Foto: Janna Tode

Katharina Charpian: „Wir wollen weg von digitalen Stereotypen“

Drei Frauen, ein Magazin für Girlpower: Mit Femtastics wollen Lisa, Katharina und Anna weiblichen Vorbildern eine Plattform bieten.

 

Inspirierende Frauen und Work-Life-Balance

Mit Femtastics haben die Hamburgerinnen Katharina Charpian, Lisa van Houtem und Anna Weilberg ein Online-Magazin gegründet, mit dem die Scheinwerfer auf starke, inspirierende Frauen und Stilgeschichten gerichtet werden, dass finden wir natürlich sehr unterstützenswert. Doch bei einer Magazingründung belassen es die Powerfrauen nicht, auch eine Agentur haben sie ins Leben gerufen: Tastics Media. Hier dreht sich alles Social Media und Digitalstrateien. Wir haben mit ihnen über die Konzeptionsphase, die Themenwelt und das gemeinsame Arbeiten gesprochen.

Ihr habt gemeinsam das Online-Magazin Femtastics gegründet. Um welche Themen wird es gehen?

Lisa:Femtastics ist das neue Magazin für Girlpower. Wir porträtieren inspirierende Frauen, von der Anwältin bis zur Bloggerin, von Hamburg bis London. In selbst produzierten Home- und Workstories und ausführlichen Interviews stellen wir ihre unterschiedlichen Lebens- und Wohnstile vor.“

Katharina:Die Interview-Schwerpunkte reichen dabei von aktuellen Phänomenen wie Mamablogging und Boxing Yoga bis hin zu Karrierethemen wie Selbstverwirklichung und Work-Life-Balance. Wir wollen die Frauen supporten, miteinander vernetzen und inspirieren.“

Anna: „Den Femtastics-Kosmos rundet unsere persönliche Rubrik Journal ab – in wechselnden Themenwochen schreiben wir hier über Lifestyle- und Gesellschaftsthemen.“

Ihr seid alle drei Journalistinnen, habt ihr euch bei der Arbeit kennengelernt?

Anna: „Wir kennen uns sowohl privat als Freundinnen als auch vom Verlag als Kolleginnen. Das ist natürlich äußerst komfortabel, denn so war von Anfang an klar, dass es auf allen Ebenen mit der Zusammenarbeit funktionieren würde.“

Wann war klar: Wir müssen dringend gemeinsam etwas Eigenes hochziehen?

Lisa: „Seit einem Jahr haben wir lose und dann immer konkreter über ein gemeinsames Projekt rumgesponnen. Von Anfang an war klar, dass wir ein Digital-Projekt auf die Beine stellen wollen, das sowohl optisch aber auch inhaltlich ein Kracher wird. Uns allen fehlte eine gewisse Geschwindigkeit in der Verlagswelt – gerade im Digitalbereich. Der Antrieb war klar, endlich sein Ding umsetzen und voll durchzustarten.“

Katharina:Vor einem halben Jahr haben wir dann konkret mit der Konzeption von Femtastics begonnen – viele Wochenend- und Nachtschichten liegen hinter uns. Jetzt freuen wir uns endlich gemeinsam in unserem neuen Büro zu sitzen und auch tagsüber an unserem neuen Unternehmen zu arbeiten.“

Warum Femtastics? Was fehlte euch in der Medienlandschaft?

Lisa: „Es gibt so viele spannende und inspirierende Frauen, denen wir eine Plattform bieten wollen. In unserer Wahrnehmung sind weibliche Role Models aus unterschiedlichen Branchen immer noch nicht sichtbar genug. Nimmt man beispielsweise einen männlichen Anwalt, so habe ich sofort ein ziemlich klares Bild im Kopf. Aber eine Anwältin? Da fällt mir vielleicht Ally McBeal oder Amal Clooney ein, aber dann hört es bald auch schon wieder auf. Diese Lücke möchten wir schließen.“

Katharina: „Eine andere Interview-Optik zu finden war uns ebenfalls wichtig. Weg von klassischer Porträtfotografie hin zur Homestory, die die dargestellte Person noch greifbarer macht. Gepaart mit Gifs, kurzen Instagram-Videos und Behind-the-Scenes-Bildern auf Facebook. Unser Anspruch: guten Journalismus mit einer hochwertigen Optik, Social-Media-Präsenz und Persönlichkeit verknüpfen – weg von den digitalen Stereotypen.“

Teilt ihr euch redaktionell auf?

Anna: „Unsere Stärke ist, dass wir im Team am besten sind und so versuchen wir unsere Produktionen gemeinsam zu meistern. Bei der Vor- und Nachbereitung teilen wir uns natürlich auf.“

Lisa: „Meine Leidenschaft gilt ganz klar dem Interview, der Königsdisziplin im Journalismus. Optisch sind Katharina und Anna die absoluten Vollprofis, die mich permanent mit ihrem einmaligen Optik-Gespür zum Staunen bringen. Ok, ein bisschen neidisch bin ich auch.“

Katharina: „Danke für die Blumen. Für mich trifft bei Femtastics alles zusammen, ich kann meine Leidenschaft für Text als auch für Optik und Konzeption voll ausleben.“

Wie war die Konzeptionsphase, habt ihr gleich in eine Richtung gedacht oder war es schwierig alle Vorstellungen unter einen Hut zu bekommen?

Lisa: „Wir haben uns manchmal selbst gewundert, wie erschreckend einig wir uns waren und sind. Als die Idee stand, gab es kein Halten mehr. Ansonsten hat es sich bezahlt gemacht, dass wir zu dritt sind – wenn zwei einer Meinung sind, schließt sich der Dritte an und es gibt keinen Stillstand.“

Was ist das Beste und was das Schlimmste daran, wenn man mit Freundinnen zusammenarbeitet?

Lisa: „Das Vertrauen ineinander und die gemeinsame Leidenschaft für die Sache – das ist unbezahlbar.“

Katharina: „Und tatsächlich sind wir gut darin Privates und Berufliches zu trennen – den Dom-Samstag wird es also auch nach Launch weiterhin geben (lacht).“

Foto: Janna Tode

 

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