Foto: Nike

Alex Hipwell: „Ich habe etwas geschafft, von dem alle dachten, dass ich es nicht schaffen würde“

Alex Hipwell hat lange danach gesucht, was sie wirklich glücklich macht. Mit uns hat die einstige Tänzerin darüber gesprochen, wie sie ihren Weg gefunden hat, und ihre Erfahrung jetzt an andere Frauen weitergibt.

 

Du siehst Menschen nicht an, was in ihnen steckt

Montagmorgen, ich habe das Baby in die Kita
gebracht, noch viel zu wenig Koffein im Blut und sortiere die Nachrichtenlage,
die in meiner Timeline von #TheEmptyChair dominiert wird. „Warum zum Teufel
habe ich ein Interview am Vormittag zugesagt?“, denke ich mir „Auch noch mit
einer Personal-Trainerin, die ihre App promoten muss?“ Zwei Stunden später
sitze ich noch immer auf Alex Hipwells Sofa und habe eigentlich nur einen
Wunsch: Ich will den ganzen Tag hier sitzen bleiben und ich will nicht, dass
sie aufhört zu erzählen. Ich will all diese Energie, die ich literally auf mich
überschwappen fühle, während sie spricht, weiter in mich aufsaugen. Alex ist eine Person die andere mitreißen kann, selbst wenn sie nur einen Kaffee in der Hand hält und erzählt. Nachdem
anstrengenden Wochenende, das ich gerade hatte, ist sie eine Offenbarung, wie
eine Therapiesitzung, nur dass man danach nicht grübeln oder weinen will,
sondern drei Bäume ausreißen, um damit den eigenen Vorgarten zu bepflanzen –
und neu anzufangen. 

Die Australierin sitzt vor mir in Leggings und
Top, ungeschminkt und mit leuchtenden Augen. Sie hat das erste Workout schon
hinter sich, ist auf dem Sprung zum nächsten. Gerade hat ihre Vorbereitung für
einen Wettbewerb im Bodybuilding begonnen. In den nächsten Wochen wird sie
ihren Körper transformieren, Muskelmasse aufbauen und Fett verlieren. Ein
präzise geplanter Weg mit einem Ziel: die Meisterschaft zu gewinnen. Alex sieht man diese Leidenschaft auf den ersten Blick nicht an, denn viele Bodybuilder sehen die meiste Zeit des Jahres aus wie viele andere
Menschen, die sehr trainiert sind, nicht aber wie die geölten und gebräunten
Muskelmenschen, die man von Hochglanzfotos kennt. Die Wettbewerbsvorbereitung
konzentriert sich auf einen Punkt und den einen Tag, an dem es um alles geht –
danach beginnt wieder der Alltag. Alex sieht stark und sportlich aus, klar.
Doch wenn man sie auf der Straße trifft, kommt man wohl kaum auf die Idee, dass
sie amtierende Meisterin in der Figurklasse ist. So, wie man 
eben kaum einem Menschen ansehen kann, was ihn
ausmacht, was ihn bewegt, aber auch nicht wie er sich fühlt und was seine
Geschichte ist. Um die Faszination, die von Alex ausgeht, zu verstehen und
warum mich ausgerechnet die Geschichte einer Personal-Trainerin und
Bodybuilderin so bewegt hat, dass ich sie aufschreiben muss, kommt man nicht
daran vorbei, beinahe ihr ganzes Leben zu erzählen.

