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Overdressed zum Bewerbungs=gespräch?

Perfekt gekleidet zu sein, ist die eine Sache. Aber wie vermeidet man Overdressing zum Jobinterview? Wir haben drei Tipps für euch.

 

Kulturwandel für neue Outfits

Die gute Nachricht ist: Dresscodes lockern sich. In immer mehr Branchen können Männer die Krawatte ablegen, für Frauen gibt es zahlreiche Alternativen zum Hosenazug. Individualität statt Uniformität! Denn auch sich in der eigenen Kleidung wohlzufühlen, macht die Attraktivität einer Stelle aus. Welches Outfit tatsächlich zum Unternehmen passt, findet man meist erst mit der Zeit heraus. Man beobachtet Kollegen, aber vor allem die Vorgesetzten. Wer lange im Unternehmen ist, sammelt Erfahrungen, hat aber auch mehr Freiheiten. Wie aber weiß man, was der richtige Dresscode ist, wenn ein Vorstellungsgespräch ansteht?

Die Basics des angemessenen Outfits sind schnell erklärt: Sauber und gebügelt, blanke Schuhe, auch im Sommer nicht zu viel Haut. Doch der Kulturwandel in Unternehmen bietet jetzt das Risiko des „Overdressings“. Wer sich als Praktikantin bewirbt, möchte nicht aufgebrezelt vor einer Chefin sitzen, die ihre Abteilung in Jeans und T-Shirt führt.

Wer sich an Mad Men erinnert: Bertram Cooper, der ältere Gründer der Agentur „Sterling Cooper“, wandelt barfuß durch sein Reich. Seine Gäste müssen in seinem Büro ebenfalls die Schuhe ausziehen. Solche Eigenheiten sind bei leitenden Mitarbeitern in Unternehmen nicht selten. Denn Menschen drücken gern über Kleidung ihre Persönlichkeit aus.

Dresscodes wandeln sich auch, um attraktiv für junge Talente zu sein. Mit neuen Bürodesigns, in denen Coworking-Spaces eine entspannte Arbeitsatmosphäre schaffen und Chefs die Eckzimmer für einen Schreibtisch beim Team aufgeben, ändern sich auch die Outfits. Wie vermeidet man also, dass man zu einem Jobinterview „overdressed“ erscheint?

1) Wenn du jemanden kennst, der für das Unternehmen arbeitet oder der Kontakt über einen Headhunter entstanden ist, frag.

Einen direkten Hinweis zu bekommen, ist immer der beste Weg. Wenn eine professionelle Personalvermittlung die Termine arrangiert, frag einfach deine Kontaktperson, welche Kleidung ihr angemessen erscheint. Wenn Freunde oder jemand aus deinem beruflichen Netzwerk das Unternehmen von innen kennen, kann er dir sogar Besonderheiten der Kleiderordnung im Unternehmen verraten. Zeig der Person vor dem Gespräch das Outfit, das du ausgewählt hast.

2) Schau dir die Unternehmenswebsite an.

Nicht nur dein potentieller Arbeitgeber wird über dich im Netz recherchieren, du kannst es auch umgekehrt tun. Neben der Homepage der Firma können dir insbesondere Fotos in sozialen Netzwerken, in denen das Unternehmen Profile hat, bei der Suche nach dem richtigen Outfit helfen. Achte dabei besonders auf Fotos von Arbeitssituationen. Auf den offiziellen Fotos des Führungsteams wirst du meist nur die regulären Businessoutfits finden, die nichts mit dem Arbeitsalltag zu tun haben müssen. Wenn du dir einen Eindruck von den alltäglichen Looks verschaffen konntest, zieh dich einen kleinen Tick besser an als das. Ein wenig zu gut angezogen zu sein, ist besser, als wenn dein Outfit ein wenig zu leger ist.

3) Schau dir öffentliche Auftritte deines Arbeitgebers an.

Besonders in kreativen Branchen sind Konferenzteilnahmen und Vorträge gut dokumentiert. Veranstaltungen sammeln auf ihren Websites Fotos und Videos, auch bei Youtube, Facebook und Bildnetzwerken wie Instagram kannst du recherchieren, wie Unternehmensvertreter sich für öffentliche Auftritte angezogen haben. So kannst du dir einen guten Eindruck davon verschaffen, welche Dresscodes zu einem professionellem Auftreten zählen. Wenn Führungspersonal ohne Krawatte oder im T-Shirt einen Keynote-Vortrag hält, ist das ein guter Hinweis darauf, dass es im Unternehmen ein wenig lockerer zugeht. Bei klassischen Businessoutfits bist auch du gut beraten, dann im Anzug zum ersten Gespräch zu erscheinen.

Doch das Wichtigste bleibt: Du musst dich in dem, was du angezogen hast, wohlfühlen. Probetragen lohnt sich, wenn du ein Outfit extra für ein Vorstellungsgespräch gekauft hast. Deine Körpersprache verrät viel über dich, bereits bevor das Gespräch begonnen hat. Aber auch die Kleidung, die du in deinem Berufsleben tragen wirst, solltest du mögen. Wenn du dich jeden Tag verkleidet fühlst, bist du vielleicht in der falschen Branche. Dann hilft keine neue Bluse, sondern der Mut zur beruflichen Neuorientierung.

Mit diesem Outfit bist du immer auf der sicheren Seite:

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1. Cremefarbener Blazer von Chloé, 1. Dunkelgrauer Wrap-Jumpsuit von Malene Birger, 3. Mintgrüne Satchel-Tasche von Oona, 4. Armreif von Adia Kibur, 5. Wildleder-Pumps von Pura Lopez.

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