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Hurra!

 

Am 8. März jährt sich nunmehr der Internationale Frauentag (seit 1911 jährlich gefeiert). Ursprünglich als Frauenkampftag” apostrophiert, hat sich die Begehung eines “Tages der Frau” auch in unseren Breiten langsam, aber sicher institutionalisiert: Sämtliche Parteien betonen im Vorfeld die Wichtigkeit von so genannten Frauenanliegen wie besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Schutz der Frauen- bzw. Menschenrechte, der vermehrten Sichtbarmachung von Frauen in der Öffentlichkeit etc. pp.

Bezeichnend an diesen Versuchen ist, dass sie in ihrer Intensität den Eindruck erwecken können, die restlichen 364 Tage im Jahr seien Frauenanliegen etwas, auf das gut verzichtet werden könnte. Die Bedeutung eines wem auch immer gewidmeten Tages soll damit nicht untergraben werden, dennoch wären statt der vielen ewig gleichen Worte zum Frauentag endlich Taten angesagt, an die sich jedoch weder Regierung noch Sozialpartner oder Wirtschaftsspitzen heran wagen.

Nur so kann es passieren, dass jedes Jahr zur gleichen Zeit die immer gleichen Forderungen auf den Tisch kommen, die immer gleichen Probleme beschrieben werden und eine gewisse Ermüdung spürbar wird, sich mit den immer selben Themen auseinander zu setzen. Das ist genau der falsche Weg: Auf der einen Seite werden Frauen in ein Eck gestellt, in dem sie als Opfer der Gesellschaft und benachteiligte Objekte der medialen Berichterstattung werden, auf der anderen Seite stehen “die Männer”, die an diesen Zuständen schuld sind.

So sind beiden Geschlechtern die Hände gebunden, wenn es darum geht, die Situation zu verbessern. Etwas gegen das Ungleichgewicht zu tun, das sich entlang der Geschlechterlinie zieht, ist Aufgabe aller, nicht nur “der Frauen”. Nicht nur braucht es dazu durchsetzungsstarker und emanzipierter Frauen, die engagiert für ihre Rechte eintreten und sich nehmen, was ihnen zusteht, sondern auch größerer Sensibilität auf männlicher Seite. Genau dies sollte der Frauentag bewusst machen ? und nicht das Elend der Frauen dieser Welt für einen Tag in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit rücken, wo es ansonsten nichts zu suchen hat. 

In diesem Sinne gilt: Jeder Tag ist Frauentag!

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