Mit dem Rucksack nach Deutschland

Alex Geschichte beginnt in Köln. Das ist die
erste deutsche Stadt, die sie kennengelernt hat. Als Alex mit 21 das erste Mal
nach Deutschland kam, ist sie noch Tänzerin, beziehungsweise gerade auch nicht,
weil sie sich in diesem Job nicht mehr wohlfühlte. In der Branche wurde nach
Aussehen besetzt, sie war in der „Blonden Brigade“, es fühlte sich falsch an:
„Ich war traurig und enttäuscht und hatte keine Ahnung, was ich wollte.“
Nachdem Tanz-College und einem Beinbruch hatte sie bereits eineinhalb Jahre
ausgesetzt und erfolgreich Nachtclubs gemanagt, doch auch dieser Lebensstil war
nichts für sie. Unsicher und auf der Suche, verschlug es Alex also erst einmal
nach Europa, denn vier ihrer Freundinnen aus dem College lebten und tanzten
gerade in Deutschland. Sie kam nur mit einem Rucksack und wollte eine Weile
reisen – Abstand gewinnen von Australien und dem Tanzen. Doch als sie in Köln ankam, bekam eine ihrer Freundinnen ein Angebot
für einen Tanzjob, das sie aus Zeitgründen nicht annehmen konnte. Sie
überredete Alex aus Spaß wenigstens zum Vortanzen zu gehen und als sie dort
ankam, forderte der Bekannte ihrer Freundin sie auf, mit den beiden Frauen zu
tanzen, die schon im Studio waren. „Ich hatte nicht einmal Tanzsachen dabei“,
erinnert sich Alex, „aber ich ging rein und kam erst nach vier Stunden wieder
aus dem Studio. Mit den beiden zu tanzen war einfach unglaublich. Sie gehören
heute zu meinen besten Freundinnen.“ Den Job bekam sie auch. Und weil er so gut
bezahlt war, wie in Australien in vier Jobs gleichzeitig zu arbeiten, blieb
sie. Zunächst neun Monate. Ein Job reihte sich an den nächsten, nach jedem
zweiten reiste sie eine Weile durch Europa. „Dann bin ich mit meinem Freund
nach L.A. gezogen, weil ich glaubte, mein Traum wäre es, als Backup-Dancer zu
arbeiten. Ich war so ein Klischee“, lacht sie. Es lief gut, zumindest im Job, aber
wieder war sie unglücklich. „Es ging immer nur um den Körper, wie dünn jemand
ist, wie gut du aussiehst. Nichts war echt. Niemand wollte mit mir Kaffee
trinken. Ich hatte das Gefühl, vor eine Mauer gelaufen zu sein – und keine
Ahnung, was auf der anderen Seite sein sollte.“

Zurück auf Null

Ohne Idee, was als nächstes kommen sollte, ging
Alex nach Australien zurück und ließ sich ins Nichtstun fallen. „Ich lag zwei
Monate am Strand – wortwörtlich. Ich habe nichts anderes getan als ein wenig zu
surfen
und herumzuliegen.“ Immer noch nicht schlauer, ging sie zurück nach
Deutschland, vielleicht mit der Hoffnung, dass ein nächster Zufall sie wieder
auf die Spur bringen würde. Der ließ auch nicht lange auf sich warten: „Ich
traf im Aldi einen Bekannten, der gerade in der Schweiz als Choreograph
arbeitete, und eine Assistentin suchte“, und da er gerade ein Stück von Bob
Fosse choreographierte, sagte sie zu und arbeitet eine Weile in der Schweiz.

Mit der Arbeit im Hintergrund des
Tanzgeschäftes begann sie, eine andere Beziehung zu ihrem Körper aufzubauen,
statt möglichst dünn zu sein, wollte sie wissen, was eigentlich gesund ist.
„Wir wissen so wenig über unsere Körper und behandeln sie daher wirklich
schlecht“, sagt sie rückblickend. Als sie den ersten Kurs über Ernährung und Training
belegte, wollte sie vor allem wissen, warum sie sich so oft verletzte und davon
schlecht erholte. „Wenn ich mich an das erinnere, was uns jungen Tänzerinnen im
College beigebracht wurde, möchte ich brechen. 90 Prozent der Mädchen hatten
eine Essstörung und auch Depressionen, weil der Druck einen bestimmten Körper
zu haben, so groß war. Niemand hat uns beigebracht, wie wir gesund bleiben, und
das bricht mir heute noch das Herz.“ 

„No one feels good when they’re skinny“

– 
Interviewsequenz mit Alex Hipwell zum Anhören.

