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Warum es nicht das Größte ist einen festen Freund zu haben – und warum man das nur als Single weiß

Wenn man als einzige im Freundeskreis als Single übrig geblieben ist, machen andere sich Gedanken. Deshalb hat unsere Community-Autorin Arya das auch getan: Ist sie als Single verloren?

 

Klar sehne ich mich nach Zweisamkeit

Ich weiß noch, wie ich als Teenager, mit 13 oder 14, abends mit meinen Freundinnen von einem Kinofilm heimgelaufen bin. Wir hatten uns
irgendeine kitschige Komödie angesehen. Das Größte, was wir uns an diesem Abend vorstellen konnten, war einen richtigen Freund zu haben. Zum Knutschen und Händchen halten und sich Erwachsenfühlen. Sieben Jahre später habe ich immer noch solche Phasen. Wenn ich allein zu viel Wein getrunken habe, allein nachts mit dem Bus nach Hause fahre oder mir allein einen Döner vom Laden um die Ecke hole. Andere haben jemanden zum Anstoßen, einen, der einen fährt, oder zum Essen einlädt. Das ist schön.

Wahrscheinlich wird mir niemand wirklich glauben, wenn ich sage, dass ich gerne allein bin. Manchmal glaube ich es mir selbst nicht. Aber es ist schön. Ich mag es, mit einem großen Glas Wein auf meinem kleinen Sofa eine Serie zu schauen, die MIR gefällt. Ich gehe auch gerne dann nach Hause, wenn ICH
es möchte oder, wenn ICH müde bin. Und am liebsten esse ich das, auf das ICH in dem Moment Lust habe. Keine Kompromisse. Naja, außer meiner eigenen Faulheit, aber mit der habe ich gelernt zu leben.

Zum Alleinsein gehört Mut 

Andere könnten das jetzt als „Freiheit“ oder „Egoismus“ beschreiben, aber ich bin nicht selbstbewusst genug, um wirklich frei oder wenigstens egoistisch zu sein. Natürlich kann ich das tun, was ich will. Aber manches tut man eben nicht gerne allein. Wer will allein ins Kino? Allein in ein Restaurant? Sogar zum allein Reisen kann ich mich nicht überwinden. Ich bewundere Menschen, die das einfach machen. Ich kann es eben nicht.

Ich erinnere mich, wie toll es sich anfühlt, einen festen Freud zu haben. Können sich Vergebene daran erinnern, wie gut es war Single zu sein? Meistens nicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht gut war, es bedeutet nur, dass sie sich nicht erinnern können – oder wollen. Denn das würde bedeuten, dass sie nicht glücklich in ihrer Beziehung sind, dass der Partner für sie nicht das Allerwichtigste auf der Welt ist.  Aber das ist Blödsinn. Eine Beziehung zu haben und keine Beziehung zu haben sind zwei unterschiedliche Lebensweisen, beide bringen ihre Vor- und Nachteile mit sich. Ja, beide. Seht es ein.

Ich, weiblich, 20 Jahre alt, Single, bin nicht unnormal,
verkorkst oder nicht auszuhalten. 

Ich bin einfach oft gerne allein.

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