Foto: Viktor Kiryanov by Unsplash.com

Wie viel Nähe und Distanz brauchst Du wirklich?

Weißt Du, wen Deiner Freunde, Bekannten oder Kollegen Du wie nah haben willst? Emotional? Räumlich? Zeitlich? Oder glaubst Du, Du hast ein Nähe-Distanz-Problem? Eine einfache Skizze kann Dir Klarheit bringen.

 

Es gibt eine Menge Theorien über unser menschliches Bindungsverhalten. Den Ursprung finden wir dabei meist in der Kindheit bzw. in der frühkindlichen Beziehung zu unseren Eltern. Und genau diese Erlebnisse sollen unsere heutigen Beziehungen prägen. 

Aber ist Dir schon einmal aufgefallen, dass es nicht immer so einfach ist, Dich auf einen Bindungsstil festzulegen? Während eine Freundin viel zu sehr an Dir klebt und Du Dich nur noch aus dem Klammergriff befreien willst, kannst Du bei einem anderen Freund gar nicht nah genug sein und verstehst nicht, weshalb er sich Dir immer wieder entzieht?

BINDUNGSTHEORIEN HIN ODER HER

Unser Beziehungsverhalten ist sicherlich durch unsere Erfahrungen geprägt, aber eben doch sehr viel komplexer als nur ein einziger Stil! Situative Faktoren und das Verhalten Deines Gegenübers haben eben auch einen starken Einfluss darauf, wie es zwischen Euch läuft. Also Vorsicht vor allgemeingültigen Eigendisgnosen à la “Ich habe eine Nähe-Distanz-Problem”. 
Wie nah oder wie fern Du jemanden haben möchtest, entspringt ganz Deiner eigenen Logik. Das kannst nur Du selbst bestimmen! Und weil wir manchmal ein diffuses Gefühl zu Personen haben und auch der Kopf mit seinen Für und Wider zu keiner eindeutigen Entscheidung kommt, kann eine kleine Visualisierung helfen. 

Du bestimmst selber

Los gehts. Du brauchst nur ein paar Zettel, einen Stift und einen Raum, in dem Du ungestört bist.

1. ) NIMM DEINE POSITION EIN

Nimm Dir einen Zettel und schreibe Deinen Namen oder “Ich” darauf.
Lege ihn an eine Stelle im Raum, die sich für Dich gut anfühlt und stell Dich mit beiden Füßen auf den Zettel.
Nimm mal kurz den Raum um Dich herum wahr.
Fühlst Du Dich hier wohl oder möchtest Du Deine Position verändern?
Wenn es sich stimmig anfühlt, geh weiter.

2.) POSITIONIERE DEN ANDEREN

Nimm Dir einen neuen Zettel und notiere die erste Person, die Dir spontan einfällt.
Leg ihn/sie nun in einem Abstand zu Dir, wie Du die Person aktuell in Deinem Leben wahrnimmst.
Ist sie/er eher nah oder weit entfernt?

3.) ABSTAND MESSEN

Stell Dich jetzt wieder auf Deine Position und betrachte den Abstand zu der Person.
Fühlt es sich gut an?
Möchtest Du näher heran?
Oder lieber etwas weiter weg?
Verschieb den Zettel ruhig einige Male, um herauszufinden, welcher Abstand zu viel, zu wenig oder gerade richtig ist.

4.) WAS BRAUCHST DU?

Überlege Dir, was Du brauchst, um den für Dich richtigen Abstand zu der Person auch im realen Leben zu schaffen.
Vielleicht seid Ihr räumlich näher als es Dir lieb ist?
Dann überlege, was Dir auf emotionaler, gedanklicher oder physischer Ebene helfen könnte, den richtigen Abstand herzustellen.

Wenn Du Dich nicht auf Zettel stellen möchtest, kannst Du auch Post-Its auf einen Zettel kleben oder Gegenstände als Stellvertreter auf den Tisch legen und diese dann verschieben.

Feel free to play!
Deine Céline

Anzeige