Foto: Justin Stephens

Amy Schumer: „Uns Frauen wird beigebracht, so wenig zu essen, bis wir verschwinden“

Die US-Comedian Amy Schumer ist derzeit ziemlich präsent. Gut so, denn wer eine Feministin ist, sich gegen Sexismus einsetzt und für Body Positive plädiert – und obendrein sehr lustig ist, der hat es nicht anders verdient.

 

Amy, Amy, Amy. Yeah!

In der Juli-Ausgabe der US-Glamour hat die Comedian Amy Schumer – die auch auf dem Titel zu sehen ist und das mit, nach eigenen Angaben, 80 Kilogramm Körpergewicht und damit rund doppelt so schwer wie die üblichen Models – ein ziemlich großartiges Interview zum Thema Feminismus, Körperwahn und Sexismus gegeben. Und darüber, warum es so wichtig ist, nicht nur die eigenen Grenzen zu ziehen, sondern diese auch gegenüber anderen zu artikulieren.

Denn wer nur wütende Gedanken hat, ändert nichts an möglicherweise verschobenen Denkweisen des Gegenübers. Das wäre aber bekanntlich der Schlüssel, um etwas zu bewegen. Wer so offensiv ist, bekommt natürlich auch Gegenwind. So geschehen auch bei Amy Schumer, die sich irgendwann Morddrohungen gegenübersah. Wie sie damit umgeht? Na, in der für sie typischen Weise.

Wir haben unsere liebsten Power-Zitate aus dem Interview zusammengestellt. Go Amy!

„Uns Frauen wird beigebracht, so wenig zu essen, bis wir verschwinden. Und wir werden darauf trainiert, dass wir nicht liebenswert sind, wenn wir nicht so aussehen wie jede andere und den gängigen Schönheitsidealen nicht entsprechen . Nicht so bei den Männern. Männer können aussehen, wie sie wollen, und trotzdem ein Supermodel daten. (…) Ich glaube, dass es guttut, jemanden sagen zu hören: ,Ich habe einen Bauch. Und ich habe Cellulite. Und ich verdiene es, geliebt zu werden.

„Ich habe Morddrohungen bekommen, das war beängstigend. Aber letztlich hat es nur dazu geführt, dass ich meine Stimme noch lauter einsetzen will.“

„Immer wieder das: ‚Mit wem hat sie geschlafen, um was auch immer zu bekommen?’ Ich habe nie mit jemandem geschlafen, der mir wirklich hätte weiterhelfen können. Mit niemandem. Ich wünschte, ich hätte. Wenn überhaupt, dann war jeder, mit dem ich geschlafen habe, ein Schritt in die falsche Richtung.“ (lacht)

„Ich versuche nicht, Feminstin zu sein. Ich bin es einfach. Es ist in mir. Ich habe auch kein Interesse daran, zu versuchen, die perfekte Feministin zu sein, aber ich glaube, Feministinnen sind bei mir in guten Händen.“

„Viele Frauen haben damit (Sexismus, Anm. d. Red.)  fast täglich zu tun. Man wächst einfach mit ihm auf. Es gibt so viele vorgefasste Meinungen darüber, was eine Frau oder ein Mädchen definiert, dass es Leute schockiert, wenn man sich von diesen Ideen des Frauseins entfernt.“

„Das Äußere hat so wenig mit dem zu tun, aus dem wir unser Selbstvertrauen wirklich ziehen sollten. Aber egal wohin es uns auch verschlägt, werden wir dazu gebracht, das zu denken. Ich habe mich neulich  im Spiegel angesehen und mir gesagt: So siehst du aus. Feier das und weiter geht’s.“


Und dann gibt es auch noch dieses sehr lustige Video von Amy, dass ihre Rede auf dem Glamour Award 2015 zeigt.

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