…und die Schattenseiten der ersten Sonnenstrahlen
Der Frühling hat schon seine liebenswerten Seiten: Die Natur erwacht, das winterliche, deprimierende Grau muss frischem Grün weichen und die ersten Blumen wagen sich ans Tageslicht und schon erwachen Urlaubsgefühle. Auch bei uns Menschen stellen sich pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen verliebte Frühlingsgefühle ein und viele von uns sehen die Welt mit leicht rosaroter Einfärbung. Weitere Annehmlichkeiten wie das erste Eis des Jahres, ein bunter Blumenstrauß im Wohnzimmer oder ein Spaziergang im milden Frühjahrssonnenschein lassen auch nicht mehr lange auf sich warten.
Der Putzteufel erwacht
Aber, so unwahrscheinlich es bei der obigen Aufzählung auch klingt, der Frühling hat auch seine Schattenseiten. Und damit ist nicht nur der altbekannte Witz von der Gefahr im Garten gemeint, die von ausschlagenden Bäumen und schießendem Salat ausgeht. Nein, die Rede ist von ganz anderen Dingen. Zum Beispiel von Fensterscheiben, die im Gegenlicht der einfallenden Sonnenstrahlen doch nicht mehr ganz so strahlend sauber aussehen, wie man sie eigentlich in Erinnerung hatte.
Spuren winterlicher Regenfälle treten auf einmal erschreckend deutlich zu Tage und wollen beseitigt werden. Und wenn man den Putzlappen schon mal in der Hand hat, macht man auch gleich weiter: Frühjahrsputz ist angesagt. Schränke auswaschen, alte Klamotten ausmisten, den Dachboden oder die Garage entrümpeln, das Bücherregal oder die DVD-Sammlung neu ordnen, Teppiche ausklopfen oder Polstermöbel reinigen – die frühjährliche To-Do-Liste ist lang. Es soll sogar Leute geben, die den neu entdeckten Putzwahn auf den Computer ausdehnen und ihre Festplatte von nicht mehr benötigten Dokumenten und Programmen befreien.
Die Liste ist teilweise sogar so lang, dass man Gefahr läuft, über der ganzen Putzerei die Vorteile der Jahreszeit zwischenzeitlich zu vergessen. Für ausgedehnte Spaziergänge bleibt einfach keine Zeit. Allenfalls kann man beim Putzen noch den aus ihren Winterquartieren zurückkehrenden Vögeln zuhören, die singend die warme Jahreszeit begrüßen.
Kampf dem Jetlag
Der Mensch schlägt sich währenddessen mit einem weiteren Problem herum: Der gerade überwunden geglaubte Winterschlaf im super gemütlichem Bett macht Platz für ausgeprägte Frühjahrsmüdigkeit. Sogar die eingangs beschriebenen Frühlingsgefühle drohen dem zum Opfer zu fallen. Verstärkt wird die Mattigkeit spätestens dann, wenn die Uhren vom winterlichen Normalzustand auf Sommerzeit gedreht werden.
Bereits seit 1981 ist es der letzte Sonntag im März, der uns mit schöner bzw. unschöner Regelmäßigkeit um den Schlaf bringt. Diese gesetzlich verkürzte Nachtruhe wächst sich bei manch einem Zeitgenossen zu einem regelrechten Jetlag aus, der sogar mehrere Tage anhalten kann. Aber keine Angst, es gibt ein Gegenmittel: Frühjahrputz!