Der erste Kurs weckte eine Leidenschaft in
ihr, je mehr sie lernte, desto mehr wollte sie wissen, erzählt Alex, „Als ich
fertig war, hatte ich den ganzen Kopf voll mit all diesen neuen Infos und
wusste gar nicht wohin damit.“ Da sie ihr Geld auch nach wie vor mit Tanzen
verdiente, trug sie ihr neues Wissen erst einmal nur mit sich selbst herum. Als
Alex schwanger wurde, fiel ihr erneut auf, dass im Sportbereich niemand das
Wissen hatte, was sie jetzt brauchte. „Niemand wollte mich mehr trainieren oder
mir Tipps geben“, erinnert sie sich, „Ich habe getanzt, war auf Tour und alles
war super, aber ich habe mir immer selbst die Frage gestellt: ,Ist das sicher
für mich und das Baby?’“ Alex belegte dann einen Onlinekurs bei einer
Ernährungsfachschule in New York um zu lernen, was Frauen vor und nach der
Geburt tatsächlich brauchen und machen können. Sie weiß heute: „Du kannst nach
der Schwangerschaft sogar einen besseren Körper haben – so ist es bei mir. Ich
bin stärker, ich bin fitter, mein Körper kann so viel mehr schaffen.“

Ein Training für Körper und die Seele

Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie
selbstständig als Personal-Trainerin und Ernährungsberaterin zu arbeiten, vor
allem über das Netz. Sie hatte zwei Kundinnen, die sie vor Ort beriet und 35
weitere, denen sie per E-Mail und SMS Tipps gab und sie motivierte. Im Mai 2013
wurde dann Nike auf sie aufmerksam und engagierte sie als Trainerin. „Damals
war es mir nicht bewusst, aber in dem Moment hat sich die Tür zu einem Traum
für mich geöffnet“, erzählt Alex, „Als Trainerin eine Nische zu finden, ist
eines der schwersten Dinge. Und ich bin jetzt rundum zufrieden mit dem, was ich
tue.“

„It’s about empowering women to realize their worth in what they do. It’s not about being better as
a man and not about getting that job as a ceo because the man’s there and it needs to be equal, but because
they are worth it. They are worth to be happy.
“ 

Interviewsequenz mit Alex zum Anhören.

Wer mit ihr trainiert, müsse Selbstmotivation
mitbringen, den Anstoß könne sie nicht geben, wohl aber ihre Klientinnen auf
diesem Level halten und weiter anspornen. 12-Wochen-Pläne hält sie für
Geldmacherei, bei denen man nichts lernen könne. Aus ihrer Sicht muss jeder
einen individuellen Trainingsplan haben: „Wenn du einem Plan Workout für
Workout und Mahlzeit für Mahlzeit folgst, hast du am Ende nichts gelernt. Und
du hast Angst vor Kohlenhydraten, was Schwachsinn ist.“ Oder es kommen
Läuferinnen zu ihr, die Probleme it den Schienbeinen haben: „Ich drehe sie dann
auf die Seite und sagen ihnen: Du hast keinen Hintern. Das ist das Problem.“
Wer laufen wolle, brauche Muskeln und müsse essen, nicht immer dünner werden.

Alex Hipwell empfiehlt, den Sport als Teil des
Lebensstils zu betrachten und wirklich zu wollen – nicht als Pflichtübung zu
absolvieren. „Man muss einen Sport finden, den man wirklich gern macht. Wenn
ich vier Mal in der Woche Golf spielen sollte, würde ich auch Ausreden finden“,
sagt sie und empfiehlt ganz besonders, sich eine Trainingspartnerin zu suchen,
„Das ist das Beste!“ Sie weiß, wie Frauen sich fühlen, die Mutter sind und
sagt, wie sie Zeit für sich findet. „In meinem Kalender ist an jedem Tag eine
Stunde markiert, da steht „Ich“ – in Großbuchstaben. Man muss diese Termine
ernst nehmen. Wer hat uns eigentlich erlaubt, dass wir uns selbst immer erst an
zweiter oder dritter Stelle sehen? An einer Stunde am Tag, stehe ich an erster
Stelle. Ich bin dann eine bessere Trainerin und bessere Mutter, weil ich
glücklicher bin. Und diese Stunde hat wirklich jeder.“

„Find a training partner. If you’re together, you’re stronger.“ 

Interviewsequenz mit Alex zum Anhören.

