Was entscheidet über Erfolg oder Nicht-Erfolg? Ein Forscherteam hat Persönlichkeitsstrukturen dahingehend analysiert und kommt zu dem Schluss, dass Erfolg auch eine Frage des Typs ist.
Sag mir, wer du bist und ich sage dir, ob du Karriere machst
Wer den besser bezahlten Job hat oder sich stets das prestigeträchtigere Projekt unter den Nagel reißen kann, hat sicherlich manchmal Glück oder ein sehr gutes Netzwerk, das er sich aufgebaut hat oder zufällig Teil von ihm geworden ist. Doch noch viel wahrscheinlicher ist, dass er oder sie eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur besitzt, die das Leben leichter macht.
Wer die Charakterzüge kennt, die seine Persönlichkeit ausmachen, kann sie nutzen, um das zu erreichen, was er wirklich will. Klingt ziemlich plausibel – und doch machen sich die Wenigstens diese Mühe. Schade eigentlich, denn die meisten von uns haben ja irgendein Ziel, das sie gern verwirklichen würden. Dabei ist ganz individuell, was wir als Erfolg wahrnehmen – gemeinsam ist uns aber, dass wir uns freuen, wenn es klappt.
Karrieretypen – Wird Erfolg doch in die Wiege gelegt?
Wie die eigene Persönlichkeit und eine steile Karriere genau
zusammenhängen, hat Molly Owens für Mashable aufgeschrieben und beruft sich
hierbei auf eine Studie, die sie und ihr Team anhand der
Persönlichkeitscharaktere nach Briggs Myers durchgeführt haben. Dabei zeigte
sich, wie entscheidend für den Verlauf einer Karriere der Faktor
„Kopf- oder Gefühlsmensch“ ist.
Rund 26.000 Menschen wurden zu ihrer Karriere, dem Einkommen, wie glücklich sie bei der Arbeit sind und
welche Rolle sie im eigenen Team spielen befragt, um mehr darüber herauszufinden, wie die eigene
Persönlichkeit mit dem Erfolg zusammenhängt. Dabei stellte sich heraus, dass
einige Charaktere häufiger mehr verdienten, glücklicher im Job waren und höhere
Positionen erreichten.
Wieso und warum, zeigt folgendes Beispiel:
Der Thinking-Judging-Typ (JT): hohes Einkommen, große
Teams
Mit einer nachdenklich-bewertenden Persönlichkeit können Menschen oft
mehr (Gehalt) erreichen, als ihre Kollegen – und das ganz besonders, wenn es sich zusätzlich um
einen extrovertierten Menschen handelt. Warum? Diese Persönlichkeit scheut sich
in der Regel nicht vor Konkurrenz, zudem erachten sie ein hohes Einkommen als wichtig und strebe von vornherein eher die Jobs an, die ihnen beides
bieten können. Hinzu kommt, dass auch
Personaler gerne Mitarbeiter mit diesen Persönlichkeitsmerkmalen, also mit dem Sinn
für Organisation und einem strategischem Denken, für höhere Position einsetzen. Die Studie
zeigte auch, dass dieser Typ besonders häufig ein großes Team führt und das in der Regel erfolgreich.
Aber: Die JT-Typen fielen in einem Bereich auch deutlich nach
hinten ab: der Zufriedenheit im Job. Denn während Kopfmenschen häufiger von
hohem Einkommen und einer attraktiven Position getrieben werden und sich so gerne
in der oberen Etage wiederfinden, sind Gefühlsmenschen eher auf der Suche nach einer Stelle,
die sich mit ihren eigenen Werten vereinbaren lässt. Sie suchen also nach
Aufgaben, die sie erfüllen – und nicht maßgeblich das Konto voll werden lassen.
Persönlichkeit vs. Geschlecht
Die Untersuchung ergab auch, dass die Persönlichkeit letztlich
mehr Einfluss auf den beruflichen Erfolg und das Einkommen ausüben kann, als
etwa der Faktor des Geschlechts –
zumindest, wenn die Unternehmenskultur dies zulässt.
Die Studienergebnisse legen aber nicht nur nahe, dass eine Persönlichkeit beruflichen Erfolg verspricht, sondern unterstreichen auch, dass es von Vorteil ist, die eigenen Stärken zu kennen. Wer ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, sollte sich selbst klar machen, welche Persönlichkeitsmerkmale den eigenen Erfolg voranbringen können – und welche uns von diesen Dingen abhalten.
Auch wenn es relativ unrealistisch ist, aus einem Kopf- einen Gefühlsmenschen zu machen, so sind wir doch alle in der Lage, uns gewisse Verhaltensweisen anzueignen, um uns unseren Träumen näher zu bringen. Wie auch immer diese aussehen mögen.
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