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14 Lügen über Geld, die ihr mit 30 nicht mehr glauben solltet

Wenn ihr 30 werdet, habt ihr im Normalfall schon mindestens ein Jahrzehnt Erfahrung im Umgang mit dem eigenen Geld. Ihr habt experimentiert, seid gescheitert und habt daraus gelernt, welche finanziellen Fehler man besser vermeiden sollte.

Glaubt nicht alles, was man euch über Geld erzählt

Ihr habt eure Finanzen im Griff? Dennoch kann es passieren, dass sich einige Lügen über Geld hartnäckig in eurem Kopf festgesetzt haben – und die behindern euch im schlimmsten Fall auf eurem Weg zum Erfolg. Daher ist es mit 30 Jahren höchste Zeit, sie loszuwerden.

Kathleen Elkins und Caroline Ludwig von unserem Partner Business Insider haben 14 ganz besonders schlimme Annahmen über das liebe Geld gesammelt, die ihr spätestens mit 30 — aber auch gerne schon früher — nicht mehr glauben solltet.

Wenn das Gehalt stimmt, ist es egal, ob ich meinen Job hasse

Mit 30 sollte niemand mehr in einem Job vor sich hin vegetieren, der ihn auslaugt und unzufrieden macht. Manchmal muss man eben einfach nein sagen und den Mut aufbringen, zu kündigen.

Ihr glaubt das nicht? Dann nehmt euch doch ein Beispiel an dieser jungen Frau. Sie hat ihren Job an der Wall Street hingeschmissen, weil sie jahrelang 14 Stunden pro Tag gearbeitet hat und sich nur noch schlecht und ausgebrannt fühlte.

„Ich arbeite jetzt ein paar Monate in meinem neuen Job, und das hat mein Leben bereichert. Ich konzentriere mich jetzt mehr darauf, auch einmal zu Atem zu kommen, zu lächeln, mich gesünder zu ernähren und positiv über meine Zukunft zu denken“, schreibt sie. „Ich verdiene jetzt zwar 30 Prozent weniger, aber ich sehe das nicht als Opfer an.“

Wenn ich meine Geldprobleme ignoriere, werden sich meine Finanzen früher oder später schon von selbst regeln

Mit das Schlimmste, was ihr tun könnt, ist, Warnzeichen bei euren Finanzen zu ignorieren.

Schaut regelmäßig auf euren Kontostand, auch wenn euch möglicherweise übel wird, wenn ihr die niedrigen Zahlen seht. Überprüft eure Kreditkartenrechnungen und nutzt Angebote eures Arbeitgebers, wie zum Beispiel vermögenswirksame Leistungen oder eine betriebliche Altersvorsorge.

Und wenn ihr pleite seit, solltet ihr das zumindest wissen und dazu stehen. Nur so könnt ihr anschließend etwas dagegen tun.

Die Bank bekommt immer, was sie will

Es gibt Momente im Leben, da passiert etwas Unvorhergesehenes und schon könnt ihr euren Kredit nicht mehr wie gewohnt abbezahlen. In diesem Fall solltet ihr aber nicht warten, bis der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.

Geht stattdessen zu eurer Bank und verhandelt niedrigere Raten. Wenn ihr eure Konten sorgfältig überwacht, sonst einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld zeigt und ein „Nein“ nicht als Antwort akzeptiert, gibt es da durchaus einigen Spielraum.

In den USA schaffte es ein Typ sogar, seine Schulden in Höhe von 200.000 Dollar (179.000 Euro) auf 70.000 Dollar (63.000 Euro) runterzuhandeln.

Ich muss eine Immobilie kaufen, weil Erwachsene das so machen

Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, ist ziemlich teuer. Ihr müsst eine Anzahlung leisten, euren Kredit samt Zinsen abbezahlen, und außerdem kosten Grundsteuer, Renovierungen und Instandhaltung auch eine Menge Geld.