Von der Tänzerin zur Bodybuilderin

Alex Hipwell ist seit Kurzem sogar eine NTC-Master-Trainerin und hat als erste Sportlerin aus Deutschland ein eigenes
Workout in der Nike-App. Dieser Traum wäre jedoch beinahe geplatzt, weil sie
einen anderen verfolgt und realisiert hatte: Sie trat als Bodybuilderin in der
Figure Class an. „Ich habe immer davon geträumt, als Athletin auf der Bühne zu
stehen“, erzählt sie. Das war ihr Ziel, als sie ihre Tanzkarriere beendete.
Kaum jemand glaubte ihr, dass sie das wirklich wollte, noch weniger Menschen
glaubten daran, dass sie es schaffen würde – denn sie war ja bislang eine
grazile Tänzerin gewesen. „Ich habe dann einen Coach gefunden, der mich
anschaute, lachte und sagte: ,Du musst zunehmen’. Ich schaute ihn an und sagte:
,Ich bin aber sehr muskulös.’ Da hat er noch mehr gelacht und mir erklärt, dass
man das bißchen Muskelmasse, das ich hatte, bloß sehen konnte, weil ich so dünn
war.“

Alex war es ernst. Sie trainierte und aß und
trainierte und aß. „Es war so hart auf der Waage zu stehen und dabei zuzusehen,
wie sie jeden Tag mehr anzeigte, obwohl ich wusste: Das ist mein Ziel. Ich
hatte ein Bild von meinem Vorbild über der Waage, das hab ich angeschaut und
mir gesagt: ,Du kannst es schaffen.‘ Dann hab ich auf die Waage geschaut und
wieder geweint. Mir haben meine Sachen nicht mehr gepasst, ich fühlte mich
fett. Aber die Wahrheit war ja: Ich war nicht fett. Ich war auf dem Weg
zu meinem Ziel.“ 

Wenig später betrat sie das erste Mal die Bühne einer
Bodybuilding-Meisterschaft bei den Ostdeutschen Meisterschaften – und gewann.
„Ich habe etwas geschafft, von dem alle dachten, dass ich es nicht schaffen
würde“, erinnert sie sich. Mit dem Gewinn dieser Meisterschaft hatte sie sich
für den nächsten Wettbewerb in der darauffolgenden Woche qualifiziert, hatte
aber zunächst nur einen Gedanken im Kopf: „Alles, was ich wollte, war ein
Burger. Ich hab meine Trainerin gefragt: ,Kann ich jetzt bitte einen Burger
essen?’ Und sie sagte: ,Ja. Aber ab morgen trainierst du noch einmal eine
Woche.’ Die folgende Woche war hart, sich noch einmal fokussieren, obwohl das
eigentliche Ziel schon erreicht ist. In kurzer Zeit ein noch größeres angehen.
Sie lacht und erzählt, wie sie sich fühlte, als sie bei ihrem zweiten
Wettbewerb ankam: „Alle Frauen dort waren so muskulös – ich habe mich gefühlt
wie eine Ameise. Ich dachte: ,Das kann ich unmöglich schaffen’.“

„I never looked in the mirror and loved myself“

 – Interviewsequenz mit Alex zum Anhören.

Ameise Alex gewann auch diesen Wettbewerb. Doch
anstatt gefeiert zu werden und Unterstützung zu bekommen, wurde sie verspottet.
„Online war es besonders schlimm“, erinnert Alex sich. „Warum hast du das
getan? Du siehst aus wie ein Mann“, „Du war vorher so schön, sie dich jetzt an“
und viele andere Kommentare reihten sich unter Fotos von ihr bei Instagram. Alex war irritiert erzählt sie, sie konnte
nicht fassen, dass alle sagten, sie sei hässlich und zuvor schön gewesen, denn
in der Zeit als Tänzerin, als sie dünn war, war sie die meiste Zeit
unglücklich. „Erst jetzt konnte ich in den Spiegel schauen und sagen: Ich liebe
mich. Und erst jetzt kann ich das an andere Menschen weitergeben und ihnen
sagen: Schau in den Spiegel, du bist wunderschön, du wirst deinen Weg machen.“


„Barre Strength“, das Workout von Alex Hipwell, ist eine Mischung aus Tanz- und Kraftübungen.

