Foto: CNN International

„Was mich beeindruckt: die unglaubliche Widerstandskraft von Menschen in absoluten Ausnahmezuständen“

Atika Shuberts Reportagen sind preisgekrönt, seit Juni ist sie die neue CNN-Korrespondentin in Berlin. Mit uns hat sie über ihre prägendsten Einsätze und über Herausforderungen für Journalisten angesichts des Terrors gesprochen – und warum Julian Assange vor ihr flüchtete.

 

Tokio, Jerusalem, London – Berlin

Ich treffe Atika in ihrem Korrespondentenbüro, das Büro liegt im gleichen Gebäude wie RTL und n-tv in Berlin-Mitte. Sie arbeitet hier mit einem kleinen Team, insgesamt sind sie zu viert, die klassische Besetzung für die Korrespondentenposten bei CNN, wie sie mir erklärt, größere Außenstellen gibt es an Standorten wie London, Abu Dhabi oder Hongkong. Sie warnt schon mal vor: Vielleicht muss sie zwischendurch mal rauf aufs Dach, um spontan eine Live-Schalte zu machen: Das britische Parlament debattiert gerade über Truppen im Kampf gegen den IS, gleichzeitig berät der Deutsche Bundestag über einen Bundeswehreinsatz in Syrien.

Atika ist seit Juni 2015 in Berlin, davor war sie für CNN mehrere Jahre in London. 2010 leitete sie für CNN die Berichterstattung über den Wikileaks-Skandal. Vor ihrer Zeit in London berichtete sie aus Jerusalem über den Konflikt
zwischen Israel und Palästina, vorher war sie Korrespondentin in Tokio. Sie gehörte
zu den ersten Korrespondenten, die live aus dem indonesischen Aceh berichteten, dem
Epizentrum des Tsunamis von 2004, der 200.000 Menschen das Leben kostete.

Für das CNN Freedom Project, eine Initiative, für die der Sender seine
weltweiten Ressourcen einsetzt, um über moderne Sklaverei weltweit aufzuklären, interviewte sie im Nordirak jesidische Frauen, denen die Flucht aus der Gefangenschaft des IS gelungen war. Vor kurzem ist sie aus Paris zurückgekehrt, wo sie nach den Terrorattacken live berichtete. Wenige Tage nach unserem Interview ist sie wieder unterwegs, an der griechisch-mazedonischen Grenze, um über die Situation der Flüchtlinge dort zu berichten.

Quelle: CNN International

Du bist seit Juni Korrespondentin in Berlin. In einem Interview hast du
gesagt, dass Berlin der Ruf vorauseilte, eher ein verschlafener,
nicht so wahnsinnig spannender Posten bei CNN zu sein. Warum?

„Also
das stimmt wirklich überhaupt nicht, wie sich herausgestellt hat
(lacht). Ich glaube einfach, das ganze Thema Europa war eine Zeit
lang nicht ganz so ,newsy’.
Wir befinden uns jetzt in einer Zeit, in der der Zusammenhalt Europas
auf der Kippe steht. Und was vorher sehr spannend zu beobachten war,
ist der Aufstieg von Angela Merkel, wie sie es geschafft hat, zur
mächtigsten Frauen der Welt zu werden. Europa steht seit einiger
Zeit auf dem Prüfstand: erst während der Schuldenkrise, jetzt
während der Flüchtlingskrise, es gibt die diplomatischen
Schwierigkeiten im Umgang mit Russland, wo Angela Merkel wieder eine
zentrale Rolle spielt. Und dann die Entscheidung, ob Truppen nach
Syrien geschickt werden sollen. Es passiert also viel mehr als noch
vor einiger Zeit, und das macht den Posten unglaublich spannend.“

Du
hast es gerade angesprochen: Für Deutschland sind Terror und der
Zustrom von Flüchtlingen zurzeit sicher die größten
Herausforderungen – gibt es aus deiner Sicht als Reporterin auch
neue Herausforderungen, bei der medialen Berichterstattung über diese
Themen?

