie es nicht besser gelernt? Versetzen wir uns mal in die
Lage des Kindes. Kein Kind ist böse und macht das mit Absicht. Es ist
immer ein, für das Kind, guter Grund hinter dem Brüllen. Es gibt Wege,
die wesentlich effektiver sind als sich auf die Stufe des Kindes zu
begeben. Je nach dessen Alter versteht sich. Fangen wir nur alleine bei
der Sprache an. Statt immer nur zu mahnen, drohen, verbieten, sollte man
dem Kind Alternativen aufzeigen. Es bringt nichts einem 3 jährigen zu
sagen: „Fass ja nichts an im Laden!“ Stattdessen: „ Guck doch mit den
Augen!“ Es ist doch auch für uns Erwachsene viel schöner wenn wir genau
wissen was der andere von uns verlangt, statt ständige Verbote zu hören.
Ein „Nein!“ hat auch mehr Wirkung, wird es sparsam eingesetzt.
Es ist sicher eine Herausforderung und nicht leicht sich da erst mal
umzustellen. Aber auf Dauer hilft schon nur eine positive Ausdrucksweise
gepaart mit aufgezeigten Alternativen wirklich Wunder. Konsequent
durchgezogen macht man sich und vor allem dem Kind einen grossen
Gefallen. (Anmerkung: Mehr über “Positive Disziplin” dann im nächsten
Blog.) Sicher gibt es Situationen wo einem die Pferde durch gehen. Wir
sind alles nur Menschen und niemand ist perfekt. Tief durchatmen, bis
10 zählen und versuchen es mit Humor zu nehmen. Gelassenheit und Humor
haben schon so manch verzwickte Situation entschärft.
Hilfreich ist auch, wenn man auf Augenhöhe mit den Kindern redet.
Geht in die Hocke, setz euch zu ihnen, schaut ihnen in die Augen beim
reden. Eure Message kommt so viel besser an, als von oben herab. Zeigt
dem Kind, dass es wichtig ist, dass es zählt, dass ihr es Respektiert,
in seinen Wünschen, Bedürfnissen, seid ein Vorbild. Nur so werdet ihr
auch Respektiert, in dem ihr es vorlebt. Das scheinen einige regelrecht
unter dem Teppich zu kehren. Wenn es mal toben sollte, bringt es nichts
dagegen anzuschreien. Zeigt Verständnis, doch bleibt Konsequent, gerade
bei Trotzanfällen.
Gebt ihm eine Wahl, lasst es selbst Entscheidungen treffen. Nehmt das
Kind in seinen Bedürfnissen ernst, statt es lächerlich zu machen oder
gar blosszustellen. Anbei noch ein paar kleine Tipps: Morgens z.B. schon
beim Anziehen, wählt 2. Outfits aus, bei kleineren Kindern. Zwischen
denen dürfen sie dann entscheiden. Respektiert, wenn das Kind z.B. der
Oma mal keinen Kuss geben will. Respektiert, wenn das Kind etwas alleine
machen möchte (Schuhe binden, Tisch decken nur um ein paar kleine
Beispiele zu nennen) Es wird durch all das lernen, dass seine Meinung
zählt, dass es ernst genommen wird. Es darf auch mal ein paar
Lebensmittel verweigern, wir mögen ja auch nicht alles, probieren sollte
es aber trotzdem ect.
Probiert es aus, es lohnt sich. Und immer im Hinterkopf behalten: Nur ein Kind das respektiert wird kann respektieren.
Dieser Beitrag erschien auch auf meinem Blog: NannyAnny.net