Absagen tun weh. Die Erfahrung hat auch unsere Community-Autorin Sabrina gemacht. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, hat sie gelernt, die Absagen als Chance zu betrachten.
Berufserfahrung als Grundvoraussetzung
Mit jeder Absage sackte mein Selbstbewusstsein ein Stück weiter zusammen, bis ich vollkommen orientierungslos war – Ich war achtzehn, hatte gerade frisch das Abitur in der Tasche, nebenbei die Abendschule zur Bekleidungstechnikerin besucht und war hochmotiviert endlich ins Berufsleben starten zu können.
Doch daraus wurde nichts. Der Grund? Mangelnde Erfahrung – und niemand wollte mich diese in unserer ostbelgischen Kleinstadt sammeln lassen. Sogar für ein Praktikum wirkte ich scheinbar unterqualifiziert. Oder ich habe mich damals schlichtweg nicht gut genug verkauft.
Irgendwann sagte ich innerlich: „Stopp. Wenn mich niemand diese Erfahrung bei sich im Unternehmen sammeln lassen will, dann eigne ich mir sie selbst an.“ Ich habe in den letzten Wochen viele Artikel über überhöhte Anforderungen an Berufseinsteiger, das Scheitern oder auch Umorientierung gelesen und möchte nun meine Geschichte mit euch teilen.
Ihr habt eine Absage bekommen? Kein Grund aufzugeben!
Die beste Frage die ihr euch nun stellen könnt ist: „Wieso?“ Analysiert eure Situation: Liegt es an eurem Wissen, dem Auftritt beim Gespräch oder der zu niedrigen Reichweite? Findet eine ehrliche Antwort und setzt euch ein Ziel.
In meinem Fall begann ich ein Fernstudium zur Grafikerin, verbesserte mein Englisch und begann zu bloggen. Nach kurzer Zeit merkte ich, wie sehr mir die Onlinewelt am Herzen lag und beschloss in die Richtung zu studieren. Leider war ich zu spät dran, jobbte ein Jahr und scheiterte im darauffolgenden Jahr am Eignungstest. Kein Grund zur Panik. Ich folgte meinem Plan B: Informatik. Ich tauchte ein in die Welt des Programmierens, bestand alle Klausuren im ersten Anlauf, doch im zweiten Semester bemerkte ich, mir fehlte etwas. Also versuchte ich es nochmals bei meinem Wunschstudiengang und – wurde akzeptiert.
Wissen ist aneignungsbar, ob ihr erste Erfahrungen nun ehrenamtlich, in einem Studentenjob oder online sammelt, ist egal. Das einzig Wichtige ist, weiterzugehen und neugierig zu bleiben.
Die perfekte Bewerberin? Gibt es nicht!
Mittlerweile lese ich Stellenanzeigen anders. Sicherlich frage ich mich immer noch, wie ein junger Bewerber aus durchschnittlichem Elternhaus diese Anforderungen alle auf einmal erfüllen kann. Doch in einem schwingt die Frage mit: „Was für Anforderungen erfülle ich bereits? Kann ich den Rest in kurzer Zeit erlernen?“. Jeder gute Arbeitgeber weiß, neue Arbeitskräfte brauchen Einarbeitungszeit und die kostet Geld. Daher ist es logisch die versprechend Effizienteste zu wählen.
Doch nur in seltensten Fällen gibt es den perfekten Kandidaten, welcher alle Anforderungen erfüllt und das ist auch gar nicht schlimm. Viel wichtiger sind die Motivation und der Charakter des Kandidaten. Egal vor wie viele Schwierigkeiten ihr gestellt werdet, lauft weiter, verfolgt euer Ziel. Eine Absage im Jetzt, ist keine Absage in Zukunft. Wenn euch etwas wirklich am Herzen liegt, kämpft dafür!
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