„Ja,
vor allem, wenn es für uns als Fernsehsender um die
rund-um-die-Uhr-Berichterstattung geht: Die Herausforderung ist, in
Echtzeit zu berichten, also während etwas passiert; und das kann
wirklich hart sein, zum Beispiel die Berichterstattung über Paris,
erst Anfang des Jahres bei dem Überfall auf die Redaktion von
Charlie Hebdo und dann die Attacken vom 13. November – wir
verfolgten quasi das Geschehen in unserer Berichterstattung, während
es sich entwickelte. Nach dem Überfall auf Charlie Hebdo berichtete
ich über die Verfolgung der beiden Attentäter, die sich in einer
Druckerei verschanzt hatten und später von der Polizei erschossen
wurden: Du berichtest live und hast keine Ahnung, wie es enden wird,
und das heißt, du musst sehr vorsichtig sein, was du den Zuschauern
erzählst.“

Hast du ein
Beispiel dafür?

„Etwa bei
den jüngsten Attacken in Paris: Ich berichtete über die Jagd der
Polizei auf die Attentäter, die Polizei meldete Schießereien und
dass eine Frau im Gebäude gewesen sei, die sich mit einem
Sprengstoffgürtel selbst in die Luft gesprengt habe; einige Zeit
später korrigierte die Polizei: Nicht die Frau, sondern ein Mann
habe sich in die Luft gesprengt. In solchen Situationen ist es unsere
Aufgabe, live zu berichten und immer wieder aktuell zu korrigieren
und zu erklären, warum wir anfangs falsch berichtet hatten.“

Ein
Reporter des deutschen Nachrichtenmagazins „Stern“ berichtete
live auf Periscope über den Polizeieinsatz in Paris, lief ziemlich hilf- und planlos
hinter Polizisten her – ein abschreckendes Beispiel, das zeigt,
dass es eine große Verantwortung ist, solche neuen Möglichkeiten
der Berichterstattung auch sinnvoll zu nutzen.

„Ganz
genau. Social Media erweitert die Möglichkeiten der Berichterstattung
um ganz neue Dimensionen; das ist faszinierend, und es ist innovativ.
Jeder, der Social Media nutzt, befindet sich sofort mitten im
Geschehen, aber du hast recht, wir brauchen einen
verantwortungsvollen Umgang damit, und Periscope ist ein gutes
Beispiel: Sehr innovativ, es kann dich und andere aber auch in ganz
schöne Schwierigkeiten bringen, weil es wirklich live passiert.
Periscope wurde auch während der Aufstände in Baltimore genutzt.
Solche Ausschreitungen sind eine absolute Ausnahmesituation, durch
Periscope kann man ganz genau sehen,wo du dich befindest, und das ist
ein weiterer Punkt, den man bedenken sollte – man verrät nicht nur
seinen eigenen Standort, sondern auch den von Polizeikräften und so
weiter. Oder auch die Tatsache, dass du einfach mit deinem Smartphone
irgendwo reinlaufen kannst und keiner merkt, dass du Journalist bist
– ich glaube, wir sind stärker in der Verantwortung als früher.“

Du
hast vor einigen Monaten einen seltenen Zugang zu jesidischen Frauen
und Mädchen bekommen, die vom IS verschleppt und als Sklavinnen
gehalten wurden und denen die Flucht gelungen ist. Kannst du uns
anhand dieser Geschichte schildern, wie du bei der Recherche
vorgehst? Protagonisten zu finden, ist ja oft eine der schwierigsten
Aufgaben bei einer Reportage…

„Du
hast recht, Live-Berichterstattung ist manchmal fast einfacher, weil
genau vor deiner Nase etwas passiert und du eigentlich nur darüber
reden musst. Eine tiefer gehende Recherche kann so viel schwieriger
und zeitaufwändiger sein – und du weißt nicht, was am Ende dabei
rauskommt. Über jesidische Frauen wurde schon öfters berichtet,
aber wir wollten näher dran, wir wollten mit den Frauen direkt
sprechen, erfahren, was sie erlebt haben, und noch wichtiger: nicht
nur, wie sie fliehen konnten, sondern wie ihr Weg zurück ins Leben
aussieht. Es war eine Teamleistung mit meiner Producerin, sie sprach
mit vielen verschiedenen Leuten, mit Hilfsorganisationen, mit
Sozialarbeiterinnen, die diesen Frauen geholfen hatten, und versuchte
herauszufinden, welches der beste und sensibelste Weg sein könnte,
mit diesen Frauen zu sprechen.“

Wie
kamen die konkreten Kontakte dann am Ende zustande?

