Foto: Redaktion

Danke, 2016! Zehn Frauen erzählen, was sie dieses Jahr glücklich gemacht hat

2016 war ein wildes Jahr. Viele Höhen und Tiefen, Überraschungen und Enttäuschungen. Doch trotz der Rückschläge hat das vergangene Jahr auch viele große und kleine Glücksmomente mit sich gebracht.

 

Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben

Oft fällt es uns schwer, zwischen all den Rückschlägen, den schlechten Nachrichten, den Katastrophen in der Welt und im Alltag das Glück zu sehen. Dabei passieren doch so viele Dinge, über die wir uns freuen, die uns glücklich machen können! Das Jahresende ist ein besonders beliebter Zeitpunkt, um auf die vergangenen 365 Tage zurück zu blicken und sich zu fragen, was eigentlich alles passiert ist. Und vor allem um sich zu fragen, was uns eigentlich glücklich gemacht hat. Denn wenn wir uns die positiven Dinge vor Augen führen, darüber nachdenken, wofür wir dankbar sind und was uns mit Glück erfüllt, dann merken wir schnell, dass die Welt gar nicht so grau ist. 

Deswegen haben wir zehn Frauen, die uns bei Edition F im vergangenen Jahr inspiriert, beeinflusst oder berührt haben, gefragt, was sie dieses Jahr besonders glücklich gemacht hat.

Miriam Stein, Autorin

Quelle: Sebastian Laraia

„2016 gab’s echt wenig Glücksmomente: Mama tot, Bowie tot, Prince tot, Leonard Cohen tot, AfD, Trump …

Glücklich gemacht hat mich trotz alledem, dass ich in einer netten Hausgemeinschaft mit lauter 40-Something-Familien genauso viel Spaß haben kann. wie in einst in WGs mit mittellosen 20-Somethings (älter werden sucks auf diese Art etwas weniger). Dass ich irgendwo zwischen Familie, Umzug und Vollzeitjob ein Buch fertiggeschrieben habe. Die Entdeckung, dass Berlin größer und interessanter ist als die sechs Strassenzüge, die ich zehn Jahre lang in Mitte frequentiert habe. Dass ich endlich einen Haarstyle gefunden habe, der super ist (Digitale Dauerwelle, danke, Hoshi Coupe am Hackeschen Markt). Dass jahrelange Freundschaften nicht mehr über die Regelmäßigkeit der Verabredungen sondern tiefe Verbindungen gepflegt werden können. Und die Arbeitsreisen nach Los Angeles bei 25 Grad Tagestemperatur im November/Dezember.“

Miriam Stein arbeitet als Journalistin und hat dieses Jahr ihr zweites Memoir „Das Fürchten verlernen: 7 Mutproben, die alles verändern“ veröffentlicht.

Beate Finken, Gründerin des Blogs „BeFifty“

Quelle: Beate Finken

„Was mich glücklich gemacht hat: Die Erkenntnis, dass drei ganz unterschiedliche Frauen so wunderbar miteinander arbeiten können. Ohne Neid, ohne Kompetenzgerangel und mit ganz viel Humor.

Dass es sich lohnt, Neuland zu betreten und Herausforderungen anzunehmen. Und dass es auch mit 50 Jahren viel Spaß macht, neue Dinge zu lernen und in die ,digitale Medienwelt‘ einzutauchen, in die wir mit +- 50 nicht hineingewachsen sind.

Dass wir mit BeFifty eine sehr positive Resonanz bekommen, auch von den ,ganz Großen‘ wie Johnny Talbot und Adrian Runhof, die uns ohne Eigennutz ganz am Anfang eine riesige Chance gegeben haben.

Meine Motivation für den Blog: Ein kleiner, handgeschriebener Zettel mit ,Big things often have small beginnings.‘ Das beweist sich täglich mehr.

Dass es toll und vollkommen okay ist, 50 zu werden.“

Beate Finken ist bei ihrem Anfang des Jahres gegründeten Blog „BeFifty“ für den Bereich Travel zuständig – das trifft sich fantastisch, da sie Tourismuskauffrau und beruflich sehr viel auf Reisen ist.

Bettina Stackelberg, Coach und Autorin

Quelle: Dorothee Elfring

„Seit einem Jahr nehme ich regelmäßig Djembe-Unterricht, das sind diese großen westafrikanischen Trommeln. Nach 90 Minuten intensivem Trommelns in der Gruppe mit immer neuen Rhythmen, hoher Konzentration und viel Spaß habe ich wundgetrommelte Hände, bin halbtaub und strotze nur so vor guter Laune und Energie. Der Gegenpol ist dann die Stille und Achtsamkeit, die ich bei Yoga und Qi Gong erfahre – ein Rückzug in mich selbst, der mir sehr gut tut.

