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Bewerbung per Video: Der neue Trend?

Die Videobewerbung ist seit längerem ein Thema in Bewerberratgebern, -foren und -blogs, doch den großen Durchbruch hat das Format noch nicht geschafft. Dabei bietet es gerade BewerberInnen mit gebrochenen Lebensläufen ganz neue Chancen.

Viele von uns kennen das: man formuliert sein Motivationsschreiben nach allen Regeln der Kunst und ist dennoch nicht wirklich zufrieden. Wie erklärt man die Lücken im Lebenslauf? Lücken die das Leben eben so geschrieben hat, die man einem Arbeitgeber gegenüber jedoch erst einmal erklären muss. Mehrfache Auszeiten, mal für die eigenen Kinder oder die Pflege von Angehörigen, mal wegen eines Sabbaticals für die eigene Persönlichkeitsentwicklung oder in einer Phase der Neuorientierung – oft kann der Lebenslauf noch so gut geschrieben sein, durch die Arbeitspausen wirkt ertrotzdem schnell brüchig.

Aber sagt das schon etwas über die Person, ihre persönlichen oder sozialen Fähigkeiten aus? Videobewerbungen können – wenn sie richtig gemacht sind – die Persönlichkeit, die hinter den scheinbar brüchigen Lebensläufen steht, sichtbar machen und so den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern. Zugleich bilden sie eine Brücke zwischen BewerberInnen und den neuesten Wünschen von Unternehmen nach innovativem, entwicklungsbereitem Personal. Gerade hier wird ein Trend unter Personalchefs sichtbar, demnach das Augenmerk vor allem auf die Persönlichkeit und nicht nur auf fachliche Qualifikation gerichtet ist.

Recruiting nach dem Schema F reicht heute nicht mehr aus

Das schnöde Rekrutieren von Personal nach Schema F reicht schon lange nicht mehr. Personaler verstehen sich heute als Talent- und Knowledge-Manager und wollen für ihre Unternehmen Talent-Pools mit einer breiten Auswahl an unterschiedlichen Charakteren schaffen. Und diesen Trend können BewerberInnen für sich nutzen! Denn mit einer strukturierten Videobewerbung kann man den ersten Eindruck auf ganz neue Weise und so deutlich einfacher positiv beeinflussen und von formellen Lücken in den schriftlichen Unterlagen ablenken, indem ein ganzheitliches Bild vermittelt wird, das weit mehr als ein Schriftstück erzählt.

Die Grundidee besteht darin, Inhalte eines ersten Vorstellungsgesprächs vorwegzunehmen und diese in kurzen Videosequenzen abzubilden. Wie also könnten diese Inhalte aussehen? Erfahrungsgemäß und dem Sinn nach lässt sich de rInhalt auf die Themen „wer ich bin“, „was ich kann“, „was ich will“ und „was interessiert mich“ eingrenzen. Der Mehrwert der Bewerbung mit einem Video  gegenüber traditionellen Formaten ist schnell erklärt: BewerberInnen gegenüber einer schriftlichen Bewerbung viel mehr Raum, um sich vorzustellen und zu zeigen, wer man ist – und so können auch statt der negativen Aspekte eines Bruches im Lebenslauf, die persönliche Reife und ein Erfahrungsgewinn, die dadurch entstanden sind, in den Vordergrund gestellt werden.

Ein gutes Bewerbungsvideo entsteht durch gute Inhalte

Wichtig ist: Ein gutes Bewerbungsvideo glänzt vor allem durch eine saubere Struktur, so dass für Personaler Vergleichbarkeit und Aussagekraft gewährleistet sind – und für den Bewerber hat das wiederum den Vorteil hat, dass es nun nicht um die beste Regie geht oder gut gemachte Effekte geht. Zudem hat der Betrachter durch den Fokus auf einen inhaltlichen Rahmen viel leichter die Chance, sich wirklich auf die Person zu konzentrieren – wie sie argumentiert, agiert und wirkt.

Denkt man das Thema Video-Bewerbungsprozess noch weiter, rückt noch ein ganz anderer Aspekt des Formats in den Vordergrund: denn online finden sich inzwischen auch schon Bewerbungsplattformen, die den Bewerbungsverlauf sogar umkehren. Dahinter steht ein innovatives Konzept, das den Bewerber mit all seinen persönlichen Stärken, Fähigkeiten und beruflichen Wünschen in den Mittelpunkt stellt. Diese Angebote verbinden die Videobewerbung mit einem  integrierten Matching-System, das unterschiedliche Persönlichkeitstypen mit den entsprechenden Anforderungen der suchenden Unternehmen abstimmt und so hilft den richtigen Bewerber zu finden. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Datingportalen. Das neue Bewerbungsverfahren braucht auch eine spezifischen Stellenausschreibungen mehr, womit sich auch die althergebrachte Lebenslauf-Darstellungen erübrigen. Warum also nicht einmal den Spieß umdrehen und sich von seinem neuen Job finden lassen?

 

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