Foto: Inken Paland

7 Tipps, wie du easy aus deiner Komfortzone ausbrechen kannst

Diese verflixt stabile Komfortzone. Jeder kennt sie, jeder hat sie, aber wie kann man sie am besten überwinden oder gar loswerden? Unsere Community-Autorin Inken hat sieben Tipps, die mit etwas Humor umsetzbar sind.

 

Hier ist es aber so schön gemütlich 

Ich fange mal von vorne an: Sie steht jetzt schon so lange bei mir im Schrank. Sie ist leider sehr stabil. Aber ihrer Schönheit ist verloren. Irgendwie ist sie so glanzlos und langweilig.

Ich weiß, das meine Freunde und Verwandten auch alle so ein Teil irgendwo rumstehen haben. Dem einen oder anderen macht sie vielleicht nichts aus. Aber mich nervt sie schon eine ganze Weile. Oft mache ich die Schranktür auf, nur, um zu gucken, ob sie sich vielleicht von selbst in Luft aufgelöst hat. Fehlanzeige. Sie steht da. Tag für Tag, Jahr für Jahr.

Die Unsicherheit etwas Neues zu wagen frisst mich auf. Die Unsicherheit dieses verflixte Ding einfach los zu werden und ein Wenig was zu riskieren, ist paradoxerweise unausstehlich. Die Rede ist von meiner Komfortzone.

Raus damit!

Doch heute ist etwas Merkwürdiges passiert. Ich habe vor
einiger Zeit, getrieben von Schlafmangel und Koffein, ein Statement abgegeben, welches heute bei Zeit Online veröffentlicht wurde. Ich hatte damals doch tatsächlich für einen Augenblick das blöde Ding in meinem Schrank vergessen. Und was ist passiert? Nichts! Ich bin noch am Leben. Die positive Resonanz ist wundervoll und die blöden Kommentare nehme ich mit Humor.

Es reicht mir. Daher ziehe ich mir jetzt hastig meine Schuhe an. Werfe mir meinen Mantel über. Stecke das blöde Ding aus meinem Schrank in eine Plastiktüte und verkaufe es an zwei Touristen am Görlitzer Bahnhof. Erledigt. Bye, Bye Komfortzone! Aber was nun?

Wenn ihr eure Komfortzone nicht an den nächstbesten Touristen
verscherbeln wollt, dann habe ich hier 7 Tipps für euch, den Kampf gegen sie trotzdem zu gewinnen. Die Tipps sind nicht universell anwendbar und auch nicht optimal, aber umso mehr Ratschläge man bekommt, um so leichter kann man sie ignorieren und seinen eigenen Weg finden, richtig?

1. Sich bewusst werden was man echt gut macht

Ja, ich weiß. Ein schwieriges Unterfangen. So sind wir doch alle ein wenig unsicher, haben Angst eitel und arrogant zu wirken und sehen sowieso lieber unsere Problemzonen. Aber für einige Minuten sollten wir den Pokal des ultra–bescheidenen–ins–negative–abdriftenden-Denkens zur Seite stellen und mal aufschreiben, was wir so alles gut machen. Wichtig ist zu beachten, dass wir alle anderen Meinungen aus unserem Kopf streichen – ja, auch die von Oma.

2. DIE Person finden

Weil uns trotzdem noch die Unsicherheit übermannt, die Dinge, die uns Spaß machen auszuweiten, voran zu treiben oder zu kommunizieren, hilft es sich eine sogenannte „Felsen- Person“ zu suchen.
Eine Person, die einen so lieb hat, dass egal was passiert, man immer zu ihr zurückkriechen kann. Das gibt unendlich viel Halt. Bei allem was man so tut.
Ich hatte das Glück so jemanden vor einigen Jahren zu finden. Jemand, der mich irgendwie bedingungslos unterstützt. Was manchmal auch etwas gruselig ist.Wie kann man herausfinden, ob die Person, die man gefunden hat, die Richtig ist?

1. Geh los, um Milch zu kaufen
2. Komm mit einem Hundewelpen zurück

Die Person nimmt euch trotzdem kopfschüttelnd in den Arm und geht am nächsten Tag eine Leine und Hundefutter kaufen? Dann habt ihr die Suche erfolgreich abgeschlossen!

3. Ein Rückzugsort der stark macht

Bevor ich „meine Person” hatte, habe ich mir einen „Felsen-Ort“ gesucht. Diese Metapher funktioniert an dieser Stelle nur noch bedingt gut. Aber der Sinn dahinter wird deutlich, oder? Mein Ort, war eine Fußgängerbrücke, die über die A100 in Berlin führt. Keine idyllische, Enten beobachtende, mit den Gedanken in die Ferne abschweifende Atmosphäre, wahrscheinlich sogar ein bisschen ungesund. Aber mir hat das beobachten der vorbeizischenden Autos dabei geholfen, mich stark zu fühlen. 

4. Geeignete Plattform finden, um sich zu verwirklichen

Da ich super gerne schreibe, aus Berlin komme und in die Generation der Blogger einzuordnen bin, habe ich einfach einen Blog gestartet. Das war nicht so einfach, wie es sich anhört. Gedanken wie: „Ich kann doch gar nicht schreiben!”, oder „Ich mache doch viel zu viele Fehler!”, wurden mit der Zeit immer lauter.

Es war aufregend. Es war beängstigend. Aber als mir wieder einfiel, dass ich soeben meine Komfortzone verkauft hatte, war es gar nicht mehr so schwierig.
Findet eine geeignete Basis, einen geeigneten Weg, um das zu machen, was euch Spaß macht.

5. Glitzer

Über alles Glitzer streuen, was einem irgendwie Angst macht. Funktioniert in der Bahn, im Bürgeramt, in dunklen Straßen, bei gemeinen Personen, gemeinen Kommentaren, gemeinen Situationen – alles was gemein ist: Klausuren, Clowns, Politiker und bei betrunken verfassten Whatsapp-Nachrichten.
Danach geht’s einem besser. Wirklich.

6. 1 Liter schwarzen Kaffee konsumieren

Wenn man so viel Kaffee trinkt, ist man so wach und so aufgedreht, dass man 
nicht anders kann, als irgendwas zu machen, was man eigentlich nicht machen würde. Zum Beispiel eine Hüpfburg kaufen, eine drei-stöckige Torte backen, mehr Gehalt fordern oder in der U-Bahn richtig viel lächeln. Aber vorsticht, was auch immer im „Koffeinhoch” passiert, muss schnell passieren. Danach kommt nämlich ein echtes Tief. 

Wenn das alles nicht hilft, dann würde ich euch doch zum Verkauf
eurer Komfortzone raten. Mit dem erhaltenen Geld könnt ihr dann schönes
Briefpapier kaufen. Dann habt ihr die Möglichkeit Liebesbriefe an alle eure
Freunde zu schreiben. Das tut euch gut, das tut den anderen gut. Eine klassische Win-Win-Situation.

7. Noch ein Einfall

Ach, eins fällt mir noch ein. Sich nicht so ernst zu nehmen hilft auch ungemein, mal etwas ungewöhnliches zu machen, was einem schon echt ein wenig Angst macht. Einen Artikel zu schreiben zum Beispiel. 

Das besagte Video von mir außerhalb meiner Komfortzone findet ihr übrigens hier.


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