Was lässt Sie morgens aufstehen und den Tag starten? Wenn Sie Ihr „Warum“ kennen, prima. Aber sind Sie eigentlich sicher, dass jeder Ihrer Mitarbeiter weiß, was das „Warum“ seines Tuns ist? Wann haben Sie das letzte Mal einem Mitarbeiter erklärt, warum er eine Aufgabe erledigen soll?
Beigetreten29. April 2019
Verhexter hätte mein Tag kürzlich kaum sein können: Erst durch den Stau Moskaus gekämpft, dann mit hängender Zunge an mein Gate am Flughafen gehetzt, nach einer Stunde endlich in den Flieger gestiegen. Und was passiert? Nichts.
Wir stehen vier Stunden lang ohne Informationen oder Versorgung auf dem Rollfeld und die Maschine bewegt sich keinen Zentimeter.
Nervig? Ja. Vor allem aber: unheimlich spannend!
10 Minuten vor Feierabend kommt Ihr Chef in Ihr Büro: „Könnten Sie heute Abend etwas länger bleiben? Ich bräuchte Sie noch ein, zwei Stündchen.“ Eigentlich müssten Sie Ihre Tochter ja vom Klavierunterricht abholen. Andererseits – er ist nun mal Ihr Chef. Oder Ihr Partner ruft Sie unterwegs an und bittet Sie, noch eben schnell im Supermarkt Steaks für das Essen mit Freunden zu holen. Tatsächlich müssten Sie dafür aber quer durch die Stadt fahren, obwohl Sie noch einen Folgetermin haben.
Alles in Ihnen schreit danach, „Nein“ zu sagen, doch aus Ihrem Mund kommt ein „Na gut“. Warum eigentlich?
Zu Hause ein Menü kochen, gleichzeitig in fünf Töpfen rühren, nebenher noch die Spülmaschine ausräumen, den Tisch decken und das bestellte Päckchen annehmen – das ist Multitasking vom Feinsten!
Passe ich jedoch an einer Stelle nicht auf, kann es ganz schnell passieren, dass das Essen verbrennt oder ich einen Gang roh auf den Tisch bringe. Und dann kann von sinnvollem Multitasking keine Rede mehr sein …
Projektmanagement? Gab es nicht.
Hektik? Oh ja, davon umso mehr.
Mit dieser Situation sah ich mich kürzlich bei einem Kunden konfrontiert. Das gesamte Unternehmen war in Hektik verfallen. Denn der Firma drohte nichts Geringeres als die Schließung.
Im Job ununterbrochen Vollgas geben, nach dem Feierabend energiegeladen die Elternrolle übernehmen und wenn die Kinder erst einmal im Bett sind, wird die liebevolle und aufmerksame Partnerin erwartet.
Überall dasselbe Spiel: Erwartungen, Erwartungen, Erwartungen.
Mich wundert nicht, dass viele Menschen unter diesem Druck zusammenbrechen. Dabei sind viele der drückenden Erwartungen hausgemacht.