Wir hatten sicher alle schon mal das Gefühl, dass wir möglicherweise an unseren gebrochenen Herzen sterben könnten. Aber kann man das denn tatsächlich? Daten aus Dänemark legen nah, dass es genau so ist.
Wenn das Herz gebrochen ist und nichts mehr geht
Sicher haben die meisten von uns schon einmal gedacht, dass sie
ihr gebrochenes Herz umbringen würde. Denn Liebeskummer ist eben nichts Banales
oder gar Niedliches, sondern die Reaktion unseres Kopfes und unseres Geistes
auf einen Verlust, der sich je nach Bindung ähnlich anfühlen kann, wie das was
während des Trauerprozesses nach dem Tod eines geliebten Menschens mit uns
geschieht. Aber was passiert, wenn dieser geliebte Mensch wirklich von uns
geht? Dann, so zeigen Daten aus Dänemark, kann es tatsächlich zum Tod durch ein
gebrochenes Herz kommen. Aber wie und warum genau?
Dass wenn Lebenspartner sterben, die Hinterbliebenen ein
enorm hohes Risiko haben, lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen zu bekommen,
war bereits bekannt. Um mehr über weitere Risiken eines „gebrochenen Herzens“
zu erfahren, wurden nun über ein Jahr lang Daten von einer Millionen Dänen erhoben,
die zeigen, dass der Verlust eines Partners auch die Wahrscheinlichkeit an
Herzflimmern zu erkranken, deutlich erhöht. Und wer nun an Senioren
denkt, die ihren Lebenspartner verlieren, liegt falsch: Besonders gefährdet war
die Gruppe unter 60 Jahren.
Hört auf den Tod zu tabuisieren
Der kritischste Zeitraum liegt für eine Erkrankung zwischen
acht bis 14 Tage nach dem Tod. Besonders gefährdet sind Menschen, die einen unerwarteten Tod zu betrauern haben, hier liegt das Risiko zu erkranken für unter
60-Jährige bei 57 Prozent. Allerdings sinkt das Risiko nach einem Jahr wieder auf das von Menschen zurück, die keinen Verlust zu betrauern
haben. Dass es so ist, machen die Zahlen klar, wieso der
Körper und ganz speziell das Herz so drastisch reagiert, konnte noch nicht eindeutig herausgefunden werden.
Fest steht, der Tod eines geliebten Menschen ist eine der
härtesten Erfahrungen, die man in seinem Leben machen kann. Und neben den
körperlichen Folgen, dürfen natürlich auch nicht die mentalen unerwähnt
bleiben. Am Ende ist es wichtig, dass wir uns noch mehr verdeutlichen, dass die
Erfahrung eines Verlustes eine wahnsinnig schwierige Situation für uns und
andere ist. Und das ist auch der Grund, warum wir diese Phasen in unserem Leben
sehr ernst nehmen müssen und endlich an den Punkt kommen sollten, dass Tod und
Trauer keine Tabuthemen mehr sind.
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