Foto: unsplash - Seth Doyle

Hunger Games im echten Leben – Stutenbissigkeit unter Studentinnen

Im Job gibt es oft Konkurrenzdenken. Sogar dann, wenn man für das selbe Unternehmen arbeitet, kommt es unter Frauen manchmal zu Stutenbissigkeit. Dieses Phänomen geht aber leider auch schon im Studium los.

 

Miteinander? Fehlanzeige!

Eigentlich ist jeder immer sehr nett und man versteht sich gut. Das ist vor allem am Anfang des Studiums so. Aber auch später gibt es sehr selten mal Probleme oder Streitigkeiten, die offen ausgetragen werden. Man ist ja schließlich erwachsen und aus dem Schulalter raus. Relativ schnell merkt man allerdings, wer die wirklichen Freunde sind, die einem jeden Erfolg von ganzem Herzen gönnen und wer diejenigen sind, die nicht wirklich traurig darüber sind, wenn mal etwas nicht so ganz gelingt. Das habe ich vor allem während meines Studiums gemerkt. Da werden Informationen nicht weitergegeben, auf Fragen wird nur schwammig oder sogar gar nicht geantwortet und aktive Hilfe, wenn man mal nicht weiter kommt gibt es schon gar nicht. Bei Männern ist das eher entspannt. Bei Frauen habe ich diese Verhaltensweise leider immer öfter und intensiver bemerkt.

Man gönnt sich nichts

Es ist selten geworden, dass ich das Gefühl hatte, dass sich eine Frau freut, wenn eine andere großen Erfolg hat oder in etwas besonders gut ist. Da ist es im Studium schon so, als würde man direkt gegeneinander antreten. Hunger Games im echten Leben … Man hat eine Frage an jemand anderen, wird damit abgewiesen, dass es derjenige ja selbst nicht genau wisse und am nächsten Tag sieht man genau diese Person, die ein Ergebnis präsentiert, das sicher nicht erst in der letzten Nacht entstanden ist. Da wäre es einem dann sogar lieber gewesen mit einem ehrlichen „Sorry, aber ich will dir da nicht helfen.“ abgewiesen zu werden. Und das Schlimmste? Man schweigt es tot. Denkt sich seinen Teil und überlegt sich dann das nächste Mal zwei Mal ob man diese Person nochmal etwas fragt. Dabei sollte man ja gerade in einer Lernumgebung voneinander profitieren können, um das Maximum an Wissen mitzunehmen.  

Wie gehe ich damit um?

Den ersten Gedanken den man hat, wenn man mit so etwas konfrontiert wird ist: „Können die mich nicht leiden?“ Doch meistens ist es das gar nicht. Es geht hier nicht um Sympathie oder ob man jemanden mag oder nicht. Es geht bei vielen einzig und allein um den Konkurrenzgedanken. Keiner darf besser sein als ich, egal wer. Natürlich ist es nicht gut, sich für andere aufzuopfern und dabei selbst schlechter wegzukommen als man es eigentlich könnte, nur, weil man die meiste Zeit darin investiert hat, jemandem zu helfen. Aber sind wir doch mal ehrlich: Oft ist doch recht schnell geholfen. In so einer Situation hilft dann meistens schon, wenn man es ganz offen anspricht und nachfragt. Wenn das allerdings auch nichts hilft, dann sollte man es versuchen so entspannt wie möglich wegzustecken und sich mit den Kommilitonen zu beschäftigen, die einem gerne helfen und mit einem gemeinsam an einem Strang ziehen. Noch besser, die sich gegenseitig dazu bringen, das Beste aus allem herauszuholen. Und wenn man dann selbst auch eine positive Einstellung zu den Erfolgen anderer hat und sich auch freut, wenn jemand mal besser als man selbst ist, dann kommt dieses Verhalten zurück. Man muss also bei sich selbst anfangen.

Seid nett zueinander

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass so ein Verhalten vor allem im Studium keinen weiter bringt. Zwar kann es sein, dass man am Ende des Tages mit einer besseren Note in der Tasche aus der Uni läuft als Andere, aber was bringt es einem? Den besseren Arbeitsplatz? Sicher wird es beim späteren Chef nicht gerade gut ankommen, wenn man aus dem eigenem Team nicht versucht das Beste herauszuholen, sondern Einzelkämpferin sein will. Außerdem weiß man nie, wem man später im Berufsleben mal wieder begegnet.

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