Das amerikanische Magazin „Fortune“ kürt jedes Jahr die „mächtigsten Frauen der Welt“ – und hat dieses Jahr bei ihnen nachgefragt, welche Tipps sie in Sachen Produktivität haben.
Viel Verantwortung – viel zu tun
Wer zu den „mächtigsten Frauen der Welt“ gehört, hat wahrscheinlich jede Menge zu tun und abzuarbeiten, stellt man sich als nicht ganz so mächtige Person jedenfalls so vor. Natürlich haben sie auch Assistent*innen, die einiges wegschaffen, aber allein der Mental-Load, die Verantwortung, die Termine, die Mitarbeiter*innenführung … was läge also näher, als die mächtigsten Frauen der Welt zu fragen, wie sie es eigentlich hinkriegen, ihre To-dos abzuarbeiten, sich jeden Tag aufs Neue ins Chaos zu stürzen angesichts eines schier nicht zu bewältigenden Stapels an Aufgaben und Verantwortlichkeiten – und dabei auch noch sehr erfolgreich zu sein?
Das Magazin „Fortune“ hat genau das getan – und wir haben für euch die spannendsten Antworten herausgesucht:
Ginni Rometty, Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin, IBM:
„Ich habe zwei Ratschläge; Erstens, nur du selbst kontrollierst deine Zeit und du setzt die Prioritäten für den Tag. Zweitens, erledige die schwierigsten Dinge immer zuerst.“
Gail Boudreaux, Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin, Anthem:
„Damit ich wirklich für Produktivität und erfolgreiches Arbeiten in meinem Unternehmen sorgen kann, ist Kommunikation auf allen Ebenen für mich das Allerwichtigste. Ich glaube, dass eine Führungskraft, die ihre Vision und ihre Ziele verständlich und klar kommunizieren kann, mit größerer Wahrscheinlichkeit Mitarbeiter*innen hervorbringt, die ihre Arbeit als sinnvoll empfinden und die eine Leidenschaft für Erfolg entwickeln.“
Bridget van Kralingen, SVP Blockchain, Industry Platforms, Accounts, and Partnerships, IBM:
„Ich bin der festen Überzeugung, dass man Ängste produktiv nutzen, und sie nicht produzieren sollte. Lernen, Kreativität und Fortschritt entsteht vor allem dann, wenn wir Ängste positiv nutzen und eine positive Spannung bei der Hinarbeit auf ein Ziel erzeugen. Ich habe schon beobachtet, wie jede Menge Produktivität verloren ging, weil wegen Ängsten und Wertungen eine gewisse Lähmung einsetzte. Wenn wir eine Arbeitsumgebung schaffen, in der wir Druck, Enthusiasmus und gemeinsames Arbeiten positiv für uns nutzen können, dann sind großartige Dinge möglich.“
Ann Marie Campbell, Executive Vice President der US-Stores von The Home Depot:
„Finde und nutze deine Superpower. Viele von uns Frauen denken, sie müssten perfekt in ihrer Rolle sein, bevor sie eine neue Chance ergreifen oder Herausforderung annehmen – und das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Jede Person bringt ihre eigenen, einzigartigen Stärken mit – und wir alle müssen ganz tief graben, um diese Superpower in uns zu finden, und um dann diesen einzigartigen Wert, den nur wir mit an den Tisch bringen, auch wirklich zu verinnerlichen.“
Lisa Davis, CEO Siemens Energy, Siemens AG:
„Ich glaube, es geht vor allem darum, Technologie sinnvoll zu nutzen und das eigene Ziel immer klar vor Augen zu haben. Eine tolle Möglichkeit, um die Produktivität anzukurbeln: sich neuen Technologien zu öffnen, die das schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeiten erleichtern. Das heißt zum Beispiel, für Teamarbeit eine Plattform für Kollektivarbeit zu nutzen, anstatt ständig Meetings anzusetzen; oder komplette Abteilungen, die Virtual-Reality nutzen, um Kolleg*innen dabei zu helfen, technische Probleme von überall auf der Welt diagnostizieren zu können.
Mein zweiter Tipp: Immer fokussiert bleiben auf die Aufgabe, die gerade ansteht. In unserer komplexen Welt passiert es schnell, dass man sich in Details verliert, aus der Spur gerät und nicht mehr wirklich weiß, was man eigentlich gerade erreichen will. Selbst den Blick klar auf das Ziel zu haben und sicherzustellen, dass auch dein Team fokussiert bleibt, stellt erfolgreiches Arbeiten sicher. Und immer die Frage stellen: ,Was genau wollen wir eigentlich erreichen‘, oder: ,Welches Problem wollen wir lösen?‘ Das ist der Schlüssel zum Erfolg.“
Lynne Doughtie, Vorsitzende und CEO, KPMG U.S.:
„Konzentriere dich jeden Tag auf die Dinge, die wirklich nur du tun kannst – und erledige diese zuerst. Wenn du zulässt, ständig in deiner endlosen To-do-Liste steckenzubleiben, verpasst du Gelegenheiten, wirklich etwas Großes zu bewirken.“
Barbara Humpton, CEO Siemens/USA :
„Delegieren! Ich habe gelernt, dass nichts Mitarbeiter*innen glücklicher macht, als ihnen wichtige Arbeit anzuvertrauen.“
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