Foto: Greta Thunberg via Twitter

Diese 15-Jährige schwänzt wochenlang die Schule und wurde damit zu einem Gesicht für den Klimaschutz

Rund 10.000 Menschen demonstrierten Ende Oktober in Helsinki für eine Veränderung in der Klimapolitik. Und dabei gab es Unterstützung aus Schweden: Die 15-Jährige Greta Thunberg, die mit ihrem Schulstreik durch die Schlagzeilen ging.

 

„Was ihr tut oder nicht tut, wird mein ganzes Leben bestimmen und das meiner Kinder und Enkel“

Die 15-Jährige Greta Thunberg ist eine junge Klima-Heldin, mit sehr großen Engagement. Und das entwickelte sie als sie in der Schule lernte, wie fatal sich der Klimawandel auf die Umwelt auswirkt, dem Thema in der Politik aber nicht entsprechend viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Als Schweden dann im September ein neues Parlament wählte, ging sie deshalb nicht in die Schule, sondern stand vor dem Reichstag in Stockholm und protestierte. Greta forderte, dass Klimaschutz bei den Politiker*innen ganz groß auf der Agenda steht – so groß, „als würden wir uns in der gleichen Krise wie bei einem Krieg befinden“.  Am ersten Tag stand Greta noch alleine vor dem Reichstag. „skolstrejk för klimatet“ zu Deutsch „Schulstreik fürs Klima“ stand auf ihrem Pappschild. Innerhalb der nächsten Tage gesellen sich mehr Schüler*innen und auch Lehrer*innen zu ihr. Drei Wochen konfrontieren die Aktivist*innen Politikschaffende unmittelbar mit ihren Forderungen und verteilen Flyer an Passant*innen. 

Bald unterstützen auch andere Schüler*innen Greta bei ihrem Streik Quelle: Twitter

Politisches Engagement statt Schulunterricht

Inzwischen sind die Wahlen in Schweden vorbei, aber das Klima noch immer nicht gerettet. Deshalb geht Greta nur vier Tage die Woche zur Schule und protestiert freitags noch immer vor dem Reichstag.

„Jeden Freitag werde ich draußen vor dem Schwedischen Parlament sitzen, bis die Pariser Klimaziele erreicht sind.“

Weil der Klimawandel ein weltweites Problem ist, unterstützt die Schwedin auch Aktionen in anderen Ländern. Am 20. Oktober fuhr die 15-Jährige ins benachbarte Finnland, wo sie den Climate March Helsinki unterstützte – natürlich reiste Greta nicht mit dem Flugzeug, denn, das hat sie sich geschworen, das wolle sie nie in ihrem Leben benutzen. Laut Greenpeace nahmen 10.000 Menschen an der Demonstration teil, was sie zu einer der größten in der Geschichte des Landes macht. Vor all den Menschen wagte sich die 15-Jährige auf die Bühne, um über ihr größtes Anliegen zu sprechen: Die Rettung des Klimas. In ihrer Rede kritisiert sie vor allem die Politik:

„Heute verbrauchen wir 100 Millionen Barrel Öl jeden Tag. Und es gibt keine Politik, die das ändert. Es gibt keine Regeln, das Öl im Boden zu behalten.“

Im Pariser Klimaabkommen haben sich 196 Länder darauf geeinigt, die Erderwärmung auf unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Ob diese Ziele eingehalten werden können ist fragwürdig. „Vor allem die reichen Nationen tun dafür nicht genug“, kritisiert Greta. In ihrer Rede vor 10.000 Menschen prangert die Aktivistin allerdings nicht nur an, sondern sie erinnerte auch daran, das jede*r Einzelne etwas bewirken kann:

„Viele sagen, dass Finnland und Schweden nur kleine Länder sind und dass wir nichts bewegen können. Aber wenn ein paar Kinder, die vor dem Parlament protestieren, es weltweit in die Schlagzeilen schaffen, dann überlegt euch was wir alle gemeinsam erreichen könnten.“

Und sie hat recht. Wenn wir unseren Konsum überdenken und konsequent handeln, so wie Greta, die voraussichtlich nie in ein Flugzeug steigen wird und kein Fleisch isst, dann können wir im Kleinen etwas bewegen. Vor allem aber dürfen wir nicht aufhören, eine umweltgerechte Politik zu fordern. Denn so allumfassend wie die Klimakatastrophe ausfallen wird, wenn sich nichts bewegt, brauchen wir auch Gesetze und Maßnahmen in größeren Dimensionen als nur die alltägliche Entscheidung.

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