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Ab auf die Couch: 5 Serien-Tipps aus der Redaktion

Der Februar hält, was der Januar versprochen hat: es bleibt kalt, grau und ungemütlich – die beste Zeit für Serien also! 5 Empfehlungen aus der Redaktion.

Auf die Couch, fertig, Serienmarathon

„Baby, it´s cold outside” – und zwar so richtig kalt. Was kann es also schöneres geben als Serienabende, -tage oder gleich ganze -wochenenden? Wir hier in der Redaktion machen genau das ziemlich gerne und haben deshalb unsere aktuellen Highlight zusammengestellt. Eine bunte Mischung aus brandneuen „Must Sees” und Serien, die schon seit einigen Monaten auf unserer Liste standen. Happy Binch-Watching!

Homecoming

In Homecoming dreht sich alles um Heidi Bergmann, eine Fallbearbeiterin, die in einer Einrichtung für zurückgekehrte Soldaten dafür zuständig ist, sie wieder auf das zivile Leben vorzubereiten. Recht bald werden zwischendurch immer wieder Szenen eingespielt, in denen Heidi Bergmann deutlich älter ist, in einem kleinen Cafe arbeitet und ihr Erlebtes in Frage gestellt wird. Was ist hier passiert? Das ist die Frage, die einen durch die Mini-Serie Homecoming begleitet – und dazu führt, dass man die etwa 20 Minuten langen Folgen einfach schnell hintereinander wegschaut. Aber nicht nur die gespannte Schwebe, in der man sich als Zuschauer*in bis zum Ende befindet, sondern auch die Ästhetik der Amazon-Prime- Serie ist so herrlich anders als alles, was gerade sonst so auf den Serien-Markt gespült wird. Noch dazu die wunderbare Julia Roberts in der Hauptrolle, was soll also schiefgehen?

Home Coming ist bei Amazon Prime zu sehen.

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True Detective – Staffel 3

True Detective ist zurück, seit Mitte Januar läuft die dritte Staffel der Serie. Nach drei Folgen ist vor allem eines klar: nichts. Die Serie erzählt die Ermittlungen zu einem Fall aus drei Zeitebenen: Anfang der 1980er Jahre als zwei Geschwister in einer amerikanischen Kleinstadt verschwinden und der Junge kurz darauf tot aufgefunden wird, 1990 als der Fall neu aufgerollt werden soll, weil eine entscheidende Spur auftaucht. Und heute, wenn einer der beiden ermittelten Kommissare, gespielt in alle drei Erzählsträngen von dem großartigen Mahershala Ali, den anscheinend bis dato ungelösten Fall für ein Fernsehteam rekapituliert. Viel mehr soll an dieser Stelle gar nicht gespoilert werden. Die dritte Staffel hält bisher auf jeden Fall alles, was sie versprochen hat: ein spannender Fall, einen großartigen Detective und eine bedrückende Atmosphäre. Hoffentlich ist bald wieder Montag – da kommt die nächste Folge der Serie, die bei Itunes und Sky zu sehen ist.

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3%

Was macht die Leistungsgesellschaft wirklich mit uns? Wie weit sind wir bereit zu gehen, wenn nur die Besten die Chance auf ein gutes Leben bekommen? Die erste brasilianische Eigenproduktion von Netflix nimmt sich diesen Fragen in einem dystopischen Setting an. Jedes Jahr haben die 20-Jährigen der armen Bevölkerung die Chance, über „das Verfahren“ zu zeigen, dass ihre Leistung in einem kruden Assessment-Center sie dafür qualifiziert, auf die „andere Seite“ zu ziehen: eine Insel im Meer, auf der angeblich die ideale Gesellschaft existiert. Jedes Jahr schaffen das nur drei Prozent der Bewerber*innen. Doch im Bewerbungsverfahren erwarten die Teilnehmer*innen nicht nur Situationen, die an klassische Bewerbungsgespräche erinnern, sondern auch Gruppenaufgaben, in denen sich schnell herausstellt, dass es nicht um Können geht, sondern darum, auch die dunkelsten Seiten in den Kandidat*innen hervorzuholen. So schafft es die Serie, die Zuschauer*innen selbst mit ihren Charakterschwächen in Kontakt zu bringen und ihnen die Frage zu stellen, inwieweit sie die neoliberalen Versprechen glauben, dass jede*r es durch Leistung schaffen könnte – und inwieweit sie als Teil dieses Systems dazu beitragen, dass Schwächere auf unfaire und teils brutale Art und Weise ausgegrenzt werden.

Die Serie ist bei Netflix zu sehen.

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Top of the Lake China Girl

Die erste Staffel von „Top of the Lake“ mit Jane Campion als Regisseurin war bereits ein Meisterwerk und Elisabeth Moss in der Rolle der Kommissarin Robin Griffin zudem herausragend besetzt. Die zweite Staffel „China Girl“ nimmt sich, nachdem das zentrale Thema der ersten mit Kindesmissbrauch schon nah an das Unerträgliche ging, ebenso grausamen, und doch lebensnahen Fragestellungen an. Das Geflecht, in dem Robin Griffin diesmal ermitteln muss, bringt Migrant*innen ohne Papiere, ihre Überlebensstrategien, zerbrochene Familien, toxische Beziehungen und verzweifelte Paare, die sich ihren Kinderwunsch um jeden Preis erfüllen wollen, in einer Erzählung zusammen. Die moralische Frage danach, wie eine Gesellschaft mit der Idee der kommerziellen Leihmutterschaft umgehen will, ist dabei nur eine der großen Fragen, die die zweite Staffel von „Top of the Lake“ zu beantworten versucht. Neben Elisabeth Moss sind es Nicole Kidman und Gwendoline Christie, die die Serie in ihrer gespenstischen Stimmung als Schauspielerinnen so viel Kraft geben.

Top of the Lake – China Girl ist bei Amazon Prime zu sehen.

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The Marvelous Mrs Maisel

Wie heißt nochmal das berühmte Sprichwort: „Hinter jedem halbwegs lustigen Mann, steht eine viel lustigere Frau”? Das jedenfalls kam mir sofort in den Sinn als ich angefangen habe „The Marvelous Mrs Maisel” zu schauen. Die Handlung kurz zusammengefasst: Die junge jüdische Hausfrau und Mutter Miriam („Midge“) Maisel, gespielt von der fabelhaften Rachel Brosnahan, wird von ihrem Ehemann verlassen, den sie bis dahin regelmäßig zu nächtlichen Comedy-Auftritten in eine New Yorker Bar der späten 1950er Jahre begleitet hat und dem sie eigentlich alle guten Witze geliefert hat. Nach der Trennung muss Midge wieder bei ihren, sehr liebevollen, aber durchaus komplizierten, Eltern einziehen. Und beginnt gleichzeitig selbst eine heimliche Stand-up-Karriere, unterstützt von ihrer misanthropischen Agentin Susie Myerson (perfekt besetzt mit Alex Borstein). Viel mehr muss man eigentlich nicht wissen.

Sehen kann man mittlerweile zwei Staffeln bei Amazon Prime.

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