Sich mit anderen zu vergleichen, hält sie für
Gift. Wer sein wollte, wie andere, würde darauf zusteuern zu versagen. „All die
brutalen Kommentare waren der Auslöser, dass mir klar geworden ist, was mich
glücklich macht. Es geht nicht darum, wie ich auf der Bühne aussehe. Es geht um
meinen ganz persönlichen Weg. Ich setze mir ein Ziel, und das ist egal, ob ich
drei Liter an einem Tag trinken will oder eine bessere Mutter sein will – ich tue
es für mich. Und für niemand anders.“

„Keine Frau will so aussehen wie du“

Dann kam der zweite Rückschlag: Nike wollte die
Zusammenarbeit mit ihr ruhen lassen – aufgrund ihres neuen Körpers. Ihre Ansprechpartnerin
bei Nike sagte ihr drei Tage, nachdem sie den Wettbewerb gewonnen hatte: „Keine
Frau will aussehen wie du. Nimm es nicht persönlich.“ „Nichts hätte so
persönlich sein können“, erinnert sich Alex an das Treffen, bei dem sie in
Tränen ausbrach. „Ich habe gerade über 30 E-Mails von Frauen bekommen, die mir
schrieben, wie motivierend es für sie war zu sehen, wie ich mir ein so großes
Ziel gesetzt habe und nicht nur durchgehalten habe, sondern es geschafft habe
und sogar den Wettbewerb gewonnen habe. Das kann nicht sein“, sagte sie ihrer
Gesprächspartnerin.

Dann 
sammelte sie sich und erklärte, warum genau sie die richtige Frau für
Nike sei: „Serena Wiliams ist eine
Nike-Athletin. Ich kann nicht ausstehen, wie sie aussieht, aber wie sie trainiert,
die Leidenschaft und die Hingabe, die sie für ihren Beruf hat, die Opfer, die
sie bringt, das ist, was ich auch will – und ich glaube, genau darum geht es
bei Nike. Jeder will sein ganz persönliches Rennen gewinnen – was auch immer
das ist.“  Die Nike-Repräsentantin war
sprachlos.

Nike ließ Alex Hipwell nicht gehen. Und sieht
man sich die Ausrichtung von Nike Women heute an, wäre das auch ein Fehler
gewesen. Das Frauenbild, das die Marke heute transportiert, zeigt starke,
athletische Frauen, die nicht trainieren, um in Size Zero zu passen, sondern um in ihrem
jeweiligen Sport besser zu werden und ihre Grenzen testen und durchbrechen. Die
Bodybuilderin, die Nike vor zwei Jahren als ungeeignet dafür ansah, andere zu
inspirieren, ist heute eine der Master Trainerinnen der Brand und damit ein
weltweites Role Model. „Dafür ausgewählt zu werden war immer ein Traum – aber
niemals Realität. Damit hätte ich absolut niemals gerechnet. Meine Träume sind
jetzt so viel größer. Ich habe jetzt viel Arbeit vor mir,“ sagt sie und lacht
wieder.

Träume ändern sich

Alex könnte diese Geschichte auch anders erzählen. Als einen Lebensweg ohne Brüche, Umwege und Orientierungslosigkeit. Sie könnte erzählen, dass sie immer genau wusste, wo sie hinwollte, so wie es von außen zunächst wirkt, oder wie andere immer von ihr dachten, die dünne, gertenschlanke Tänzerin sei glücklich gewesen, während sie genau das Gegenteil empfand. 

Sie steht auch dafür, dass Träume und Ziele sich ändern können, und die Frage nach dem 5- oder 10-Jahres-Plan immer überflüssig, ja sogar kurzsichtig ist, da Berufs- und Lebenswege, so hoffe ich zumindest nach dem Gespräch mit Alex, immer ganz anders verlaufen, als wir vorher gedacht haben und uns sogar überraschen kann, was uns tatsächlich glücklich macht.


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