„Wir
hatten schon viel über Frauen berichtet, die sich dem IS anschließen
wollen. In London stießen wir auf eine Organisation, die jesidische
Frauen in Schulen schickte, um Schülern klarzumachen, wie die
Realität des IS aussieht. So bekamen wir Kontakt zu mehreren Frauen,
die von einer Anwältin vor Ort gerettet worden waren, die gemeinsam
mit ihrem Mann tatsächlich eine Art Schmugglernetzwerk aufgebaut
hat, um die Frauen zu retten. Dabei stießen wir auf den Fall einer
Frau, die von Abu
Bakr al-Baghdadi,
dem Führer des
IS, versklavt worden war, was einen ganz neuen Einblick in die Frage
zuließ, warum der IS jesidische Frauen kidnappt. Ich würde sagen:
Harte Arbeit und Glück.“

Hast
du das Gefühl, etwas bewirkt zu haben? Es muss deprimierend sein,
immer wieder über Katastrophen und Schicksale zu berichten und das
Gefühl zu haben, die Situation der Menschen wird sich dadurch nicht
verbessern?

„Du
hast völlig recht: Man würde so gern die Gewissheit haben, dass die
eigene Arbeit etwas bewirkt, aber die ehrliche Antwort lautet: Ich
weiß es nicht. Ich hoffe es, aber es ist unmöglich, das konkret
festzustellen. Ich weiß, dass die Anwältin, die die
jesidischen Frauen rettet, nach unserer Berichterstattung wahnsinnig
viel Feedback und Unterstützung bekommen hat. Das ist großartig.
Wird es aber auch der einzelnen Frau helfen? Ich weiß es nicht. Was
mir wichtig war, als ich mit ihnen sprach: dass sie einen Grund haben,
mit uns zu sprechen, und den hatten sie – sie wollten, dass die
Leute verstehen, was sie durchgemacht haben. Mindestens drei der
Frauen, mit denen wir gesprochen haben, sind mittlerweile in
Deutschland – das hilft den Frauen natürlich mehr als jede Story,
die ich machen könnte, und zeigt, wie richtig der deutsche Weg ist,
sich für Flüchtlinge zu öffnen.“

Du
warst unter den ersten Reportern, die 2004 nach dem Tsunami aus dem
indonesischen Aceh berichteten, wo hunderttausende Menschen starben –
wie schaffst du es, solche Erlebnisse nicht zu nah an dich
heranzulassen? Gibt es so etwas wie eine Strategie?

„Nein,
das glaube ich nicht. Der Grund, warum ich damals als eine der ersten
berichtete, ist, dass meine Mutter Indonesierin ist und ich gerade
dort Urlaub machte. Was ich von damals mitgenommen habe, und das
stelle ich immer wieder fest, egal über welcher Krise oder
Katastrophe oder aus welchem Kriegsgebiet ich berichte: Ich sehe
immer die unglaubliche Widerstandskraft der Menschen, die vor Ort
betroffen sind, mitten in absoluten Ausnahmezuständen. Mitten im
Desaster kriegen sie es hin, dass es für sie weitergeht, dass die
Dinge funktionieren. Natürlich siehst du schreckliche Dinge,
Massengräber, es gab so viele Tote, dass es für die Menschen fast
unmöglich war, das vollständig zu begreifen; aber sie fanden
trotzdem einen Weg, weiterzumachen.“

Was
hat dich damals beeindruckt?

„So
viele Familien wurden damals getrennt, Familienmitglieder
wortwörtlich weggespült, sodass Familien aus verschiedenen Dörfern
sich zusammentaten und eigene Familieneinheiten bildeten. Ich
erinnere mich an zwei Frauen, die ihre Kinder suchten, und drei
Kinder, die ihre Eltern verloren hatten – die Frauen entschieden
sich, diese Kinder zu sich zu nehmen und ihnen zu helfen, einen Tag
nah der Katastrophe. Mich hat das sehr beeindruckt. Wenn du siehst,
wie die betroffenen Menschen zurechtkommen, dann denkst du nicht mal
daran, wie du das selbst bewältigst. Das habe ich auch bei den
jesidischen Frauen erlebt: Was sie durchgemacht haben, ist einfach so
unfassbar, aber sie sagen: ,Ja, das ist mir passiert, jetzt mache ich
weiter. Ich muss weitermachen. Das ist wirklich inspirierend.“

Du
hast beim Fernsehen als Producerin angefangen, deine Mutter ist
Journalistin und du kamst durch sie schon früh mit dem Job in
Kontakt, wolltest aber eigentlich etwas anderes machen. Gab es eine
Art Erweckungsmoment?

