Foto: Dung Anh – Unsplash

Merle Meier-Holsten: „Fehler sind nicht schlimm, wenn man gemeinsam aus ihnen lernt“

Merle Meier-Holsten entwirft Marketing-Strategien für Schokolade – bei uns gibt sie Berufseinsteigerinnen Tipps für den Karrierestart.

 

Was bei der Karriere wirklich zählt

Als Merle Meier-Holsten vor 16 Jahren ihre Karriere begann, wusste sie genau, wohin sie will: ins Marketing. Heute ist sie Managerin Marketing & Activation, ihre Karriere startete Merle jedoch zunächst im Sales-Bereich. Rückblickend weiß sie: Im Job lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Für EDITION  F hat sie aufgeschrieben, was Berufseinsteigerinnen beherzigen sollten und welche Dinge auf der Karriereleiter wirklich wichtig sind.


Merle Meier-Holsten ist seit ihrem Praktikum im gleichen Konzern. (Bild: Mondelēz)

1. Sei flexibel
und offen für Neues

Ziele
helfen, um die eigene Karriere voranzutreiben – sie sollten aber nicht zu Scheuklappen
werden. Ich wusste zum Beispiel schon immer, dass ein Job im Marketing genau
mein Ding ist. Als ich meine erste Stelle antrat, startete ich jedoch zunächst
im Sales-Bereich. Warum? Ich hatte während meines Studiums schon ein Praktikum bei der Firma gemacht und wollte nun unbedingt für das Unternehmen arbeiten. Diesen Schritt habe ich
nicht bereut: Ich gewann Einblicke in einen Geschäftsbereich, von denen ich
heute profitiere. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig Flexibilität
ist.

2. Es geht nicht immer nur nach oben

Sei also offen für Neues – auch, wenn es auf der
Karriereleiter mal seitwärts anstatt direkt nach oben geht. Der Blick über den
Tellerrand – zum Beispiel beim Wechsel in einen anderen Fachbereich – erweitert deine Kompetenz und hilft dir später, Dinge besser einzuschätzen und zu beurteilen.
Ich finde Kollegen interessant, die nicht mit einem Tunnelblick durch den Job
laufen, sondern auch nach links und rechts schauen. Dabei solltest du dennoch
nicht vergessen, von Zeit zu Zeit infrage zu stellen, ob dich dein Weg noch
immer glücklich macht. Wenn nicht, sei mutig und verändere etwas!

3. Keine Angst vor Fehlern

Fehler gehören zum Leben dazu und sie sind wichtig. Doch
vor allem am Beginn der Karriereleiter können sie unangenehm sein und
verunsichern. Deshalb lege ich Wert auf eine konstruktive Feedback-Kultur. Wenn
etwas mal nicht zu 100 Prozent rund gelaufen ist, sprechen wir das im Team
offen an. Das heißt: Fehler sind nicht schlimm, sondern können dich
weiterbringen, wenn man gemeinsam aus ihnen lernt.

4. Zeige deine Erfolge

Vor allem Frauen können dazu neigen, nicht zu zeigen,
welche Ergebnisse sie zu verbuchen haben. Das habe ich zu Beginn meiner
Karriere auch oft gemacht. Dabei ist das Sichtbarmachen von Erfolgen sehr
wichtig, um sich selbst zu positionieren – sowohl bei Vorgesetzten als auch bei
Kollegen. Tausche dich mit Kollegen aus anderen Abteilungen aus und erzähle
ihnen, an welchen spannenden Projekten du gerade arbeitest und was besonders
gut gelaufen ist. Gleichzeitig erhältst du von ihnen Anregungen, die dir bei deinen
Aufgaben weiterhelfen können.

5. Bleib dir treu

Lass dich in kein Rollenklischee drängen, bleib
authentisch und spiele niemandem etwas vor. Denn das wird dich auf Dauer nur
stressen. Als Führungskraft folge ich der Devise „Lead from the head and the heart“.
Heißt: sein Team mit Verstand, aber auch mit Herz zu coachen und
weiterzuentwickeln. Dabei orientiere ich mich nicht an eingefahrenen Mustern.
Vielmehr versuche ich, auch in schwierigen Situationen einen klaren Kopf zu
behalten, analytisch zu denken und gleichzeitig empathisch zu bleiben. Wenn du
ein Team führst, ist es wichtig, nachempfinden zu können, wie Botschaften
ankommen oder welche Stimmung gerade herrscht.


Mehr bei EDITION F

Plötzlich Chefin – so gibst du als neue Vorgesetzte effektiv Feedback. Weiterlesen

Wie man sein Team motiviert, ohne zum Kontrollfreak zu werden. Weiterlesen

Vom Nobody zum Überflieger: Wer im Job vorankommen will, braucht Karrierebrüche. Weiterlesen

Anzeige