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Wie man mit einer Jobabsage umgehen kann und dabei sogar etwas lernt

Eine Stelle nicht zu bekommen, kratzt immer ein Stück am Selbstbewusstsein. Hier ist ein Weg, konstruktiv mit einer Jobabsage umzugehen.

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Die erste Absage ist oft die schlimmste. Denn danach lernt man, dass sie zum Berufsleben dazu gehören und eigentlich jeder immer wieder diese Erfahrung macht – auch vermeintliche Überflieger. Denn Unternehmenskulturen sind unterschiedlich und selbst sehr talentierte Menschen passen manchmal einfach nicht zum ausgeschriebenen Job oder dem Team. Noch härter als das erste Mal sind Absagen nur, wenn man geglaubt hat: „Das ist mein Traumjob! Da werde ich glücklich.“ Wenn man diese Absage als kleinen Weltuntergang begreift, knabbert man daran oft mehrere Wochen.

Rachael Powell, HR-Managerin beim Softwareunternehmen Xero, rät Bewerberinnen und Bewerbern eine andere Strategie und schreibt in einem Gastbeitrag bei Fortune: „Wenn du schlechte Nachrichten bekommst, mach etwas, das eigentlich komplett gegen deine Intuition geht: Sag Danke. Schick deinem Gesprächspartner eine E-Mail, in dem du dich dafür bedankst, als pontentieller Kandidat in Betracht gekommen zu sein.“ Auf diesem Weg könne man die Verstimmung stattdessen in positive Emotionen verwandeln. Zudem gilt bei der Jobsuche: In Kontakt bleiben zählt. Einem Recruiter bleibt man eher positiv in Erinnerung, wenn die Absage nicht schweigend hingenommen wird, sondern darauf noch einmal eine Reaktion folgt. Denn wenn man eine Stelle nicht bekommt bedeutet dies nicht, ungeeignet zu sein – die andere Bewerberin oder Bewerber war einfach einen Tick besser. Hat das Unternehmen ein gutes Bewerbermanagement, wirst du für passende Stellen wieder angesprochen werden.

In einer Dankes-Mail könntest du außerdem um positives Feedback bitten, schlägt Rachael Powell vor. Frag die Person, mit der du das Bewerbungsgespräch hattest, was du besonders gut gemacht hast. Bei kleineren Unternehmen sind deine Chancen gut, dass der Personaler dir Feedback gibt.

Wo waren deine Schwächen?

Wer eine Jobabsage erhält, neigt oft zu Schwarz-Weiß denken. Mal wird das Unternehmen verflucht, dass deinen Wert nicht erkannt haben soll. Oder man vergräbt sich in harter Selbstkritik und glaubt, alles falsch gemacht zu haben. Mach dir jedoch bewusst: Wenn du zum Gespräch eingeladen wurdest, hast du eine sehr große Hürde genommen und deine Bewerbung und dein Lebenslauf haben an vielen Stellen überzeugt. Auf dem Papier sah es so aus, als hättest du perfekt auf die Stelle passen können. Darauf kannst du stolz sein.

Trotzdem lohnt es sich, dir selbst ein paar Fragen zu stellen, ob bei der Bewerbung alles so gelaufen ist, wie du es gern gehabt hättest:

War ich wirklich gut vorbereitet? Habe ich genug über das Unternehmen, die ausgeschriebene Position und meine Gesprächspartner recherchiert? Wer sehr selbstsicher ist, vergisst manchmal, wie wichtig Wissen über die andere Seite ist.

Habe ich meine Stärken kommuniziert und mit Beispiel ausgeführt? Konnte ich deutlich machen, was mich inspiriert und wann ich besonders aufblühe?

Habe ich zugehört? Oft sind Bewerberinnen und Bewerber sehr konzentriert auf all die Punkte, die sie im Gespräch unterbringen wollen. Dabei vergessen wir leicht, dass ein Bewerbungsgespräch immer dynamisch ist und es gut ist, spontan zu reagieren und darauf einzugehen, was gesagt und gefragt wird.

Habe ich die richtigen Fragen gestellt? Jeder weiß mittlerweile, wie wichtig eigene Fragen im Jobinterview sind. Jedoch sollten sie auf die tatsächliche Inhalte des Gesprächs abgestimmt sein. Nur am Ende ein paar Fragen herunter zu rattern, die man in theoretisch jeden Gespräch stellen könnte, reicht nicht aus.

In jedem Bewerbungsprozess solltest du zudem mit dir selbst ehrlich sein und sehr genau darauf achten, ob die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen wirklich zu dir passen. Denn sehr oft deckt sich die Vorstellung, die die Stellenanzeige in dir geweckt hat, nicht mit dem, was du tatsächlich dann über Unternehmen und Team lernst, wenn du das Jobinterview führst. Statt sich darauf zu versteifen, dass es der Job unbedingt sein muss – toller Titel, tolle Stadt, endlich Startup – solltest du reflektieren, ob die Stelle sich wirklich mit deinen Bedürfnissen und Qualifikationen deckt. Merkst du zum Beispiel, dass du zu viel Erfahrung mitbringst, ist der Job vermutlich der falsche – ein guter Personal wird das zudem merken und dir sagen. Solche Erkenntnisse ergeben sich jedoch oft erst im Gespräch. Daher führen wir sie. Dass es manchmal nicht passt, gehört aus diesem Grund einfach dazu. Je besser du jedoch weißt, was du von einem Job brauchst und was du mitbringen kannst, desto eher wirst du einen neuen Arbeitgeber überzeugen können. Viel Erfolg!

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