Besinnen wir uns auf unsere Fähigkeiten und setzen sie gekonnt ein.
Beherrschen wir Frauen das Verkaufen nicht besonders gut?
Wir lassen uns Geschichten einfallen, machen neugierig, um unseren Nachwuchs zum Probieren eines neuen Gerichts zu bewegen.
Das Investieren fällt uns auch nicht schwer!
Jedes Jahr investieren wir in unser Outfit, denn wir möchten modisch nicht out sein.
Das Management ist uns nicht fremd.
Wir organisieren ein Fest und überraschen Gäste mit neuen Gerichten.
Den Terminkalender aller Familienmitglieder überblicken wir mit Bravour.
Wir Frauen scheuen uns nicht vor Entscheidungen.
Bei Beratungen in unserer Firma BUCK Parkett ist es interessant, zu beobachten, wie sie gefällt werden. Beide Partner sind anwesend. Der Mann checkt die technischen Eckpunkte ab und lässt sich von den Vorteilen überzeugen, schaut seine Frau an und sagt: „Schatz, was meinst du dazu?“ Sie verfügt über andere Argumente. Die qualitativen Eigenschaften eines Produkts geraten in den Hintergrund, wenn sie nicht zum wohnlichen Gesamtbild, laut ihrer Aussage, passen. Es wird nichts mit einem Eiche-Parkettboden im Farbton Natur, wenn er nicht farblich zu den neuen Möbeln passt. Die Entscheidung fällt auf eine weiße Oberfläche, auch wenn diese empfindlicher ist.
Dies ist ein Einblick in meinen beruflichen Alltag.
Die Beispiele hier sind vereinfacht dargestellt. Sie befähigen uns sicherlich nicht dazu, Top-Verkäufer, erfolgreiche Investoren und Manager zu sein. Ein gutes fachliches Wissen bildet die Grundlage für beruflichen Erfolg.
Aber wir beherrschen viele Fähigkeiten „von Haus“ aus, wie zum Beispiel:
– Flexibilität,
– Verkaufstalent,
– Überzeugungskraft,
– Organisationstalent,
– Entscheidungsfähigkeit,
die im Berufsalltag gefragt sind.
Diese Bereiche beherrschen Frauen mit Mehrfachbelastung besonders gut, kein Tag verläuft planmäßig, ein Plan B ist oft im Hinterkopf.
Wir müssen nur den Mut haben, unsere Fähigkeiten im Geschäftsleben besser einzusetzen. Nicht hoffen, die anderen merken, wie wichtig wir für das Unternehmen sind, sondern es sachlich darstellen. Den Mehrwert für die Firma durch unsere Tätigkeiten klar darlegen und uns ins Gespräch bringen, um uns anschließend bei Gehaltsverhandlungen besser zu verkaufen.
Ein Netzwerk von Gleichgesinnten aufbauen und uns gegenseitig den Rücken stärken. Sie nicht als reine Konkurrenz betrachten, sondern vielmehr den Erfahrungsaustausch mit ihnen suchen.
Wir sollten die Bereitschaft entwickeln, das eigene Wissen anzubieten, um anderen zu helfen.
Natürlich birgt ein offener Umgang auch die Gefahr, dass man ausgenutzt wird. Die anderen das gewonnene Wissen oder unserer Unterstützung plötzlich nutzen und sich als unsere direkte Konkurrenz entpuppen. Solche Pappenheimer gab es schon immer und wird es in Zukunft auch geben. In diesen Fällen wird sicherlich die „Freundschaft“ gekündigt.
Altbekannte Sprüche wie „erst geben und dann nehmen“ haben auch heute noch ihre Gültigkeit.
Und unter uns Frauen gesagt: Kennen wir nicht zu gut die Situation „mehr geben, als nehmen“.
Wir investieren viel Zeit in die Haushaltsführung, und wenn wir mal Unterstützung brauchen, schreien die Familienmitglieder nicht unbedingt hurra. In dieser Situation ist unsere Durchsetzungsfähigkeit und unser Durchhaltevermögen gefragt.
Daraus ergibt sich ein neuer Denkanstoß: „Besinnen wir uns auf unsere Fähigkeiten und setzen sie gekonnt ein.“
Der Artikel erschien zuerst auf dem Blog von Beate Buck und ist auf ihrer Homepage http://www.beatebuck.de zu finden.