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Hilfsbereite Menschen stärken Unternehmen – so erkennt man sie in Vorstellungsgesprächen

Im Vorstellungsgespräch versucht jeder, sich so gut darzustellen wie möglich. Doch welchen Menschen möchte man wirklich im Team haben? Ein amerikanischer Psychologe erklärt, nach welchen Eigenschaften Personaler bei ihren Bewerbern Ausschau halten sollten.

Nichtssagende Superlative

Im Vorstellungsgespräch wollen wir uns von unserer besten Seite zeigen. Um Superlative kommen wir deshalb meist nicht umher: Wir sind natürlich total motiviert, hilfsbereit, selbstbewusst, teamfähig und sowieso die Idealbesetzung für den Job. Dass das so nicht ganz stimmen kann, wissen Personaler — weshalb sie versuchen, Fragen zu stellen, die euren wahren Charakter enthüllen.

Lasst uns zunächst einmal genauer darauf eingehen, welche Art von Bewerber Unternehmen suchen. Der Psychologe und Bestseller-Autor Adam Grant unterscheidet bei den Menschen in der Arbeitswelt zwischen den „Gebern“ und den „Nehmern“, wie er während eines TED Talks verriet.

Seid ihr ein Geber oder Nehmer?

Die Nehmer — wie der Name es bereits vermuten lässt — handeln aus Eigennutz. Jede Interaktion ist für sie die Möglichkeit, einen Nutzen aus etwas oder einer Person zu ziehen. Dann gibt es noch die Geber, die großzügig sind und auch mal ihre Zeit aufopfern, um ihren Kollegen zu helfen —selbst, wenn sich dadurch die eigene Leistung verschlechtert. „Sie sind so sehr damit beschäftigt, die Arbeit anderer zu erledigen, dass sie weder Zeit noch Energie haben, ihre eigene Arbeit zu erledigen.“ Dann gibt es noch den Mittelweg, die Option, von den meisten genutzt wird. Mittelweg bedeutet, sich weder ausnutzen noch ausbeuten zu lassen, sondern lautet: „Ich mache etwas für dich, und du machst etwas für mich.“

Aber wer ist nun die Art von Mitarbeiter, nach dem die Unternehmer suchen? Laut Grant sind es die „Geber“. Sie sind zwar aufopferungsvoll und können schneller ausgenutzt werden, doch sie tragen dazu bei, das Unternehmen zu einem besseren Ort zu machen. Je mehr Geber in einem Unternehmen sind, desto besser — Nehmer hingegen sind toxisch und schaden Unternehmen und Mitarbeitern.

Diese Frage verrät viel über den Bewerber

Im Vorstellungsgespräch wird sich jeder als Geber präsentieren. Das kann für Personaler schwierig sein, denn während manche Menschen im Einzelgespräch unglaublich freundlich und zuvorkommend sind, können sie uns hinter unserem Rücken hintergehen.

Und dann gibt es noch die Leute, die nach außen vielleicht etwas hart wirken, in Wirklichkeit aber ein großes Herz haben und extrem hilfsbereit sind. Diese seien die „am meisten unterschätzten Menschen im Unternehmen, weil sie diejenigen sind, die kritisches Feedback geben ,das niemand hören will, aber jeder hören sollte.“ Wie also finden Personaler heraus, wer für die Stelle geeignet ist? Indem sie folgende Frage stellen: „Können Sie mir die Namen von vier Menschen nennen, dessen Karriere sie fundamental verbessert haben?“

Wem habt ihr geholfen?

„Die Nehmer werden euch vier Namen nennen, und sie werden alle wichtiger sein als sie selbst. Nehmer sind sehr gut darin, sich zunächst einzuschleimen und die Person dann zu hintergehen.“ Geber neigen hingegen dazu, Menschen zu nennen, die in der Hierarchie unter ihnen stehen, weniger Macht besitzen und ihnen im Gegenzug nichts geben konnten.

Diese Logik macht Sinn, wenn man etwas darüber nachdenkt. Wir erfahren zum Beispiel auch viel über den Charakter einer Person, wenn wir sehen, wie diese mit dem Kellner oder Taxifahrer umgeht. Der Psychologe ist sich sicher: Der beste Weg um erfolgreich zu werden, ist anderen Menschen zu helfen. Das hört man doch gerne.

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