Intensive, tiefe Gespräche machen mich glücklich, die von echtem Interesse geprägt sind und voller Wertschätzung und Achtsamkeit geführt werden.

Und da ich meine Arbeit sehr liebe, machen mich auch hier viele Momente glücklich: Wenn nach einem Vortrag langer Applaus und schönes Feedback folgen, wenn jemand im Coaching etwas in sich entdeckt hat, das er nie für möglich gehalten hat oder wenn Teilnehmerinnen nach dem Seminar aufrechter und selbstbewusster sind. Wenn Beruf Berufung ist – das kann doch nur glücklich machen, oder?“

Bettina Stackelberg ist Coach, Speaker, mehrfache Buchautorin und Trainerin und veröffentlicht auch regelmäßig Texte bei EDITION F.

Conni Biesalski, Reisebloggerin

Quelle: Conny Biesalski

„Mich macht glücklich, dass ich so richtig in YouTube eingestiegen bin und nun regelmäßig Videos mache. Im März habe ich eine 30-Tage-YouTube- Challenge gestartet und jeden Tag ein Video gemacht und online gestellt – das war der Kickstart. Ich habe seither so viel über mich selbst gelernt und genieße es, diesen Kanal für mich entdeckt haben. Nichts ist direkter als Video. Ich liebe es, vor der Kamera tief in persönliche Themen einzusteigen, mein authentisches Ich zu zeigen und mich mit meinen Followern auf diese Art zu verbinden. Das macht mich jeden Tag glücklich.

Außerdem haben mich die Monate, die ich in Bali verbracht habe dieses Jahr sehr glücklich gemacht. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt und meinen Körper geehrt, noch tiefer in Yoga und ins Surfen eingestiegen und das beste vegane Essen jeden Tag zu mir genommen.

Außerdem hat es mich wahnsinnig glücklich gemacht, dass ich endlich meine Augen lasern habe lassen und so eine unglaubliche Freiheit gewonnen habe.

Und schließlich hat es mich glücklich gemacht, dass ich die Grinberg-Methode entdeckt habe – eine Form der Körpertherapie, die mich näher und tiefer in meine Gefühle gebracht hat, mir geholfen hat, alte Energien aufzulösen und durch alte Traumata zu gehen.“

Die Reisebloggerin Conny Biesalski ist mit dem Rucksack auf der ganzen Welt unterwegs und berichtet in ihrem Blog „Planetbackpack“ von ihren Erlebnissen und Abenteuern.

Heidi Stopper, Coach für Top-Manager

Quelle: Karin Volz Haus für Fotografie

„Was hat mich privat am meisten gefreut? In 2016 habe ich es tatsächlich geschafft, etwas zu entschleunigen und wieder mehr Zeit für mich selbst, Reisen oder auch nur zum Sinnieren zu haben. Die Wolken und die Sonne am unendlichen Meereshorizont zu beobachten, macht einfach sehr glücklich.

Beruflich ist es immer toll zu sehen, wenn meine Kunden erfolgreicher und zufriedener sind und das mir auch zurückmelden. Ich bin sehr glücklich mit meiner Selbstständigkeit, die meine Lernkurve steil hält und mich interessante Menschen treffen lässt.“

Heidi Stopper wurde nach einer langen Personaler-Karriere zum Coach für Topmanagerinnen und -manager und hat sich mit uns schon mehrfach über Macht, Karrierewege und die Ansprüche an gute Arbeitgeber unterhalten.

Ursula Meissner, Kriegsfotografin

Quelle: Ursula Meissner

„Ich war in Südindien Kerala unterwegs, habe da Werbeaufnahmen für eine NGO und eine Reportage fotografiert. Eine Frauenorganisation hat dazu aufgefordert, Frauengruppen zu bilden. Diese Frauengruppen unterstützen sich gegenseitig, indem sie Selbstbewusstsein aufbauen. Hunderte missbrauchter Frauen und Mädchen saßen während eines Treffens vor mir und erzählten, wie sie es schaffen, ihre Situation zu verbessern. Wow! Mit wenigen Mitteln den größten Erfolg. Jetzt unterstützen sich die Frauen gegenseitig und für sie wird die Situation besser, durch mehr Selbstbewusstsein. Toll!“

Ursula Meissner ist als Fotografin regelmäßig in Krisengebieten unterwegs. Wir haben sie vor Kurzem über ihre Arbeit interviewt.

