Komm da raus, Mann! Toxische Männlichkeit und ihr Einfluss auf die Welt

Feminismus ist was für Frauen! Männer sind da raus. – Ganz falsch! Wir brauchen die Männer, um wirklich etwas verändern zu können. Und die Tendenz dahin, dass Männer sich ihrer eigenen patriarchalen Prägung bewusst werden und Rückschlüsse auf ihre gegenwärtige Haltung ziehen, ist deutlich sichtbar:

Christian Dittloff (*1980) hat das Buch „Prägung. Nachdenken über Männlichkeit geschrieben.“ Er sagt: „Es ist egal, wohin ich in meiner Kindheit blicke, ich bin letzten Endes immer geprägt von Bildern patriarchaler Männlichkeit.“ Sein Autorenkollege Fikri Anıl Altıntaş (*1992) sucht mit seinem neuen Buch „Im Morgen wächst ein Birnbaum“ inmitten von festgefahrenen Narrativen rund um Männlichkeit und Zugehörigkeit nach Zwischentönen – radikal blickt er auf sich und seine Familiengeschichte zurück, um das Heute besser zu verstehen. Auf dem Panel spricht außerdem Brix Schaumburg, Deutschlands erster offiziell geouteter trans Schauspieler. Er setzt sich ein für eine Welt ohne Schubladen und Labels; für eine Welt ohne erdrückende und einengende Geschlechterrollen.

Moderiert wird das Panel von der Content Creatorin, Aktivistin und Autorin Silvi Carlsson. Sie sagt: „Toxische Männlichkeit ist gefährlich in vielerlei Hinsicht. Für alle. Unter Umständen ist sie sogar tödlich. Und nein, es geht nicht darum, dass alle Männer toxisch sind. Es geht darum, dass die stereotypische Erwartungshaltung an Männlichkeit toxisch ist. Ein Konstrukt, durchzogen von Macht, Gewalt und Kontrolle, welches unsere Welt bestimmt, beeinflusst und die mehrheitliche Perspektive abbildet, kann nicht gesund für unsere Gesellschaft sein. Deswegen ist es so wichtig, dass sich Männer selbst dahingehend reflektieren und hinterfragen. Sie haben nun mal die meiste Macht im System und es wird Zeit, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen.“

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