Foto: wocinchat.com

Die Lieblingsfrage aller Personaler im Bewerbungsgespräch – und die perfekte Antwort

Weiterhin der Klassiker im Jobinterview: „Erzählen Sie uns doch erstmal ein bisschen von sich selbst“ – schön und gut, aber was? Wie du die am häufigsten gestellte Frage im Vorstellungsgespräch richtig gut beantwortest.

 

Welche Infos über mich sind wirklich wichtig?

Hurra, es hat geklappt! Du bist zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Jetzt geht es darum, den Leuten klarzumachen, dass du und nur du die allerbeste Wahl für die Stelle bist. Und damit kannst du in den meisten Fällen schon bei der ersten Fragen anfangen. Die lautet fast immer gleich: „Erzählen Sie uns doch erstmal ein bisschen von sich“, oder alternativ eine dieser Varianten: „Stellen Sie sich doch nochmal kurz vor“, „Vielleicht erzählen Sie uns nochmal kurz, was Sie bisher so gemacht haben“. (Aber Achtung: Wir wollen hier natürlich keine Garantie geben, dass auch dein Jobinterview tatsächlich mit dieser Frage anfängt – du solltest auch auf alles andere gefasst sein…)

Wahrscheinlich wird die Frage deshalb so gut wie immer gestellt, weil es einfach die perfekte Einstiegsfrage ist – die Personaler wollen dem Kandidaten die Möglichkeit geben, sich ein bisschen warmzureden. Es geht den Personalern aber auch ganz klar darum, eine erste Einschätzung machen zu können: Kann der Kandidat oder die Kandidatin sich klar und strukturiert ausdrücken? Weiß sie, welche Message sie rüberbringen will?

Den roten Faden behalten

Deshalb ist eine gute Vorbereitung auf die eigentlich so harmlos klingende Frage sehr wichtig. Wer sich bei der Frage verheddert und entweder seinen Lebenslauf runterbetet oder ins Schlingern gerät, weil er ohne erkennbaren roten Faden erzählt, was in den letzten Jahren so los war, hat gleich am Anfang womöglich verspielt. Denn bei der Frage geht es auch ganz klar darum, stringent und nachvollziehbar darzustellen, wie der eigene berufliche Weg ganz unvermeidlich auf die Stelle zugelaufen ist, für die man sich jetzt bewirbt. Bei der Vorbereitung auf die Frage ist deshalb zunächst mal eins wichtig: Sich von der Idee zu verabschieden, man müsste jeden Job und alle gestemmten Projekte in der Antwort unterbringen. Viele haben Angst, ihre Antwort könnte Lücken haben. Du darfst aber nicht vergessen: Die Personaler haben deinen Lebenslauf gelesen und in der Regel vor sich liegen; sie wissen also, welche Stationen es in deiner Berufslaufbahn bisher gab; sie wollen wissen, welche du herausstellst und wie es dir gelingt, deine Erfahrungen mit der ausgeschriebenen Stelle in Verbindung zu bringen.

Wie profitiert das Unternehmen von deinen Skills?

Denn, und das ist ganz wichtig: Der Mensch, der dir diese Frage stellt, will nicht nur etwas über dich und deine Erfahrungen hören, sondern, wie er beziehungsweise das Unternehmen von diesen Erfahrungen profitieren können. Kenne die Stellenanzeige genau: Werden ganz klar bestimmte Kenntnisse und Qualifikationen erwartet? Oder werden auch soziale Aspekte betont, schimmert durch, dass es wichtig ist, dass jemand ins Team passt? Geh auf die Website des Unternehmens, um ein Gefühl dafür zu bekommen; passe deine Antwort entsprechend an; wenn „Konzeption und Implementierung von Marketingstrategien“ ganz oben in der Anforderungsliste steht, schadet es nicht, in der Antwort klarzumachen, dass man genau das schon erfolgreich gemacht hat; es geht also nicht darum, möglichst viel zu erzählen, sondern eine Antwort zu geben, die etwas beinhaltet, wonach der Interviewer sucht.

„The Muse“ hat einen Vier-­Punkte-­Plan erstellt, der wertvolle Tipp bereithält, den wir hier zusammenfassen wollen:

1. Kehre am Ende deiner Antwort zum Unternehmen zurück

„….und das ist der Grund, warum ich die von Ihnen ausgeschrieben Stelle so spannend finde“, oder:

„…und deshalb glaube ich, dass ich all diese Erfahrungen super einbringen könnte auf der Position, die Sie ausgeschrieben haben“.

2. Mach ein Gedankenspiel

Sollte sich die Personalerin nach dem Gespräch Notizen zu deiner Person machen: Welche drei Kernpunkte würdest du über dich in ihrem Notizbuch lesen wollen? Mindestens zwei davon sollten mit den Anforderungen an die ausgeschriebene Stelle übereinstimmen.

3. Jetzt hast du deine drei Hauptpunkte

…und kannst in deiner Antwort eine kleine, aber effektive Geschichte erzählen. Du beschreibst dich selbst, indem du die drei überlegten Kerncharakteristika benennst und jedes der drei mit einem Beispiel aus deiner Berufserfahrung belegst. Damit deine Gesprächspartner besser folgen können, ist es sinnvoll, das chronologisch entlang deiner Berufslaufbahn zu machen. Zum Beispiel: „Mir hat es schon immer großen Spaß gemacht, Menschen miteinander zu vernetzen. Und genau das habe ich gemacht während meiner fünf Jahre bei Firma xy, wo ich für die Planung und Durchführung der Events xyz verantwortlich war“, und genau so verfährst du auch mit den anderen beiden Punkten.

4. Zusammenfassung zum Schluss 

Am Ender deiner drei Punkte kannst du ein, zwei zusammenfassende Sätze sagen, die klarmachen, dass du der „perfect fit“ für die Stelle bist: „…und mit Blick auf diese Erfahrungen denke ich, eine wertvolle Unterstützung für Ih Unternehmen/das Team sein zu können.“

Dieser Vier­-Punkte-­Plan ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, aber wir finden, er bietet eine super Anregung, wie die Antwort auf die Warm-­up-­Frage lauten könnte, damit das Gespräch danach in eine richtig gute Richtung läuft.


Mehr bei EDITION F

Standardfragen im Vorstellungsgespräch: Mit diesen Antworten punktet ihr bei der Greenpeace-Personalchefin. Weiterlesen

10 neue Tipps für Bewerbungsgespräche. Weiterlesen

Welche Fragen man im Vorstellungsgespräch unbedingt stellen sollte.Weiterlesen

Anzeige