Jasmin Arensmeier, Gründerin von Tea & Twigs

Quelle: Jasmin Arnsmeier

„Ich bin endlich richtig in London angekommen und habe auch sonst meine Mitte gefunden. Das gibt mir eine gewisse Ruhe und Gelassenheit, die einfach glücklicher macht als materielle Dinge oder berufliche Milestones.“

Jasmin bloggt bereits seit zehn Jahren, seit 2008 unter dem Namen „Tea & Twigs“. Inzwischen hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und lebt in London. 

Kathrin Mahler Walther, Geschäftsführerin der EAF 

Quelle: EAF Berlin

„Anfang des Jahres bin ich aus der Elternzeit in die Geschäftsführung der EAF Berlin zurückgekehrt. Es war großartig wieder in unserem Team anzukommen und zu erleben, wie selbstverständlich flexibles Arbeiten in ganz unterschiedlichen Modellen für uns alle ist. Das macht es möglich, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Und gemeinsam etwas zu bewegen – mit unseren vielen Programmen für Chancengleichheit und Vielfalt in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.“

Kathrin Mahler Walther ist Geschäftsführerin der Beratungs- und Forschungsorganisation EAF Berlin (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.).

Lea Vogel, Coach

Quelle: Anna Wasilewski

„Was mich glücklich gemacht hat? Das Akzeptieren meiner eigenen Fehlbarkeit.

Ich befasse mich nun seit mehr als zehn Jahren wissenschaftlich und praktisch mit der eigenen Selbstentwicklung: Wie ticke ich? Wie ticken andere? Wie verhalten wir uns in Krisen? was braucht es theoretisch, um glücklich zu sein? Wie werde ich resilienter, selbstbewusster, balancierter usw.

Je mehr ich mich mit diesen Themen befasst habe, desto eher schien es für mich, als hätte ich einen Fahrplan für schlechte Zeiten, denn theoretisch wüsste ich ja, was zu tun wäre. Umso größer der Frust, wenn ich mich in schwierigen Situationen nicht danach verhalten kann. 2016 hat mir ganz besonders dabei geholfen, diese Diskrepanz anzunehmen, denn wenn ich gestresst bin, dann neige ich zum Vergleichen, wenn ich traurig bin, dann zu Worst-Case-Gedanken – auch wenn das theoretisch nicht so clever ist.

2016 macht mich glücklich, weil es mir nochmal deutlich gezeigt hat, dass es nicht um die Abwesenheit dieser ungewollten Reaktionen geht, sondern um meine innere Haltung dazu. Denn egal wie viel wir glauben zu wissen – wie sind menschlich und deshalb so wunderbar fehlbar. Perfection is boring.“

Lea Vogel hilft als Coach Menschen heraus zu finden, was sie wirklich möchten. Außerdem schreibt sie regelmäßig für Edition F spannende Artikel.

Vreni Frost, Bloggerin

Foto: Vreni Frost
Trotz aller schlechter Nachrichten, die unsere Welt in diesem Jahr erschüttert haben, fand ich meine ganz eigenen Momente des Glücks. Im Privaten war es der Umzug meiner Großmama hierher nach Potsdam zu meinen Eltern – so dass ich meine Omschi nun öfter sehen kann (eine tolle Frau!). Außerdem habe ich seit ein paar Wochen einen zweiten kleinen Bengalkater als neues Familienmitglied, der ganz schön viel Kuschelei und Niedlichkeit ins Heim bringt. Beruflich gesehen habe ich mir mit einem neuen Projekt einen Traum erfüllt: Im November habe ich zusammen mit meinem Creative Director Timo Mischke techandthecity.de gelauncht – Deutschlands erstes Technik Blogazine für Frauen. Damit legen wir 2017 richtig los.“

Vreni Frost hat mit ihrem digitalen Zuhause neverever ein erfolgreiches Blog hochgezogen, berät Unternehmen und ist als freie Autorin, Moderatorin und Projektmanagerin tätig.

Und was hat euch 2016 glücklich gemacht?

Wir sind inspiriert von den schönen Dingen und Aussagen dieser Powerfrauen! Wie sieht es bei euch aus, was hat euch dieses Jahr glücklich gemacht?

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