Foto: pixabay.com

Intiativ-, Blind- oder Quatsch-Bewerbung?

Erfolg mit Initiativbewerbungen

 

Als ich in Berlin bei der Jobsuche irgendwann wirklich verzweifelte, kam mir der Gedanke, ich könnte es ja mit Initiativbewerbungen versuchen. Ansich eine interessante Idee, auch ohne Verzweiflung, aber nur, wenn es richtig gemacht wird.

Masse statt Klasse?

Um die Umsetzung auch noch möglichst kostengünstig zu halten, entwarf ich einen Bewebungsflyer, den ich zehnmal bunt ausdruckte und fünfzigmal in schwarz-weiß. Mit diesem Material bewaffnet durchstreifte ich den Stadtteil und warf sie in jeden Briefkasten, dessen Besitzer*in augenscheinlich etwas mit meinem Beruf zu tun hatte.

Bewerbung oder Todesanzeige?

Ich weiß nicht mehr, ob es mehr als eine Rückmeldung auf diese unerwünschte Wurfsendung gab, aber die, an die ich mich erinnerte, war eine Email ohne Jobangebot, aber mit dem wohlmeinenden Rat, meine Bewerbungsstrategie zu ändern: “Ich war wirklich sehr erschrocken über den Zettel mit dem schwarz-weißen Foto. Ich dachte, das sei eine Todesanzeige!”

Initiativ- vs. Blindbewerbung

Bringen Initiativbewerbungen denn dar nichts? Doch. Wenn sie richtig gemacht sind und vor allem, wenn es auch wirklich Initiativbewerbungen sind. Was ich da in Berliner Briefkästen verteilte, war eine Blindbewerbung. Darin bezog ich mich weder auf die mögliche neue Artbeitgeberin / den neuen Arbeitgeber oder meine mögliche Position dort, noch nannte ich ein*e Ansprechpartner*in. Außerdem war die Art der Bewerbung auch noch lieblos und unpassend.

Eine Initiativbewerbung dagegen hat nur eines nicht: eine ausgeschriebene Stelle. Der Rest muss genau so bearbeitet werden wie jede “normale” Bewerbung.

Was gehört in eine Bewerbung?

In jede Bewerbung gehört eine gut strukturiertet Lebenslauf, wenn gewünscht ein symphatisches Foto, die wichtigsten Anlagen und ein aussagekräftiges Anschreiben. Dieses sollte eine*n Ansprechpartner*in nennen, sich auf die Stelle beziehen, angenehm zu lesen sein und Werbung für dich machen.

Und bei einer initiativen Bewerbung?

Jetzt kommt der große Unterschied: da du dich nicht auf eine konkrete Stelle bewirbst, musst du diese Stelle selbst erfinden.

  • Hast du über Kontakte mitbekommen, dass eine Stelle im Arbeitsbereich xy frei wird?
  • Hast du total Lust auf die Arbeit im Bereich yz und bewirbst dich genau dafür, auch auf die Gefahr hin, dass gerade keine Stelle frei ist?
  • Hast du dich über das Unternehmen informiert und glaubst, dass du das Arbeitsfeld xy bereichern kannst? Dass du dort etwas Neues aufbauen könntest?

Wenn du einer dieser Fragen für dich und dann im Anschreiben beantworten kannst, steht deiner Initiative nichts im Weg. Personaler*innen möchten keine unerwünschte Postwurfsendung bekommen, bei der sie selbst nachdenken müssen, wohin die sich Vorstellende passt. Da sie wenig Zeit pro Bewerbungssichtung haben, wollen sie schnell sehen können, wie und wo sie die Bewerberin einsetzen können. Erfüllst du diese Kriterien, kannst du durch eine Intitativbewerbung deinem Traumjob näher und einer regulären Ausschreibung zuvor kommen.

Anzeige