„Meine
Mutter ist immer noch Reporterin in Indonesien. Als ich klein war,
war sie ständig auf Reisen, interviewte Druglords in Burma – sehr
spannend, aber stressig, dachte ich damals. Ich machte irgendwann ein
Praktikum bei Reuters, wo ich mich bestätigt sah: Der Job ist so
stressig, das will ich nicht machen! Ich studierte Wirtschaft, obwohl
ich richtig mies in Mathe war, dann dachte ich, es müsste Jura sein,
und verbrachte ein Jahr in einer Anwaltskanzlei, ehe ich bemerkte,
dass ich einfach nicht genug Hirnkapazität für so einen Job habe
(lacht).“

Wie
bist du dann doch noch in den Job als Journalistin reingerutscht?

„Ich
wohnte danach bei meiner Mutter in Indonesien, die sagte, ich könne
nicht einfach rumhängen und gar nichts tun, und so begann ich mit
Übersetzungsarbeiten für ausländische Reporter: Ich begleitete
sie, übersetzte für sie, wenn sie mit Taxifahrern, Generälen oder
wem auch immer sprechen wollten. Irgendwann realisierte ich, dass ich
gern schreibe. Für Indonesien war das damals eine spannende Zeit, es
gab politische Unruhen. Der Präsident wurde aus dem Amt gejagt, und
ich übernahm einen Artikel für eine kranke Freundin, die darüber
für eine amerikanische Zeitung schreiben sollte, es folgten mehr
Artikel, und ich dachte: Cooler Job, ich reise und sie bezahlen mich
dafür. Ich hatte keine Ambitionen, ich rede einfach gern mit Leuten,
und irgendwann bemerkte ich, dass ich das gleiche mache wie meine
Mutter, und dass ich das wohl schon von Anfang an hätte machen
sollen. Und ich wollte eigentlich nie ins Fernsehen, blieb erstmal
auf der Producer-Schiene. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich eine
Live-Schalte machen könnte, und ich sagte: ,Na gut, eine
Live-Schalte’, und so ging es weiter, und jetzt sitze ich hier in
Berlin (lacht). Ich bin sozusagen durch die Hintertür in den Job
geraten.“

Was
macht dich zu einer guten Reporterin?

„Das
ist schwierig zu sagen. Aber ich weiß genau, was ich an anderen
Reportern mag: Ich bewundere Reporter, denen es gelingt, aus Menschen
etwas herauszukitzeln, was ein ganz neues Licht auf sie wirft, etwas,
das keiner erwartet hätte. Der britische Journalist Jon Snow zum Beispiel macht
fantastische Interviews. Und natürlich das Frost/Nixon-Interview. Terry
Gross von National
Public Radio
führt ganz großartige Interviews – sie hat zum
Beispiel den Kinderbuchautor Maurice Sendak interviewt und all diese fantastischen Emotionen aus ihm rausgekriegt. Ich
bewundere Leute, die so etwas können.“

Auch ein
Interview von dir hat Berühmtheit erlangt: Nämlich das mit dem
Wikileaks-Gründer Julian Assange, der aufstand und ging, als du ihn
beharrlich auf die Vorwürfe gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs
angesprochen hast. War das eine spontane Entscheidung, nicht
lockerzulassen?

