Bei all dem, was jede Woche im Internet passiert, kann man schon mal den Überblick verlieren. Wir haben deshalb unsere Lieblings-Fundstücke der letzten sieben Tage für euch zusammengestellt.
Eine Liebeserklärung an das Internet
Wir bei EDITION F sind, das ist steht fest, verliebt in das Internet. Jede Woche stoßen wir auf tolle, berührende und humorvolle Geschichten – und auf solche, die uns bitter aufstoßen. Wir beobachten Debatten und Diskussionen. Nicht alles können wir in eigenen Inhalten aufarbeiten. Einmal die Woche wollen wir euch deshalb von nun an eine Auswahl unserer liebsten Fundstücke der letzten sieben Tage vorstellen. Los geht´s!
Europas kalte Hölle – so leben Flüchtlinge mitten in Belgrad
Kein Tag vergeht seit der Amtseinführung Donald Trumps, an dem deutsche Medien sich nicht mit den neuesten Schockmeldungen aus den USA
beschäftigen. Der Muslim-Ban zum Beispiel löste auch bei uns Solidaritätswellen
aus. Das ist gut und wichtig. Und trotzdem vergessen wir darüber leider allzu
oft die deutsche Diskussion um Obergrenzen und die europäische
Abschottungspolitik. Trump plant eine Mauer zu bauen – mitten in Europa ist für viele Geflüchtete durch die geschlossene Balkanroute die Ausweglosigkeit schon jetzt bittere Realität. Gülseren Ölcüm vom jungen Journalisen-Netzwerk
Y-Kollektiv erinnert uns mit ihrer Video-Reportage: „Europas kalte Hölle – so leben Flüchtlinge mitten in Belgrad” daran, was Obergrenzen und geschlossene Grenzen für Konsequenzen haben. In Deutschland kommen keine Flüchtlinge mehr an, dafür stranden sie unter menschenunwürdigen Bedingungen in Serbien. Auch, wenn die Reportage schon einige Tage im Netz ist, wollen wir sie euch hier nochmal ans Herz legen.
Jessica Grose im Lenny Letter
Wir in der Redaktion sind nicht nur große Fans von Lena Dunham, sondern auch von ihrem wöchentlichen Newsletter „Lenny-Letter”. Immer wieder entdecken wir dort spannende, humorvolle und ergreifende Essays von besonderen Frauen. Diese Woche hat uns ein Text von Jessica Grose, Redakteurin bei Lenny besonders berührt. In „The Wait. On the interminable two weeks between a bad sonogram and the end of a pregnancy” beschreibt sie sehr eindringlich die zwei Wochen zwischen einem beunruhigenden Ultraschallbild und ihrer schlussendlichen Fehlgeburt. Sie lässt uns an ihren innersten Gefühlen teilhaben und erzählt dabei gleichzeitig davon, wie der Alltag weitergeht, wie sie ihre kleine Tochter zum Schwimmtraining begleitet und gleichzeitig die Angst spürt, nur noch etwas Totes in sich zu tragen. Hier könnt ihr den Text lesen.
Santa Clarita Diet mit Drew Barrymore
Als wir den Trailer zu „Santa Clarita Diet” gesehen haben, waren wir uns erst einmal sehr unsicher: Drew Barrymore als Zombie? Hmm … Aber wir sind sehr froh, dass wir dem ganzen eine Chance gegeben haben. Drew Barrymore spielt eine unsichere Mutter und Ehefrau, die regelmäßig von ihrem Boss in einer Immobilienfirma runtergeputzt wird – und plötzlich zum Zombie wird. Sie, ihr Ehemann (brilliant gespielt von Timothy Olyphant) und die gemeinsame Tochter müssen nun herausfinden wie es dazu kommen konnte. Außerdem stehen sie vor dem Problem, wie sie Menschenfleisch für Sheila besorgen können und gleichzeitig den heilen amerikanischen Vorstadtschein zu wahren. Die gesamte erste Staffel gibt es bei Netflix zu sehen.
Christian Lindner schreibt „Brandbrief” gegen die Frauenquote
In Nordrhein-Westfalen ist seit Juli 2016 ein Landesbeamtengesetz in Kraft, das Behörden dazu verpflichtet Frauen bei „im Wesentlichen gleicher Eignung” gegenüber Männern bevorzugt zu befördern. Christian Lindner (FDP) hält dies für verfassungswidrig und beantragte eine Abstimmung über eine Verfassungsklage gegen das Gesetzt. Diese Abstimmung fand gestern statt. Die Angst vor einer im Gesetz festgeschriebenen „Ungerechtigkeit” war bei Christian Lindner wohl so groß, dass er sich genötigt sah, einen persönlichen Brief an alle Abgeordneten des Landtages zu verfassen, in dem er zur gemeinsamen Verfassungsklage aufruft. Sieht so Klientelpolitik aus? Die Abstimmung ist auf jeden Fall gescheitert.
Love startet in die zweite Runde
Als die erste Staffel Love letztes Jahr auf Netflix startete, kam sie für ein Redaktionsmitglied genau richtig zu verregneten 24 Stunden in einer Stadt, in der es an vielen Tagen im Jahr regnet. Während sie die 10-Folgenstarke Kennenlerngeschichte zwischen Mickey und Gus im Binge-Watching-Modus verschlang, war es für zwölf Stunden völlig egal, wie das Wetter draußen aussah. Auch wenn diese zwölf Stunden nicht besonders bequem waren, denn die sexsüchtige Mickey und der wirklich sehr nerdige Gus sind beide sehr spezielle Charaktere, die es einem nicht immer leichtmachen, sie zu mögen. Und auch ihre gemeinsame Geschichte ist keine klassische Liebesgeschichte, die zum Schwärmen einlädt. Viel mehr erlebt man mit ihnen, was es heißt, sich ineinander zu verlieben, wenn man eher das Gegenteil von unkompliziert, angepasst und normal ist. Gerade deshalb schafft die Serie es, die Frage danach, was Liebe und Beziehung heutzutage eigentlich heißt, neu zu denken. Unser Herzen hüpften diese Woche deshalb in bisschen höher, als wir hörte, dass die zweite Staffel am 10. März auf Netflix erscheint. Einen ersten offiziellen Trailer gibt es auch schon. Ach, ihr zwei …
Und was waren eure Highlights?
Mehr bei EDITION F
Mehr Bewusstsein für Diskriminierung im Internet, bitte! Weiterlesen
Stark! Diese 30 Bloggerinnen haben viel zu sagen. Weiterlesen
Zehn Feministinnen, die mehr zu sagen haben als Alice Schwarzer. Weiterlesen