Über einen Immobilienkauf solltet ihr daher nur nachdenken, wenn ihr bisher nicht verschuldet seid, einen ausreichend großen Notgroschen besitzt und 20 Prozent des Preises als Anzahlung leisten könnt.

Wenn ihr finanziell nicht ganz so gut dasteht, aber trotzdem nicht auf ein eigenes Haus verzichten wollt, solltet ihr euch Mitbewohner besorgen. Sie können eure finanzielle Last etwas mindern, damit ihr durch das Haus nicht auf andere Dinge, wie beispielsweise eure Altersvorsorge, verzichten müsst.

Wenn ich mir jetzt etwas von meinen Ersparnissen nehme, kann ich das später immer noch ausgleichen

Wenn ihr privat zum Beispiel mit Fonds oder anderen Investments für eure Rente vorgesorgt habt, solltet ihr dieses Geld auch nicht vorher anfassen. Denn das wäre so, als würdet ihr eurem älteren Ich etwas stehlen.

Wenn es finanziell eng wird, solltet ihr stattdessen auf eure Ausgaben achten und die Anschaffungen, die ihr tätigen wollt, noch einmal genau abwägen. Oder ihr bessert euer Einkommen durch einen Nebenjob oder eine Gehaltserhöhung auf. Wenn ihr dann später seht, wie euer Erspartes wächst, werdet ihr dafür dankbar sein.

Ich kann immer noch die Kleidung anziehen, die ich an der Uni getragen habe

Es gibt ein schönes Sprichwort: Dress for success. Zieht euch angemessen für den Job an, den ihr wollt, und nicht für den, den ihr habt.

Gerade wenn ihr mit 30 noch nicht in eurem Traumjob am Ende der Karriereleiter angekommen seid (und das wird meistens der Fall sein), müsst ihr euren Vorgesetzten zeigen, dass ihr es drauf habt.

Lasst also die Flip-Flops zu Hause und investiert lieber etwas Geld in eine Garderobe, die zeigt, dass ihr bereit seid, Verantwortung zu übernehmen. Denn das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Ich bin ein Versager, weil ich nicht so viel verdiene wie andere Leute in meinem Alter

Natürlich kann ein bisschen Wettbewerb nicht schaden. Aber wenn ihr ständig versucht, eure Kollegen oder Freunde beim Gehalt zu schlagen, werdet ihr euch auf lange Sicht nicht nur mies fühlen, sondern auch allein sein. Tut euch selbst einen Gefallen und konzentriert euch auf euren eigenen Weg. Das bringt euch schneller vorwärts, als nur den Werdegang eurer Freunde auf Facebook neidisch zu verfolgen.

Ich habe zu wenig Erfahrung, um mit dem Investieren anzufangen

Ihr müsst kein Experte in Sachen Finanzen sein oder den entsprechenden Jargon beherrschen, um Geld investieren zu können. Ihr müsst nicht einmal aus einer reichen Familie kommen oder unglaublich viel Geld verdienen.

Eigentlich ist Investieren sehr einfach, wenn man es richtig anpackt. Und wenn ihr früh damit anfangt, sind hohe Gewinne in Form von Dividenden oder anderen Ausschüttungen für euch drin.

Je mehr Geld ihr investieren könnt, umso besser. Aber ihr könnt auch mit kleinen Summen starten, zum Beispiel über einen Sparplan. Dank Zinseszins und Cost-Average-Effekt kommt auch dann mit der Zeit ein hübsches Sümmchen zusammen.

Ich sollte ein Kind bekommen, weil ich es jetzt will

„Es gibt nichts Desaströseres für die eigenen Finanzen, als Kinder in die Welt zu setzen, ohne einen stabilen Rahmen geschaffen zu haben, um für ihren Unterhalt zu sorgen“, schreibt der Finanz-Blogger Len Penzo.

Und er hat damit nicht ganz unrecht.

Wenn ihr euch auf die eigenen Kinder nicht richtig vorbereitet, werden aber nicht nur eure Finanzen darunter leiden. „Es wird extrem schwer, ein eigenes Geschäft zu eröffnen oder die notwendige Berufserfahrung zu sammeln, um beruflich und finanziell aufzusteigen“, so der Blogger.

