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Wenn einer deiner Lieben stirbt – und nur noch die Erinnerungen bleiben

Menschen kommen und Menschen gehen. Das gehört irgendwie zum Leben dazu. Wenn dann aber wirklich einer deiner Lieben stirbt, könntest du unvorbereiteter nicht sein.

 

Wenn nur noch die Erinnerungen bleiben

Dass Menschen, die in unser Leben treten, nicht für immer bleiben, sondern auch gerne mal wieder verschwinden, gehört dazu. Ein Partner oder eine Partnerin, von der man sich trennt. Ein guter Freund, zu dem der Kontakt mit der Zeit abnimmt. Solche Abschiede hinterlassen das Gefühl von Traurigkeit, von Einsamkeit, vielleicht von Wut. Was aber passiert mit und in einem, wenn diese Menschen nicht nur das eigene Leben verlassen, sondern die ganze Welt? Wenn diese Menschen sterben, für niemanden mehr erreichbar sind und einem nur noch die Erinnerungen an gemeinsam Erlebnisse bleiben?

Dieses Gefühl ist unheimlich schwer zu begreifen. Ich würde sagen, es befindet sich irgendwo zwischen Erleichterung, dass der Schmerz für die Person nur ganz kurz war, und einem Gefühl von Leere und Kraftlosigkeit. Leer, weil die Zeit so intensiv und emotional ist, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe. Und kraftlos, weil sich diese Leere erst mal in deinem Körper breit macht und nur wenig Energie zulässt. Man hat das Gefühl, all die Energie, die man in den vergangenen Wochen gesammelt und gespeichert hat, ist mit einem Mal wie weggeblasen. 

Wie gehe ich damit um?

Und trotzdem, trotz aller Trauer, Kraftlosigkeit und Leere, muss das Leben weitergehen. Und das ist eine unglaubliche Herausforderung. Es gibt „gute“ Momente, in denen man für ein paar Minuten die Umstände vergessen, den Verpflichtungen im Alltag weiter nachgehen kann, und dann ein paar Minuten später stellt sich ein schlechtes Gewissen ein, weil man nur ganz kurz glücklich war. Und dann gibt es schlechte Momente, in denen man vielleicht ein trauriges Lied hört und sich einfach nur pure Vermissung im Inneren breit macht, man sich schwach und verletzlich fühlt. 

Ein Rezept für den richtigen Umgang mit dem Tod gibt es vermutlich nicht. Was mir hilft, und was eigentlich auch der Grund ist für diesen Text, ist Schreiben. Aufschreiben, was ich fühle, was mich beschäftigt – um zumindest ein klein bisschen Ordnung in mein momentanes Gefühls- und Gedankenchaos zu bringen. Was hilft euch?

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