Wir wissen es ja schon lange: Da draußen gibt es so viele Frauen, deren Erfindungen unser Leben verändern. In der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen” bewies ein Mutter-Tochter-Gespann das nun einmal mehr auf beeindruckende Weise. Und auch was der Wille nicht aufzugeben alles bewegen kann.
Zwei Erfinderinnen in der Höhle des Löwen
Die Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen” ist normalerweise nicht unbedingt der Ort, an dem sich herzerwärmende Geschichten zutragen. Der Auftakt zur vierten Staffel, der am 5. September ausgestrahlt wurde, war das anders. Der Grund dafür waren das Mutter-Tochter-Gespann Anna Vonnemann und Dindia Gutmann mit ihrer Erfindung: ein Gerät, das es Hemiparese-Patienten, also Menschen die unvollständig halbseitig-gelähmt sind, ermöglichen kann, ohne Rollstuhl zu leben.
Die Geschichte dahinter ist sehr persönlich: Dindia Gutmann erlitt noch im Mutterleib einen Schlaganfall. Mit elf Jahren konnte sie nur noch höchstens 200 Meter am Stück zurücklegen. Die Ärzte sahen sie als austherapiert, also keine Chance mehr auf Besserung. Das wollten Dindia Gutmann und ihre Mutter nicht hinnehmen. Deshalb konstruierte Anna Vonnemann ein Trainingsprogramm, das es Dindia ermöglichte ohne Schmerzen zu gehen – allerdings nur so lange die Mutter die Bewegungen überwachte.
200.000 für ein Gerät, das das Leben verändert
Dass das keine Dauerlösung sein konnte, war beiden klar. Ohne besonderen technischen Background entwickelte Anna Vonnemann, die eigentlich Künstlerin ist, quasi am Küchentisch ein elektronisches Überwachungsgerät für ihre Tochter. Das trägt die 26-Jährige mittlerweile in einer Weste direkt am Körper und kann dadurch unabhängig und frei leben.
200.000 Euro haben die beiden seither in die Produktentwicklung gesteckt. 2012 gründeten die beiden gemeinsam das Startup ReMod. Und nun haben sie sich 200.000 weitere Euro in der „Höhle der Löwen” gesichert, mit denen sie die Markteinführung vorantreiben können. Jeder fünfte Deutsche erleidet im Laufe seines Lebens einen Schlaganfall, für viele von ihnen kann das Produkt der beiden ein wirklicher Hoffnungsschimmer sein.
Die einzige Frage ist, warum das Format den Auftritt der beiden so überzogen dramatisch inszensieren muss – inklusive auf die Tränendrüse drückender Musik? Zwei so bewundernswerte und kämpferische Frauen, mit einer derart starken Erfindung, stehen doch für sich. Aber gut, das ist eben Privatfernsehen und wenn´s der Sache hilft, soll uns das vielleicht auch einfach ein bisschen egal sein.
Für uns sind die beiden auf jeden Fall einmal mehr der Beweis: Es gibt so viele Frauen da draußen, deren Erfindungen unser Leben verändern.
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