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Mittelmaß – nein danke!

Schulnoten, Abschluss, Gehalt, Position – es wird den Menschen heute schon fast in die Wiege gelegt, nach der Spitzenklasse zu streben. Das kann stressig werden und ja, Sie müssen ja nicht in allem immer die Weltrangliste anführen. Aber Vorsicht: Hier droht das Mittelmaß …

 

Frauen verdienen durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer. In vergleichbaren Positionen mit ähnlicher Verantwortung und Berufserfahrung sind es immer noch 7 Prozent weniger.

Nein, das ist keine zum tausendsten mal zitierte Studie zur Ungerechtigkeit bei Gehältern, sondern das Resultat der neuesten Untersuchung des Statistischen Bundesamts. Gut, als Mann müsste mich das vielleicht nicht irritieren. Aber Ungerechtigkeiten kann ich nun mal nicht leiden. Und Menschen, die sich damit abfinden, ebenfalls nicht.

Denn was soll diese Unterscheidung? Leisten Frauen etwa weniger als Männer, sind sie weniger fleißig?

Nein, sicher nicht. Der Fehler ist ein anderer.

Am Mittelmaß orientiert

Ich sehe es an meiner eigenen Branche der Speaker und Trainer: Auch hier gibt es starke Unterschiede, wie hoch beispielsweise ein Vortrag vergütet wird. Ausschlaggebend ist dabei meiner Meinung nach oft gar nicht die Leistung an sich, sondern die Einstellung dahinter. 

Denn wie schätzen Sie selbst Ihre Leistung im Job ein? Geben Sie alles – oder bewegen Sie sich vielleicht doch eher im Mittelmaß? Bei all der harten Arbeit, die Sie in Ihren Job stecken, klingt das vielleicht etwas hart. Aber bleiben Sie bitte dabei und reflektieren Sie Ihr Handeln.

Wenn ich für einen Vortrag gebucht werde, will ich mein Bestes geben. Ich investiere viel Zeit für die Vor- und Nachbereitung. Ich schleife lange am Vortrag und meine Kunden können sich darauf verlassen, dass sie eine Top-Performance bekommen. Es macht auch mehr Spaß, wenn am Ende die Leute nicht nur höflich applaudieren, sondern aufrichtig begeistert sind. Mein Kunde denkt dann nicht mehr darüber nach, dass er für meinen Vortrag mehr investiert hat als den Branchendurchschnitt – er bekommt, was er haben will, vielleicht sogar noch mehr.

Wenn Sie sich hingegen am Mittelmaß orientieren, stellen Sie sich selbst automatisch auch auf mittelmäßige Leistung ein: „Ich schaue mal, was ich so hinbekomme. Für eine ganz gute Performance wird’s schon reichen.“ Dann werden Sie keine großen Misserfolge haben, aber auch nicht die großen Erfolge. Denn was verlockend klingt – sich einfach in die Reihe der „normal“ Engagierten einzureihen und eine „normal“ gute Leistung abzuliefern – raubt auf Dauer schlicht Motivation und Energie. Wenn Sie nicht voller Begeisterung dabei sind und den Anspruch an sich selbst haben, im Job eine außerordentliche Leistung abzuliefern, langweilen Sie sich irgendwann selbst.

Jenseits der Durchschnittlichkeit

Und dann gibt es da natürlich noch jene, die sich kein bisschen langweilen – sondern bis Oberkante Unterlippe in Arbeit begraben sind. Die wollen sich nur retten und ihre To-dos loswerden. Sie japsen von einer gerade noch rechtzeitig beantworteten E-Mail zum nächsten überfälligen Telefonat. Die Zeit, zu gestalten, kreativ zu werden und an neuen Höchstleistungen zu basteln, fehlt schlicht. Auch das ist eine Form des Feststeckens in der Durchschnittlichkeit.
Erschrecken Sie jetzt nicht: Nach mehr als dem Durchschnitt zu streben, hat gar nichts mit Stress oder Druck zu tun. Es geht dabei um die innere Einstellung. Ich zum Beispiel glaube fest daran, dass es immer möglich ist, noch besser zu werden. Und das motiviert mich, genau danach zu streben: meiner persönlichen Höchstleistung.

Denn warum kaufen Menschen denn Bücher über Picasso und Mutter Theresa? Weil sie Höchstleister sind. Weil sie in ihren Jobs und Anliegen alles gegeben haben. Weil sie immer daran gearbeitet haben, ihre Grenzen nach oben zu verschieben. Das macht sie zu echten Vorbildern.
Wer kontinuierlich daran arbeitet, über das Mittelmaß klar hinauszuwachsen und oben mitzuspielen, kann mit dem solidesten und souveränsten Selbstbewusstsein seine Forderungen stellen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Zustimmung finden.

Der Umschlagpunkt

Der Effekt, wenn Menschen sich ihre eigenen Möglichkeiten jenseits des Mittelmaßes bewusst machen, erinnert mich an den Chemieunterricht in der Schule. Es ist wie mit Lackmuspapier: In eine saure Flüssigkeit getaucht, färbt es sich augenblicklich rot. In der Chemie wird diese plötzliche Farbänderung Umschlagpunkt genannt, weil sich die Farbe nicht allmählich von blau nach rot ändert, sondern eben mit einem Mal.
Einen solchen Umschlagpunkt gibt es auch im Berufsleben und privat, sobald die Menschen aufhören, sich am Mittelmaß zu orientieren. Dadurch ändert sich alles ganz plötzlich: Durchschnittswerte verlieren an Bedeutung, die Sterne sind das Ziel.
An diesem Umschlagpunkt geben Sie alles – für Ihren Kunden, für Ihre Familie, für die Gesellschaft, für sich – und so bekommen Sie auch, was Sie sich wünschen. Weil Sie Ihr Bestes dafür geben.
Mein Kollege Anthony Robbins formuliert es so: „Life will always give what you ask for.“
Befreien Sie sich vom Durchschnittsdenken und schaffen Sie Großartiges! Für sich und für andere. 

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