Foto: Screenshot | Loulou | Arte

3 Web-Serien, die uns durch die ersten kalten Tage bringen

Der Herbst ist da: Es regnet, es ist kalt und es wird früh dunkel. Das ist erst einmal schwer zu verkraften. Diese drei Web-Serien helfen dabei, die ersten ungemütlichen Abende auf dem Sofa zu überstehen.

 

Herbst = Serienzeit

Lange haben wir versucht, es zu leugnen, aber spätestens seit dieser Woche müssen wir es akzeptieren: Der Herbst ist da. Draußen wird es immer ungemütlicher, ohne dicke Jacke braucht man gar nicht mehr vor die Tür zu gehen und das Tageslicht wird auch immer knapper. Das einzig gute: Einsame Abende auf dem Sofa sind wieder gesellschaftlich akzeptiert. Und passend dazu haben wir drei großartige Web-Serien entdeckt, die nur darauf warten, in einem Rutsch durchgeschaut zu werden.

Strangers

Was ist der beste Rat, den du jemals von einer fremden Person bekommen hast? Um diese Frage dreht sich die Webserie „Strangers”. Die Protagonistin Isabel, ist Ende 20, frisch getrennt von ihrem Freund, weil sie diesen mit einer Frau betrogen hat und arbeitet für eine erfolgreiche „Mommy”-Bloggerin anstatt die erfolgreiche Autorin zu sein, die sie in ihrem Lebensplan längst sein wollte. Darüber hinaus kann sie die Miete für ihr wunderschönes kleines Haus in L.A. nicht alleine finanzieren und entscheidet sich deshalb, ein Zimmer an AirBnB-Gäste zu vermieten. An diesem Punkt steigt die Mini-Web-Serie ein. Der Zuschauer begleitet die bisexuelle Isabel, ihre lesbische beste Freundin und die jeweiligen temporären Mitbewohner auf einer chaotischen und amüsanten Selbstfindungsreise. Und Isabel hat tatsächlich einiges zu tun, schließlich befindet sich in der emotional aufwühlensten Phase ihres Lebens: Sie muss mit der Einsamkeit nach einer sehr langen Beziehung, viel zu vielen Tinder-Dates und jede Woche neuen fremden Mitbewohnern (zum Beispiel Jemima Kirke) klarkommen. Aber von jedem dieser Fremden lernt sie etwas Entscheidendes auf dem Weg zu sich selbst. Mit „Strangers” hat die Macherin Mia Lidofski basierend auf ihren eigenen Erfahrungen als AirBnB-Gastgeberin eine Mini-Serie geschaffen, die durch einen diversen Cast, humorvolle Geschichten und viel Lebensweisheit besticht. Nebenbei bricht die Serie mit gängigen Klischees zu lesbischen und bisexuellen Frauen, indem sie zeigt, dass Dating, Sex und Beziehungen zwischen zwei Frauen genauso normal, aufregend, chaotisch und wundervoll sind wie in heterosexuellen Konstellationen. Strangers ist für alldiejenigen unter uns, die gerade (noch einmal neu) herausfinden, wer sie sind und sein wollen. Strangers kann man hier auf Facebook schauen.

Loulou

Wie geht man damit um, wenn sich plötzlich das Leben auf den Kopf stellt? Um diese Frage kreist die französische Web-Serie „Loulou”. Loulou ist Ende 20 und findet heraus, dass sie schwanger ist. Während ihre engsten Freunde sich sicher sind, dass sie das Kind nicht bekommen wird, trifft Loulou die Entscheidung, dass sie bereit ist, Mutter zu werden. In elf Folgen begleitet der Zuschauen Loulou, ihren Freund und ihre besten Freunde durch die Schwangerschaft. Damit wird die totale Überforderung, die einen in dieser Zeit überfallen kann genauso ehrlich gezeigt, wie die Ängste, die werdende Väter mit sich herumtragen. Der Zuschauer begleitet Loulou zu dem Gespräch mit ihren Eltern, in die „Schwangerschafts-Selbsthilfegruppe” und der Beerdigung ihrer Katze. Loulou ist verplant, emotional und eigentlich selbst noch nicht erwachsen – aber wann ist man das schon? Sie zeigt uns, dass Ängste und Chaos in einer Schwangerschaft völlig normal sind. Alice Vial, Louise Massin (auf deren Geschichte die Serie beruht) und Marie Lelong haben mit „Loulou” die perfekte Serie für alldiejenigen unter uns geschaffen, die gerade das Gefühl haben, noch nicht bereit für etwas zu sein. Sind wir nämlich doch! Die Web-Serie könnt ihr in der Arte-Mediathek schauen. 

Loulou bei einem Schwangerschafts-Shooting. Quelle: Loulou | Arte 

Shrinks

„Was passiert, wenn du eine lebenslange Therapieerfahrung versuchst, in zwei Minuten zu beschreiben?” Mit dieser Frage beschäftigt sich die Webserie „Shrink”. Prominente wie Sarah Silverman („Battle of the Sexes”), Natasha Ylonne („Orange is the new black”) und Lena Dunham („Girls”), beantworten die Frage auf humorvolle und ehrliche Art und Weise. In der von Alex Karpovsky („Girls”) and Teddy Blanks kreierten Serie sprechen sie darüber, seit wann sie in Therapie sind und warum. Sie erzählen von Höhen und Tiefen, von wichtigen Erkenntnissen und vor allem davon, warum die Therapie für sie das beste war, was ihnen passieren konnte. Ihre Geschichten zeigen, wie absurd das Stigma ist, dass psychische Probleme und eine Therapie etwas sind, für das man sich schämen muss. Sie alle sind intelligent, erfolgreich, witzig – und eben seit vielen Jahren in Therapie. Damit ist Shrink die perfekte Serie für alle, die glauben, dass man über mentale Gesundheit offen und, wenn man kann, mit viel Humor sprechen sollte. Hier könnt ihr Shrinks anschauen. 

Lena Dunham spricht über ihre Therapieerfahrungen. Quelle: Screenshot Shrinks | Vimeo 

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