„Ich
war genau so überrascht wie alle anderen, dass er tatsächlich
gegangen ist. Julian und ich waren schon lange vorher in Kontakt. Ich
kannte lange nicht das Ausmaß der Geschichte, nämlich dass wir über zehntausende
geheime Dokumente sprechen – darum ging es also in dem Interview, aber natürlich auch um die Kontroversen rund um die Person
Julian Assange. Drei Viertel des Interviews sprachen wir über die
Dokumente; warum es wichtig war, diese Dokumente zu veröffentlichen,
wo die Gefahren liegen. Erst am Ende kam ich auf die Anschuldigungen
gegen Assange zu sprechen, gegen den in Schweden wegen sexueller
Übergriffe ermittelt wurde. Meiner Ansicht nach war das ein
wichtiger Aspekt, Assange ist eine sehr polarisierende Figur. Ich fragte ihn: ,Die Polizei ermittelt gegen dich, meinst du nicht, du
solltest in der Öffentlichkeit dazu Stellung nehmen?’ Mit seiner
Reaktion hatte ich überhaupt nicht gerechnet, ich war total perplex,
als er aufstand und den Raum verließ. Nun, dann ist das also die
Antwort auf die Frage, dachte ich. Seitdem habe ich ihn wieder
getroffen und in der ecuadorianischen Botschaft in London interviewt,
wo er nach wie vor festsitzt.“

Du
bist Mutter eines kleinen Sohnes, der nun hier in Berlin zur Schule geht.
Im amerikanischen Magazin „Time“ erschien vor einiger Zeit der
Artikel einer amerikanischen Mutter, die in Berlin lebt und völlig überrascht ist, wie
entspannt deutsche Eltern im Gegensatz zu gängigen
Stereotypen – und im Gegensatz zu amerikanischen Eltern – mit ihren Kindern umgehen. Wie ist bisher dein Eindruck? 

„Bis jetzt läuft es in Berlin großartig für uns. Null
Beschwerden bisher (lacht). Mein Sohn liebt seine Schule. Er kann auf
Deutsch wahrscheinlich schon mehr Dinosauriernamen als ich auf
Englisch. Ich mag den Ansatz hier, Kinder großzuziehen, die
unabhängig sind und eigenständig denken. Ich liebe es, dass es hier
überall Spielplätze gibt, wo kleine Jungs ihre Energie loswerden
können. Ich mag es, dass Eltern generell sagen: ,Probier mal, versuch
was Neues, ich bin hier, falls du mich brauchst’. Das Stereotyp,
deutsche Eltern seien streng, stimmt nicht. Es gibt hier eine
Entspanntheit, es gibt einen Fokus auf Kreativität, auf Lernen durch
Spielen, das finde ich super. Berlin war so eine gute Entscheidungen
für mich, beruflich und privat – mein Mann ist Jazzmusiker,
er liebt die Musikszene in Berlin: Auch hier viel Kreativität und die
Freiheit, Dinge auszuprobieren.“

Zum Schluss noch: Welches
war der beste Rat, den du in deiner Karriere bekommen hast?

„Oh,
ich hab schon so viele gute Ratschläge bekommen, beim Fernsehen kriegt man viele gute Ratschläge, die man am besten ignoriert. Einer der
seltsamsten, ich werde nicht sagen, von wem er kam: ,Zieh immer einen
Blazer an.’ Wahrscheinlich sollte mir das mehr Autorität verleihen.
Und als ich jünger war: ,Benutz Lippens
tift!’, ,Benutz mehr Make-up
wahrscheinlich, damit ich älter wirke. Heute versuche ich das
Gegenteil (lacht). Aber der wirklich beste Rat kam von einem meiner
Kameramänner: ,Iss wenn du kannst, schlaf, wenn du kannst.’
In unserem Geschäft ist das ein sehr
wahrer und guter Ratschlag. Die Nachrichtenlage kann sich jede
Sekunde ändern. Und noch ein Rat eines früheren Chefs: ,Aim Big!’
Also: Wenn du etwas angehst, versuch es richtig gut zu machen. Wenn
du etwas schreibst, schreib so, als wärst du Shakespeare. Du wirst
womöglich nie Shakespeare sein und nicht mal in die Nähe kommen,
aber nur, wenn du es versuchst, hast du die Chance, dass es zumindest in diese Richtung geht.“


Atikas Interview mit Julian Assange könnt ihr euch hier ansehen:

Quelle: Youtube


Hier könnt ihr die Filme ansehen, die Atika im Nordirak mit jesidischen Frauen gedreht hat:

Interview mit einer jesidischen Frau, die vom Anführer des IS gefangen gehalten wurde.

Die „Sonnen-Brigade“ – Frauen kämpfen gegen den IS.

Schwangere Jesidinnen wurden zur Abtreibung gezwungen.

Jesidische Mädchen zeigen ihr Leben durch ihre Kameralinsen.

IS-Sklaverei: Jesidische Frauen begehen Selbstmord.

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