Ich bin unverwundbar

Vor allem junge Menschen fühlen sich oft unbesiegbar, wenn es um ihre Gesundheit geht. Die Möglichkeit, dass auch ihnen einmal etwas zustoßen könnte, ignorieren sie. Das kann aber sehr teuer werden. Daher sollte man sich lieber auf das Schlimmste gefasst machen und auch für einen unerwarteten medizinischen Notfall vorsorgen, zum Beispiel, indem man schon zu Beginn seiner Karriere eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt. Je jünger ihr seid, desto günstiger ist die Versicherung und im Ernstfall müsst ihr euch keine Gedanken darüber machen, wie ihr jetzt euren Lebensunterhalt bestreitet.

Ich spare Geld, indem ich immer das Billigste kaufe

Geld „zu sparen“, indem ihr immer nur günstige Dinge kauft, ist zwar verlockend. Oft haben die aber auch eine schlechtere Qualität und werden euch auf lange Sicht mehr kosten als ein teureres Produkt.

Kauft stattdessen lieber Dinge, die einen echten Mehrwert haben. Das muss nicht immer das teuerste sein, aber manche Dinge machen sich schon nach kurzer Zeit einfach selbst bezahlt.

Mit der Zeit wird sich alles von selbst ergeben, also kann ich jetzt machen, was ich will

Optimismus ist zwar eine gute Charaktereigenschaft, zu viel davon kann aber auch schaden. Und zwar besonders dann, wenn es um Geld geht.

Der Finanzplaner Michael Egan weiß, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass sie mit 40 viel mehr verdienen werden als mit 30. Durch diese Annahme lassen sie sich dazu verleiten, in der Gegenwart mehr Geld auszugeben, als sie eigentlich dürften.

„Eigentlich sollte man immer unter seinen Verhältnissen leben“, sagt Egan. „An erster Stelle sollten die Ersparnisse stehen: Spart zuerst für eure Rente und gebt dann nur das aus, was noch übrig ist. Die meisten Menschen machen es aber andersrum.“

Ich muss mir keine Ziele für meine Finanzen setzen

Wenn ihr mehr Geld verdienen oder sparen wollt, braucht ihr klare Ziele und einen Plan, wie ihr sie erreichen könnt. Geld erscheint nicht einfach so aus dem Nichts — ihr müsst dafür arbeiten.

Der Selfmade-Millionär T. Harv Eker schreibt in seinem Buch: „Der Hauptgrund, aus dem viele Menschen nicht das bekommen, was sie wollen, ist, dass sie nicht wissen, was sie wollen. Reichen Menschen ist hingegen vollkommen klar, dass sie Reichtum wollen.“

Am besten schreibt ihr eure finanziellen Ziele und Pläne auf einen Zettel und platziert diesen irgendwo, wo ihr ihn täglich seht.

Menschen, die ihre finanziellen Ziele aufschreiben, werden reich. Das ist Fakt“, schreibt David Bach. „Eine Studie nach der anderen hat gezeigt, dass man seine Ziele viel wahrscheinlicher erreicht, wenn man sie aufschreibt.“

Reich zu sein, liegt außerhalb meiner Möglichkeiten

„Ein durchschnittlicher Mensch glaubt, dass reich zu sein ein Privileg ist, das nur einigen glücklichen Leuten verliehen wird“, schreibt der Selfmade-Millionär Steve Siebold. „Aber die Wahrheit ist, dass in einem kapitalistischen Land jeder das Recht hat, reich zu sein, wenn er bereit ist, einen großen Wert für andere zu schaffen.“

Fangt an, euch zu fragen „Warum nicht auch ich?“, rät Siebold daher. Und dann denkt groß. Reiche Menschen setzen ihre Erwartungen immer hoch an.

Den Originalartikel von Kathleen Elkins und Caroline Ludwig gibt es auf Business Insider, dem ihr auch hier auf Facebook folgen könnt.

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